Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum - Löschgruppe Urbach
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dieser Einsätze. Lediglich aus der Chronik der <strong>Urbach</strong>er Volksschule, in welcher<br />
sämtliche Luftkriegsalarme verzeichnet sind, lässt sich das Ausmaß der zu<br />
bewältigenden Einsätze erahnen.<br />
Ab dem 15.Mai 1940 wurde für den Porzer Raum der Begriff „Luftschutz"<br />
bedeutungsvoll, denn es folgten die ersten Abwürfe von Brand- und Sprengbomben<br />
in den Siedlungen <strong>Urbach</strong>, Elsdorf und Grengel. Weitere schwere Bombenangriffe<br />
im <strong>Urbach</strong>er Raum fanden u.a. in den Nächten vom 07./08. November 1941,<br />
13./14. März 1942, 30./31. Mai 1942 sowie verstärkt ab 1943 statt, welche immer<br />
wieder größere Einsätze der Feuerwehr erforderlich machten.<br />
1942 fiel das Spritzenhaus in der Kupfergasse einem dieser Bombenangriffe <strong>zum</strong><br />
Opfer. Gottlob konnte das <strong>Löschgruppe</strong>nfahrzeug weiter eingesetzt werden.<br />
Da an eine Instandsetzung des Spritzenhauses während der Kriegsjahre nicht zu<br />
denken war, wurde das Löschfahrzeug vorübergehend in einem privaten Anwesen<br />
an der Frankfurter Str. untergestellt.<br />
Mit der Zunahme der Bombenangriffe wurden die Grenzen, in denen die einzelnen<br />
Feuerwehren zur Nachbarschaftshilfe verpflichtet waren, von anfänglich 7,5 km<br />
Umkreis auf 15 km ausgedehnt.<br />
Damit galt es für die Kameraden der <strong>Urbach</strong>er Wehr neben der Brandbekämpfung<br />
im eigenen Einsatzgebiet, dieses immer häufiger zu verlassen um zunächst bei<br />
Löscheinsätzen in der vom Luftangriff stark betroffenen Stadt Köln auszuhelfen.<br />
Nachdem jedoch in den letzten Kriegsjahren Großstädte und Städte mit Schwer-<br />
und Rüstungsindustrie zu vorrangigen Zielen erklärt wurden, konnten die dort<br />
ansässigen Feuerwehren, ebenfalls personell und materiell geschwächt, der Lage<br />
ohne fremde Hilfe nicht mehr Herr werden. Für solche Einsätze wurden spezielle<br />
Löschzüge gebildet, deren Mitglieder aus Feuerwehren der weniger stark<br />
betroffenen Gebiete rekrutiert wurden. Derartige Einsätze führten die <strong>Urbach</strong>er<br />
Wehrmänner schließlich auch nach Remscheid (31. Juli 1943), Düsseldorf<br />
(04. November 1943), Solingen und Wuppertal.<br />
Hierbei ist an<strong>zum</strong>erken, dass im Laufe der Jahre bei all diesen Einsätzen neben den<br />
Gefahren des Feuers, die stetig wachsende Gefahr von Blindgängern an den<br />
Einsatzstellen in den Vordergrund rückte. Das diese Gefahren bis in die heutige Zeit<br />
aktuell sind, beweist uns der eine oder andere Fund in der jüngsten Vergangenheit.<br />
Angesichts dieser vielen, äußerst anstrengenden Einsätze verwundert es deshalb<br />
nicht, dass im Zeitraum 1942 - 1944 allein 26 Wehrmänner der Gemeinde Porz mit<br />
dem Kriegsverdienstkreuz mit Schwertern ausgezeichnet wurden, darunter aus der<br />
<strong>Urbach</strong>er Wehr:<br />
Hauptzugführer Ludwig Röhrle<br />
Truppführer Johann Kornwebel<br />
Obertruppmann Franz Flatten<br />
Obertruppmann Peter Kühlen<br />
Rottwachtmeister Adolf Mandt<br />
Wachtmeister Johann Busche<br />
Meister Theo Kornwebel<br />
Unterwachtmeister Jakob Bliersbach<br />
Unterwachtmeister Johann Brochhagen