Regionale Netzwerke in München - Grüß Gott bei der Münchner ...
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Planung und Praxis <strong>der</strong> Netzwerkkooperation im Stadtteil<br />
im Sozialraum bee<strong>in</strong>trächtigen könnten. Im H<strong>in</strong>blick<br />
auf die Ausstattung mit F<strong>in</strong>anz und Sachmitteln, mit<br />
Perso nal für die Koord<strong>in</strong>ation und mit e<strong>in</strong>em geeigneten<br />
Informationssystem brauchen die Handelnden im Stadtteil<br />
auch e<strong>in</strong> Unterstützungsnetzwerk. Lokale <strong>Netzwerke</strong><br />
ohne die Absicherung durch e<strong>in</strong> Führungs und Unterstützungsnetzwerk<br />
s<strong>in</strong>d auf sich alle<strong>in</strong> gestellt, was die<br />
Chancen e<strong>in</strong>er erfolgreichen Performance schmälert.<br />
5. Balance von Verhandlung<br />
und Handlung<br />
Die professionelle Netzwerkkooperation erfolgt im Sozialraum<br />
auf zwei Aktivitätsebenen: Auf <strong>der</strong> Ebene des<br />
Primär prozesses und auf <strong>der</strong> Ebene des Sekundärprozesses.<br />
Im Zentrum steht das operativ an Primärprozessen ausgerichtete<br />
Netzwerk (z.B. Dienstleistungskette); strategisch<br />
vorgelagert s<strong>in</strong>d an Sekundärprozessen ausgerichtete<br />
<strong>Netzwerke</strong>, <strong>in</strong> denen die h<strong>in</strong>ter <strong>der</strong> operativen Ebene liegenden<br />
Verhandlungen und Unterstützungen vorbereitet<br />
und erbracht werden. Vorrang gebührt <strong>der</strong> Vernetzungsebene,<br />
<strong>bei</strong> <strong>der</strong> die Prozess und Ergebnis qualität gegenüber<br />
den Adressat<strong>in</strong>nen und Adressaten im Vor<strong>der</strong>grund<br />
steht. Durch die professionelle Kooperation werden e<strong>in</strong>zelne<br />
– bisher isoliert erbrachte – Dienstleistungen mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
zu operativ wirkungsvollen Primär prozessketten<br />
verbunden. Dies setzt auf <strong>der</strong> sekundären Vernetzungsebene<br />
Kooperations und Informations prozesse für den<br />
Austausch sowie die geme<strong>in</strong>same Verar<strong>bei</strong>tung von<br />
Informationen untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> voraus.<br />
In <strong>der</strong> Wohlfahrtsproduktion muss e<strong>in</strong>e Balance zwischen<br />
den Vernetzungen des Primär und Sekundärprozesses<br />
gefunden werden. Wenn <strong>der</strong> Sekundärprozess Überhand gew<strong>in</strong>nt,<br />
erschöpft sich e<strong>in</strong> Netzwerk im Austausch darüber,<br />
was es leisten sollte, ohne die Leistungen als Primärprozess<br />
selbst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Netzwerkkooperation herzustellen. In solchen<br />
Fällen entsteht nur e<strong>in</strong>e „Netzwerkrauschen“, aber ke<strong>in</strong><br />
Nutzen für die Adressat<strong>in</strong>nen und Adressaten vor Ort.<br />
Es muss daher strikt zwischen dem Verhandlungsnetz als<br />
vorbereitendem und unterstützendem Sekundärprozess<br />
und dem Handlungsnetz als adressatenorientiertem<br />
Primärprozess unterschieden werden. Das Netzwerkmanagement<br />
sollte den Kreislauf so gestalten, dass <strong>in</strong><br />
Interaktionen und Kommunikationen <strong>der</strong> Verhandlung<br />
herausgear<strong>bei</strong>tet wird, wie abgestimmte Handlungen<br />
zusammenwirken sollen (vgl. Abbildung 5). Auf dieser<br />
Grundlage wird das Handlungsnetzwerk – sei es <strong>bei</strong>spielsweise<br />
als Interventions, Präventions o<strong>der</strong> Adm<strong>in</strong>istrationsnetzwerk<br />
– realisiert. In e<strong>in</strong>em reflexiven<br />
Sekundär prozess werden die Qualitätsmaßstäbe überwacht<br />
und die Performance sowie die Wirkungen evaluiert.<br />
Gute <strong>Netzwerke</strong> zeichnen sich demnach durch e<strong>in</strong><br />
komplementäres Wechselspiel handeln<strong>der</strong> und reflektieren<strong>der</strong><br />
Netzwerkprozesse aus.<br />
Netzwerkprozess <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wohlfahrtsproduktion<br />
Impuls <strong>der</strong> Sozialplanung: Bedarf<br />
mit hoher Transaktionsschwierigkeit<br />
im Sozialraum<br />
Interaktion<br />
Kommunikation<br />
Evaluation<br />
Verhandlungen<br />
Sekundärprozess 1<br />
Intervention<br />
Prävention<br />
Adm<strong>in</strong>istration<br />
Handlungen<br />
Primärprozess<br />
Sekundärprozess 2<br />
Reflexion<br />
Qualitätssicherung<br />
Abbildung 5<br />
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