Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum - Löschgruppe Urbach
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Ab dem 2. März 1905 übernahm die Bürgermeisterei Heumar die Kosten für<br />
Ausbildung und Ausrüstung der Feuerwehr, deren Uniformen sowie die Unfallversicherung<br />
für 12 Feuerwehrmänner.<br />
Aufgrund der ungeklärten Finanzierungsfragen zog sich die Gründung der Feuerwehr<br />
<strong>Urbach</strong> damit von Juni 1901 bis <strong>zum</strong> März 1906 hin. Die <strong>Urbach</strong>er Schulchronik<br />
berichtet aus dieser Zeit:<br />
„Ein Feldwebel der Kölner (Berufs-) Feuerwehr übte die Mannschaft auf ihren Beruf ein<br />
und hielt öfters an Sonntagen praktische Übungen im Schulhause ab". Ausbilder war<br />
vermutlich der Feuerwehrfeldwebel Wenzel aus Köln, der u.a. am Sonntag, dem<br />
22.Oktober 1905 mit der Feuerwehr Porz auf dem Schulhof übte und die<br />
„ neuerrichteten Wehren aus <strong>Urbach</strong> und Ensen" zuschauen ließ.<br />
Am 13. Mai 1906 trat die <strong>Urbach</strong>er Wehr dann vermutlich erstmals öffentlich in<br />
Erscheinung, indem sie bei der diamantenen Hochzeit der Eheleute Schunk aus<br />
Elsdorf einen Fackelzug stellte.<br />
Am 6. Juni 1906 wies das „Porz-<strong>Urbach</strong>er Volksblatt" seine Leser darauf hin, dass die<br />
Feuerwehren der verschiedenen Orte im Sommer schon frühmorgens Übungen<br />
abhalten würden und nicht bei jedem Alarmsignal direkt Feuer zu befürchten sei. Als<br />
jedoch am 10. Juli 1906 kurz nach Mitternacht das Alarmsignal ertönte, handelte es<br />
sich nicht um eine Übung:<br />
Der erste Einsatz der <strong>Urbach</strong>er Feuerwehr führte auf den Hof der Gebr. Hölzer an der<br />
Kaiserstraße, wo Schreinerei, Stall und Scheune brannten. Das Volksblatt berichtete<br />
dazu: „ Die <strong>Urbach</strong>er Wehr, deren erste Feuerprobe dies war, erschien sofort vollzählig<br />
an der Unglücksstelle und griff das Feuer von einer Seite mit dem<br />
Wasserleitungsschlauch und von der anderen Seite mit der Handdruck-Spritze an. So<br />
wurde der Brandherd eingedämmt und mit der gegen 1 Uhr eingetroffenen Porzer<br />
Wehr bezwungen".<br />
Am 13.August 1906 unterstützten die <strong>Urbach</strong>er Wehrmänner gemeinsam mit den<br />
Kameraden aus Ensen und Zündorf die Porzer Wehr bei einem Brand in der<br />
Lengsholzschen Dachziegelfabrik (etwa in Höhe der heutigen Dülkenstraße). In ihrem<br />
ersten aktiven Jahr hatte die Wehr insgesamt 24 Übungen sowie 3 Alarmübungen<br />
abgehalten und war zu 3 Bränden ausgerückt.<br />
Dafür standen ihr, neben 30 Hydranten des öffentlichen Wassernetzes, zur Verfügung:<br />
- 1 fahrbare Saugspritze ( 82 Jahre alt, gekauft in Mülheim beim<br />
Pumpenmacher Thurn )<br />
- 1 Schlauchwagen<br />
- 3 Messingstrahlrohre<br />
- 2 Leitern<br />
- 2 Feuerhaken<br />
- 230m Druckschlauch aus Hanf<br />
Das Spritzenhaus befand sich noch immer an der <strong>Urbach</strong>er Kreuzung neben der<br />
Metzgerei. Die Gerätschaften wurden im Einsatzfall mit Handwagen zur