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Integration von Kindern mit geistiger Behinderung

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Einteilung des Beobachtungsschemas<br />

1. Wohnsituation<br />

- Größe und Lage der Wohnung<br />

- Lift<br />

- Hof<br />

- Nachbarschaft<br />

2. Anbindung und Benutzung öffentlicher Verkehrs<strong>mit</strong>tel<br />

3. Freizeitgestaltung – regelmäßige Benutzung öffentlicher Anlagen (z.B.<br />

Spielplatz, Park, etc.)<br />

4. Alltagssituationen<br />

- Alltagssituationen<br />

- Arztbesuche<br />

- Einkaufen<br />

- Entwicklungsgegebenheiten (z. B. Therapien, Förderungen, Nachhilfe)<br />

- Beobachtung der Lern- und Essenssituation<br />

5. Nicht-alltägliche Freizeitaktivitäten der Familie (z. B. Restaurantbesuche, Kino,<br />

Zoo, etc.)<br />

6. Unvorhergesehene Notfälle<br />

7. Freunde, Bezugspersonen<br />

8. Außerfamiliäre Aktivitäten des Kindes<br />

9. Schulweg<br />

Bei jeder dieser Aktivitäten soll das Verhalten des Kindes, der Bezugspersonen, Reaktionen<br />

der Umgebung und mögliche Konflikte beobachtet werden.<br />

Ausgehend <strong>von</strong> diesem Schema wurden <strong>mit</strong> den Familien im Rahmen der Anamnese Termine<br />

zu Beobachtungen <strong>mit</strong> Bezug auf die Aktivitäten in diesem Katalog vereinbart.<br />

3.2.3. Auswertung<br />

Zur Auswertung ist zu sagen, dass die Beobachtungen im Anschluss an die jeweiligen<br />

Situationen protokolliert werden, wobei subjektive Hinweise, Gedanken und Äußerungen<br />

explizit im Protokoll als solche ausgegeben werden. Im Anschluss daran werden die<br />

Beobachtungsprotokolle kodiert und ein Beobachtungsraster erstellt. Jene Form der<br />

Kodierung wird als „offenes Kodieren“ bezeichnet, während dieses Vorganges werden Daten<br />

in Sinneinheiten gegliedert und in zusammenfassende Begriffe eingeteilt. Jene Begriffe bilden<br />

einen eigenen Raster (vgl. Flick 2002, S. 265). Jener Raster beinhaltet Kategorien, die in<br />

Kategoriensysteme eingeteilt werden können.<br />

Geregelt ist nach Lamnek (2005) bei der teilnehmenden Beobachtung allenfalls das Prinzip,<br />

dass zunächst Regeln und Regelmäßigkeiten entdeckt und beschrieben werden sollen. In<br />

einem zweiten Schritt muss die Frage geprüft werden, ob diese für bestimmte Gruppen oder<br />

Personen typisch oder außergewöhnlich sind. Letztlich gelangt der/die ForscherIn zu<br />

Hypothesen und Theorien über den Objektbereich.<br />

Im Rahmen dieser Studie werden die Beobachtungsprotokolle interpretativ bzw. deskriptiv<br />

ausgewertet. Zu diesem Zweck wurden Kategorien ausgearbeitet, die eine Einordnung der<br />

Situation erleichtern und so<strong>mit</strong> Regeln und Regelmäßigkeiten erkennen lassen. Im Weiteren<br />

wird die Situation der betroffenen Familie auf Grundlage dieser Kategorien beschreibend<br />

dargestellt.<br />

Als interpretative Verfahren bezeichnet man nach Huber und Mandl (1982) solche, bei denen<br />

ohne Zuhilfenahme einer weiteren Form der Datenerhebung (z. B. ohne Verwendung <strong>von</strong><br />

Skalen, Tests, Fragebögen) Verbalisationen nach bestimmten Fragestellungen hin deutend<br />

analysiert werden. Analyseschemata können die mangelnde Objektivität und inhaltliche<br />

Validität um ein erhebliches Maß steigern. Dazu können Kategorien auf der Makro-, Mesound<br />

Mikroebene formuliert werden.<br />

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