Regionale Netzwerke in München - Grüß Gott bei der Münchner ...
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„Die Verwaltung“ – Hemmschuh o<strong>der</strong> För<strong>der</strong>er für den Sozialraum und se<strong>in</strong>e Netzwer<br />
auch dann ist e<strong>in</strong>e verb<strong>in</strong>dliche Beteiligung <strong>der</strong><br />
Referate nicht immer gegeben. Als Gründe<br />
werden mangelnde Zeitressourcen und/o<strong>der</strong><br />
mangelndes Verständnis für die Notwendigkeit<br />
angegeben.<br />
Verwaltungsabläufe kosten Zeit<br />
• x Größere Projekte, z.B. Baumaßnahmen o<strong>der</strong> die<br />
Schaffung neuer Angebote haben (zu) lange Planungs-<br />
und Vorlaufzeiten. Bis das neue Angebot<br />
realisiert ist, können sich die Problemlagen im<br />
Handlungsraum verän<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> verschärft haben.<br />
• x Hierarchische Strukturen und Notwendigkeiten im<br />
Verwaltungshandeln können Planungsprozesse<br />
langatmig machen. Aber auch partizipative<br />
Strukturen von <strong>Netzwerke</strong>n folgen ihren eigenen<br />
Zeitabläufen. Beide Zeitschienen verlaufen nicht<br />
immer parallel und br<strong>in</strong>gen daher Reibungspunkte<br />
zwischen Stadtteil und Verwaltung mit sich.<br />
Die Teilnahme von Verwaltung an <strong>Netzwerke</strong>n ist<br />
teilweise zu unverb<strong>in</strong>dlich geregelt<br />
Ob sich Produktverantwortliche/Sachbear<strong>bei</strong>tung,<br />
z.B. am Netzwerk REGSAM beteiligen, unterliegt<br />
immer wie<strong>der</strong> dem persönlichen Interesse<br />
<strong>der</strong> Sachbear<strong>bei</strong>tung o<strong>der</strong> <strong>der</strong> darüberstehenden<br />
Führungsebene. Bei Zeitmangel o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
ablehnenden Gründen sticht das Produkt den<br />
Sozialraum.<br />
Die Teilnahme von E<strong>in</strong>richtungen an <strong>Netzwerke</strong>n<br />
wird teilweise zu unverb<strong>in</strong>dlich geregelt<br />
Im Kontraktmanagement mit den Trägern wird<br />
<strong>in</strong> den Zielvere<strong>in</strong>barungen die Teilnahme z.B. am<br />
Netzwerk REGSAM zu unverb<strong>in</strong>dlich behandelt.<br />
Hierarchie und Partizipation treffen auf e<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
Die Mitar<strong>bei</strong>t <strong>in</strong> <strong>Netzwerke</strong>n mit partizipativen<br />
Entscheidungsstrukturen ist für Vertreter<strong>in</strong>nen<br />
und Vertreter von Trägern o<strong>der</strong> Verwaltung, also<br />
von hierarchisch strukturierten Organisationen,<br />
erschwert, wenn Mandat und Handlungsspielraum<br />
nicht e<strong>in</strong>deutig geregelt s<strong>in</strong>d.<br />
Mangelnde Information und Seilschaft<br />
• x Nicht-Wissen über das jeweilige Netzwerk („Was<br />
machen die denn da?“) kann zu negativen Aussagen<br />
führen. Es entsteht e<strong>in</strong> Legitimationsdruck<br />
für das Netzwerk.<br />
• x Freundschaftliche Verb<strong>in</strong>dungen von Entscheidungsträgern<br />
beh<strong>in</strong><strong>der</strong>n manchmal e<strong>in</strong>e objektive<br />
Projektentscheidung.<br />
• x <strong>Regionale</strong> <strong>Netzwerke</strong> <strong>in</strong>formieren sich zu wenig<br />
über Verwaltungsstrukturen und die Mechanismen<br />
des neuen Steuerungsmodells und kritisieren<br />
daher manchmal aus Unkenntnis.<br />
Träger halten am Bestehenden fest<br />
Für die Träger ist es schwierig sich auf Umsteuerungsprozesse<br />
e<strong>in</strong>zulassen. Stichwort: Besitzstandswahrung.<br />
Die Lobbyfunktion von <strong>Netzwerke</strong>n beh<strong>in</strong><strong>der</strong>t den<br />
objektiven Blick<br />
Da <strong>Netzwerke</strong> im sozialen Bereich auch e<strong>in</strong>e<br />
Lobbyfunktion haben, werden Bedarfsh<strong>in</strong>weise<br />
manchmal zu undifferenziert und/o<strong>der</strong> übertrieben<br />
an die Verwaltung/die Politik gemeldet. E<strong>in</strong>e<br />
professionelle Begleitung und Beratung <strong>der</strong><br />
<strong>Netzwerke</strong> ist daher erfor<strong>der</strong>lich!<br />
2. För<strong>der</strong>liche Faktoren<br />
Partnerschaftliche Haltung von Verwaltung und<br />
Sozialraum<br />
• x För<strong>der</strong>lich ist, wenn sich sowohl die Mitar<strong>bei</strong>ter<strong>in</strong>nen<br />
und Mitar<strong>bei</strong>ter <strong>der</strong> Verwaltung als auch<br />
die Akteur<strong>in</strong>nen und Akteure im Sozialraum als<br />
Partner<strong>in</strong>nen bzw. Partner auf Augenhöhe sehen.<br />
• x Verwaltung ist dann För<strong>der</strong>er, wenn sie Informationen<br />
<strong>in</strong> den Sozialraum e<strong>in</strong>speist und aus dem<br />
Sozialraum mitnimmt. Beispiele: <strong>in</strong>termediär ausgerichtete<br />
raumbezogene Sozialplanung, Jugendpflege,<br />
z.B. <strong>in</strong> den Fachar<strong>bei</strong>tskreisen …<br />
Die Freiwilligkeit <strong>der</strong> Teilnahme an <strong>Netzwerke</strong>n<br />
Die freiwillige Teilnahme an <strong>Netzwerke</strong>n führt<br />
i.d.R. zu besseren Ergebnissen. Zwang kann zur<br />
<strong>in</strong>neren Verabschiedung führen, Freiwilligkeit zu<br />
höherer Kreativität. Voraussetzungen für Motivation<br />
ist „Können“, „Wollen“, „Dürfen“.<br />
Aber: Freiwillig heißt nicht beliebig!<br />
Gezielte Kommunikation<br />
• x Wenn regelmäßig mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> gesprochen<br />
wird, wächst das Verständnis füre<strong>in</strong>an<strong>der</strong> und<br />
es verbessern sich die Realisierungschancen<br />
für e<strong>in</strong> Projekt und führen zu e<strong>in</strong>er schnelleren<br />
Umsetzung.<br />
• x Wenn Abteilungen unmittelbar (nicht nur über<br />
den Dienstweg) mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> sprechen (Quervernetzung)<br />
verkürzen sich Entscheidungswege.<br />
‚Insi<strong>der</strong>wissen‘ <strong>der</strong> Verwaltung<br />
Verwaltung verfügt über Kenntnisse, welche<br />
Netzwerkanliegen hilfreich unterstützen können.<br />
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