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Regionale Netzwerke in München - Grüß Gott bei der Münchner ...

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Vernetzung gibt’s nicht kostenlos!<br />

5<br />

tung an den regionalen Netzwerkstrukturen. Aber auch<br />

die Angebote wurden im Verhältnis zu den (Personal-)<br />

Ressourcen festgelegt und werden <strong>in</strong> mittelfristigen Zeitabständen<br />

angepasst.<br />

Insofern stellt sich die Frage, ob die Ressourcen wirklich<br />

knapper geworden s<strong>in</strong>d o<strong>der</strong> die erwartete Aufgabenerfüllung<br />

signifikant zugenommen hat? Zudem hat e<strong>in</strong>e<br />

Nichtteilnahme an regionalen <strong>Netzwerke</strong>n nicht erst<br />

<strong>in</strong> den letzten Jahren deutlich zu- o<strong>der</strong> abgenommen,<br />

was die Annahme stützt, dass es unabhängig von <strong>der</strong><br />

Ressour cen frage schon immer Beweggründe gab, die zu<br />

e<strong>in</strong>er Teil- o<strong>der</strong> Nichtteilnahme geführt haben.<br />

E<strong>in</strong>e zugegeben provokante These lässt sich wie folgt<br />

skizzieren:<br />

Die Teilnahme an den regionalen Netzwerkstrukturen<br />

orientiert sich <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie nicht an den knapper werdenden<br />

Ressourcen (was oben sowieso <strong>in</strong> Frage gestellt<br />

wurde), son<strong>der</strong>n hat sich schon immer an <strong>der</strong> fachlich<strong>in</strong>haltlichen<br />

„Betroffenheit“ <strong>der</strong> <strong>Netzwerke</strong>r<strong>in</strong>nen und<br />

<strong>Netzwerke</strong>r ausgerichtet. Professionelle und bürgerschaftlich<br />

Engagierte stellen sich wohl zuerst die Frage,<br />

welchen Nutzen kann ich für die Ar<strong>bei</strong>t mit me<strong>in</strong>em<br />

Klientel/ me<strong>in</strong>er Zielgruppe aus dem Netzwerk ziehen,<br />

welche Informationen (Wissen) kann ich generieren,<br />

f<strong>in</strong>de ich Verbündete für Kooperationen o<strong>der</strong> eröffne<br />

neue Ressourcen im Sozialraum. Diese Fragen werden<br />

jeweils auf <strong>der</strong> <strong>in</strong>neren Folie <strong>der</strong> räumlichen Aggregation<br />

sowie <strong>der</strong> Themenbetroffenheit <strong>in</strong>dividuell aber auch<br />

organisationsbezogen „abgeprüft“. Wenn <strong>der</strong> räumliche<br />

Umgriff des Netzwerks deutlich über die Nahräume und<br />

täglichen Lebenswelten me<strong>in</strong>er Zielgruppen h<strong>in</strong>ausgeht,<br />

dann ist eventuell die Nutzenfrage nicht mehr hoch<br />

zu priorisieren, da ke<strong>in</strong>e räumlichen Geme<strong>in</strong>samkeiten<br />

zum Tragen kommen. Kommt zu diesem Umstand noch<br />

h<strong>in</strong>zu, dass <strong>der</strong> eigene Themen- o<strong>der</strong> auch Zielgruppenbezug<br />

oftmals nur am Rande tangiert ist o<strong>der</strong> <strong>in</strong> nur<br />

e<strong>in</strong>em Treffen vertieft wird, dann nimmt die kont<strong>in</strong>uierliche<br />

Teilnahmebereitschaft wahrsche<strong>in</strong>lich ab bzw. sie<br />

f<strong>in</strong>det erst gar nicht statt.<br />

Zusammenfassend könnte man festhalten, dass die<br />

Ressourcen nicht weniger geworden s<strong>in</strong>d und die Aufgaben<br />

entsprechend des Budgets verhandelt werden bzw.<br />

bereitstehen. Die meisten Leistungsvere<strong>in</strong>barungen aber<br />

auch Leitbil<strong>der</strong> und E<strong>in</strong>richtungskonzepte sehen für e<strong>in</strong>e<br />

