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Regionale Netzwerke in München - Grüß Gott bei der Münchner ...

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Vernetzung gibt’s nicht kostenlos!<br />

1. Welche Gründe gibt es dafür, dass<br />

Träger Vernetzung vernachlässigen?<br />

Gründe hierfür gibt es auf unterschiedlichen Ebenen:<br />

Ressourcen<br />

• x Hohe Ar<strong>bei</strong>tsdichte <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>richtungen, so dass<br />

nur Zeit für Aufgaben mit höherer Priorität als<br />

Vernetzung bleibt.<br />

• x Bei manchen, vom Bund o<strong>der</strong> <strong>der</strong> EU geför<strong>der</strong>ten<br />

Projekten ist Vernetzung nicht vorgesehen und<br />

mit den f<strong>in</strong>anzierten Ressourcen auch nicht leistbar.<br />

• x Kosten-Nutzen-Analyse: Wird <strong>der</strong> Aufwand für<br />

die Vernetzung im Vergleich zum (erwarteten)<br />

Nutzen als zu hoch e<strong>in</strong>geschätzt, s<strong>in</strong>kt die Bereitschaft,<br />

sich an Vernetzung zu beteiligen.<br />

• x Die Fülle <strong>der</strong> Vernetzungsgremien macht e<strong>in</strong>e<br />

Teilnahme an allen Gremien unmöglich bzw.<br />

schon die Entscheidung schwierig, an welchem<br />

Gremium man teilnehmen sollte.<br />

Kultur/Mentalität<br />

• x Vernetzung kann durch e<strong>in</strong>e Unternehmenskultur<br />

beh<strong>in</strong><strong>der</strong>t werden, <strong>in</strong> <strong>der</strong> vor allem Hierarchie<br />

zählt und die gegen Partizipation und Offenheit<br />

gerichtet ist. Hier wird Vernetzung u.U. als „gefährlich“<br />

o<strong>der</strong> „subversiv“ betrachtet.<br />

• x Vernetzung be<strong>in</strong>haltet für manche Träger die<br />

Gefahr, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Konkurrenzsituation wertvolle Informationen<br />

o<strong>der</strong> Betriebs<strong>in</strong>terna preis zu geben.<br />

• x Es gibt Berufsgruppen im sozialen Bereich, die<br />

Vernetzung tendenziell als weniger wichtig betrachten.<br />

• x Ob Vernetzung als wichtig erachtet wird, ist auch<br />

von e<strong>in</strong>zelnen Personen, z.B. e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>richtungsleitung,<br />

abhängig.<br />

• x E<strong>in</strong>ige gesellschaftliche Trends o<strong>der</strong> Entwicklungen<br />

<strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> sozialen Ar<strong>bei</strong>t werden für die<br />

schw<strong>in</strong>dende Bedeutung von Vernetzung verantwortlich<br />

gemacht: Spezialisierung (und damit<br />

Komplexität und Zusammenhänge aus den Augen<br />

verlieren), Entpolitisierung, Konsumhaltung statt<br />

Wille zur Gestaltung.<br />

• x Dies spiegelt sich auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ausbildung wi<strong>der</strong>:<br />

Vernetzung spielt ke<strong>in</strong>e angemessene Rolle <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Lehre an den Hochschulen.<br />

2. Welche Voraussetzungen müssen<br />

gegeben se<strong>in</strong>, damit Träger Vernetzung<br />

nicht vernachlässigen?<br />

Die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Diskussion genannten Voraussetzungen spiegeln<br />

die unter 1. genannten Inhalte wi<strong>der</strong>:<br />

• Bei <strong>der</strong> Bezuschussung (<strong>der</strong> „Schlüsselpersonen“, die<br />

<strong>bei</strong> den Trägern für die Vernetzung verantwortlich<br />

s<strong>in</strong>d) muss <strong>der</strong> Zeitaufwand für Vernetzung angemessen<br />

berücksichtigt werden.<br />

• Die Vernetzung muss organisatorisch und <strong>in</strong>haltlich<br />

so gestaltet se<strong>in</strong>, dass die teilnehmenden E<strong>in</strong>richtungen<br />

e<strong>in</strong>e positive Kosten-Nutzen-Bilanz ziehen können<br />

und dass nicht nur e<strong>in</strong>ige wenige E<strong>in</strong>richtungen von<br />

<strong>der</strong> Vernetzung profitieren.<br />

• Bei den Trägern muss e<strong>in</strong> Umdenken stattf<strong>in</strong>den:<br />

• x Mehr Anerkennung für die Tatsache, dass soziale<br />

Ar<strong>bei</strong>t im Sozialraum stattf<strong>in</strong>det und dass dem<br />

entsprechend die Kommunikation <strong>der</strong> Akteure im<br />

Sozialraum (= Vernetzung) wichtig ist.<br />

• x Statt Fixierung auf Konkurrenz mehr Vertrauen<br />

und Offenheit gegenüber an<strong>der</strong>en Trägern.<br />

• <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Träger e<strong>in</strong>e ausgeprägtere Feedbackkultur<br />

gegenüber Vernetzung: Was funktioniert, was<br />

nicht, was muss verbessert werden, damit Vernetzung<br />

Gew<strong>in</strong>n br<strong>in</strong>gend ist und damit anerkannt wird?<br />

• In <strong>der</strong> Ausbildung muss Vernetzung e<strong>in</strong>e angemessene<br />

Rolle spielen. Damit muss auch den Studierenden<br />

fundiertes Wissen über die Komplexität und den prozessualen<br />

Charakter sozialer Ar<strong>bei</strong>t sowie zur Funktionsweise<br />

öffentlicher Verwaltung vermittelt werden.<br />

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