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Regionale Netzwerke in München - Grüß Gott bei der Münchner ...

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5Vernetzung gibt’s nicht kostenlos!<br />

Vernetzungsgremien wurde se<strong>in</strong>erzeit e<strong>in</strong> engerer Rahmen<br />

vorgegeben. Wir wollten e<strong>in</strong>e vergleichbare Reduzierung<br />

h<strong>in</strong>bekommen, damit die K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen nicht<br />

überproportional von den Kürzungen betroffen s<strong>in</strong>d.<br />

Die vage Formulierung „h<strong>in</strong>bekommen“ sagt schon<br />

Ei ni ges über die Steuerbarkeit im Detail aus:<br />

Erstens kann es <strong>bei</strong> solchen Krisen nie darum gehen,<br />

alle Leistungen mit dem Rasenmäher genau im gleichen<br />

Umfang zu reduzieren. Da kann es schon notwendig werden,<br />

Schwerpunkte zu setzen und an<strong>der</strong>e Bereiche eher<br />

zu schonen. Das haben wir durchaus <strong>in</strong> Absprache mit<br />

dem Jugendamt gemacht und da<strong>bei</strong> die Vernetzung nicht<br />

überproportional zurückgefahren (wie es die E<strong>in</strong>gangsthese<br />

unterstellen würde). Der Grund dafür ist natürlich auch,<br />

dass die Jugendar<strong>bei</strong>t e<strong>in</strong> offenes, im Vergleich zu an<strong>der</strong>en<br />

Fel<strong>der</strong>n relativ ger<strong>in</strong>g reguliertes Ar<strong>bei</strong>tsfeld ist, <strong>in</strong><br />

dem <strong>der</strong> fachliche Diskurs und die fachpolitische Positionierung<br />

als Lobby für K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche e<strong>in</strong>e lange<br />

Tradition hat.<br />

Zweitens gab und gibt es gerade im Bereich <strong>der</strong> externen<br />

Vernetzung <strong>bei</strong> uns e<strong>in</strong>e recht unterschiedliche Entwicklung<br />

<strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen E<strong>in</strong>richtungen und Stadtteilen. Es<br />

gibt <strong>bei</strong>m KJR traditionell engagierte E<strong>in</strong>richtungen, die <strong>in</strong><br />

gut vernetzten Stadtvierteln teilweise schon lange vor <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> REGSAM Strukturen <strong>in</strong> Fachbasistreffen<br />

engagiert mitgear<strong>bei</strong>tet haben und dies heute noch tun.<br />

Es gibt aber auch E<strong>in</strong>richtungen, die erst <strong>in</strong> jüngerer Vergangenheit<br />

etwas mehr Engagement <strong>in</strong> diesen Ar<strong>bei</strong>tsbereich<br />

e<strong>in</strong>gebracht haben und auch nicht unbed<strong>in</strong>gt die<br />

Rolle e<strong>in</strong>es Motors <strong>in</strong> den Prozessen spielen, son<strong>der</strong>n<br />

e<strong>in</strong>fach im Rahmen <strong>der</strong> Strukturen mitar<strong>bei</strong>ten. Es kommt<br />

also auch auf die Schwerpunktsetzungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />

E<strong>in</strong>richtungen an.<br />

In den letzten Jahren hat sich <strong>der</strong> KJR schrittweise auch<br />

im Bereich <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätten stärker engagiert und<br />

Trägerschaften übernommen. Dieser Bereich ist deutlich<br />

stärker normiert als die Ar<strong>bei</strong>t <strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendfreizeitstätten<br />

und es liegt auf <strong>der</strong> Hand, dass das Engagement<br />

und die Teilnahme an Vernetzungsgremien hier<br />

auf deutlich engere term<strong>in</strong>liche Gestaltungsspielräume<br />

treffen. Dies trifft wie<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> o.g. These zusammen,<br />

dass es auch am fachlichen Selbstverständnis e<strong>in</strong>es<br />

Ar<strong>bei</strong>tsfeldes liegt, ob man sich über die Grenzen <strong>der</strong><br />

eigenen E<strong>in</strong>richtung h<strong>in</strong>aus engagiert und im fachpolitischen<br />