professionelle Soziale Ar<strong>bei</strong>t die Netzwerkteilnahme als<br />

Standard vor. Sowohl die Leistungssteuerung als auch<br />

die Ar<strong>bei</strong>tgeber/Träger-Leistungserbr<strong>in</strong>ger sehen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Netzwerkteilnahme e<strong>in</strong>e gewollte Ar<strong>bei</strong>tsaufgabe, die<br />

auch im Stundenkont<strong>in</strong>gent vorgesehen ist. Selbst für<br />

Kitas gibt es Vernetzungsressourcen, allerd<strong>in</strong>gs oftmals<br />

nur fach- o<strong>der</strong> träger<strong>in</strong>tern.<br />

Es ist also nicht so sehr die Kostenfrage die im Vor<strong>der</strong>grund<br />

steht als eher e<strong>in</strong>e fachlich organisatorische Frage<br />

<strong>der</strong> Netzwerkanlage o<strong>der</strong> -konstruktion.<br />

Es ist hier allerd<strong>in</strong>gs nicht die Rahmenorganisation des<br />

Netzwerkmanagements (Geschäftsführung) geme<strong>in</strong>t, das<br />

sehr wohl f<strong>in</strong>anziell abgesichert se<strong>in</strong> muss. An dieser<br />

Stelle ist schon e<strong>in</strong> deutlicher Zusammenhang zwischen<br />

<strong>der</strong> Ausstattung und Serviceleistung für <strong>Netzwerke</strong>, wie<br />

er z.B. <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Sozialen Stadt o<strong>der</strong> auch den BiLoks geleistet<br />

werden kann, zu sehen. Hier s<strong>in</strong>d eventuell weitere<br />

Planungsüberlegungen notwendig. Auch die Funktion <strong>der</strong><br />

Fe<strong>der</strong>führungs- o<strong>der</strong> Leitungsrolle von <strong>Netzwerke</strong>n (u.a.<br />

AKs <strong>bei</strong> REGSAM) bedarf geson<strong>der</strong>ter Ressourcen, allerd<strong>in</strong>gs<br />

muss man auch hier h<strong>in</strong>terfragen, warum es nicht<br />

Fachkräfte machen, die sogar vom Träger die ressourcenmäßige<br />

„Freiheit“ bekommen würden.<br />

Diskussion<br />

In <strong>der</strong> Regel ist <strong>in</strong> Konzepten sozialer E<strong>in</strong>richtungen die<br />

Teilnahme an <strong>Netzwerke</strong>n als Aufgabe beschrieben.<br />

Zu beobachten ist jedoch, dass Vernetzung angesichts<br />

knapper Ressourcen als e<strong>in</strong>fachste E<strong>in</strong>sparmöglichkeit<br />

gesehen wird. Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund war es das Ziel<br />

des Forums 5, Antworten auf die Frage zu f<strong>in</strong>den, ob die<br />

Träger sozialer E<strong>in</strong>richtungen den o.g. Konzeptanspruch<br />

ernst nehmen. Darüber h<strong>in</strong>aus wurde diskutiert, welche<br />

Voraussetzungen gegeben se<strong>in</strong> müssen, damit die Beteiligung<br />

an sozialen <strong>Netzwerke</strong>n überhaupt geleistet werden<br />

kann.<br />

Die Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Teilnehmer des Forums bestätigten,<br />

dass Vernetzung als Anspruch <strong>in</strong> allen Konzepten<br />

ersche<strong>in</strong>t und angesichts <strong>der</strong> fachlichen Vorgaben <strong>der</strong><br />

(kommunalen) Zuschussgeber auch ersche<strong>in</strong>en muss. Auf<br />

die Frage, wie ernst dieser Anspruch seitens <strong>der</strong> sozialen<br />

E<strong>in</strong>richtungen – <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> Zeiten <strong>der</strong> Konsolidierung<br />

– genommen wird, gab es ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche Antwort,<br />

son<strong>der</strong>n das Fazit: „Mal mehr, mal weniger.“ Damit<br />

richtete sich die Aufmerksamkeit auf die Frage nach den<br />

Gründen für das „Weniger“. Dies bildete die Grundlage<br />

für den zweiten Teil des Forums: Die Frage nach den notwendigen<br />

Voraussetzungen für gel<strong>in</strong>gende Vernetzung.<br />

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