Bereich tätig wird. Gerade die Ar<strong>bei</strong>t <strong>in</strong> den Kitas<br />

hat hier <strong>in</strong> den letzten Jahren e<strong>in</strong>en deutlichen Schritt<br />

nach vorne gemacht. Es ist mittlerweile unbestritten,<br />

dass es hier um Bildungsprozesse geht und das fachliche<br />

Selbstverständnis und Selbstbewusstse<strong>in</strong> <strong>der</strong> Szene<br />

hat sich sehr positiv entwickelt. Wir stellen fest, dass<br />

es auch <strong>in</strong> diesem Ar<strong>bei</strong>tsbereich e<strong>in</strong>e hohe Bereitschaft<br />

zum Engagement <strong>in</strong> Vernetzungsgremien gibt und es<br />

wird noch spannend werden, wie die Entwicklungen hier<br />

weitergehen.<br />

Es hängt also nicht nur von <strong>der</strong> Bereitschaft des Ar<strong>bei</strong>tgebers<br />

ab, das Engagement <strong>in</strong> regionalen <strong>Netzwerke</strong>n zu<br />

unterstützen, son<strong>der</strong>n auch von den fachlichen Schwerpunktsetzungen<br />

und den konkreten Ar<strong>bei</strong>tsbed<strong>in</strong>gungen<br />

vor Ort <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>richtungen. So ist es <strong>bei</strong> Vollbesetzung<br />

leichter e<strong>in</strong>en externen Term<strong>in</strong> wahrzunehmen, als wenn<br />

gerade zwei Kolleg<strong>in</strong>nen/Kollegen krank s<strong>in</strong>d und e<strong>in</strong>e<br />

Stelle neu zu besetzen ist.<br />

Vernetzung ist auch mehr als die Teilnahme an den mehr<br />

o<strong>der</strong> weniger formellen Gremien wie z.B. REGSAM. So<br />

gibt es z.B. viele bilaterale o<strong>der</strong> weiter gehende Ar<strong>bei</strong>tszusammenhänge,<br />

die sich aufgrund bestimmter geme<strong>in</strong>samer<br />

Vorhaben o<strong>der</strong> Projekte <strong>in</strong>stitutionalisiert haben.<br />

Viele E<strong>in</strong>richtungen haben daneben auch noch weitere<br />

Gremien wie Beiräte o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Kuratorium, <strong>bei</strong> denen die<br />

Ar<strong>bei</strong>t des jeweiligen Projekts im Mittelpunkt <strong>der</strong> Kooperation<br />

steht.<br />

Me<strong>in</strong> Resümee:<br />

Es kostet was. Aber es liegt nicht <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie am Geld,<br />

wenn es nicht funktioniert.<br />

Die Frage, ob und wie viel Zeit <strong>in</strong> bestimmte Kooperationsformen<br />

<strong>in</strong>vestiert wird, hängt von e<strong>in</strong>er Vielzahl von<br />

Faktoren ab. E<strong>in</strong> wesentlicher Punkt ist die Qualität <strong>der</strong><br />

Ergebnisse. Der Zusammenhang zwischen Zeitaufwand<br />

und Ergebnis ist nicht nur für Verwaltung, Verbände<br />

o<strong>der</strong> Träger e<strong>in</strong> Kriterium, son<strong>der</strong>n natürlich auch für die<br />

unmittelbar tätigen Mitar<strong>bei</strong>ter<strong>in</strong>nen/Mitar<strong>bei</strong>ter.<br />

Die „Ar<strong>bei</strong>tgeber“ können nur dafür sorgen, dass die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

dafür möglichst gut s<strong>in</strong>d und das sollten<br />

sie natürlich tun.<br />

Volker Hausdorf<br />

(vorgestellt von <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ation)<br />

In <strong>der</strong> Forumsankündigung wird auf das Spannungsverhältnis<br />

zwischen dem Anstieg <strong>der</strong> Aufgaben <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Leistungserbr<strong>in</strong>gung, den vermeidlich knapper werdenden<br />

Ressourcen <strong>der</strong> Kommunen und dem eigenen Konzeptanspruch<br />

abgezielt. Hier stellt sich allerd<strong>in</strong>gs die Frage,<br />

ob diese Verknüpfung <strong>der</strong> Realität <strong>der</strong> regionalen Netzwerkar<strong>bei</strong>t<br />

entspricht?<br />

Die sogenannten Konzepte s<strong>in</strong>d seit Ende <strong>der</strong> neunziger<br />

Jahre durch Leistungsbeschreibungen ersetzt, wo versucht<br />

wurde, im Rahmen des Kontraktmanagements<br />

zwischen <strong>der</strong> Leistungssteuerung und <strong>der</strong> Leistungserbr<strong>in</strong>gung<br />

e<strong>in</strong>e output-, wenn nicht sogar outcome-orientierte<br />

Beschreibung <strong>der</strong> Angebote sozialer E<strong>in</strong>richtungen<br />

und Dienste zu fixieren. Hier f<strong>in</strong>den sich dann auch die<br />

Mitwirkung bzw. Teilnahmebereitschaft o<strong>der</strong> Verpflich­<br />

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