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Integration von Kindern mit geistiger Behinderung

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da<strong>mit</strong> umgehen können. Die Bezugspersonen zeigen durchwegs Interesse am Befinden des<br />

Kindes, große Fürsorge und Besorgnis. Sie bereiten die Kinder auf kommende Situationen<br />

vor und versuchen Ängste und Nervosität zu nehmen.<br />

Insgesamt konnte ein sehr enges Bindungsverhalten festgestellt werden, was sich im Körperund<br />

Blickkontakt zeigte. Das Verhalten war auch <strong>von</strong> großer Geduld und Herzlichkeit<br />

gezeichnet.<br />

5.1.3. Reaktionen der Umgebung in den einzelnen Sozialräumen<br />

‣ Öffentliche Verkehrs<strong>mit</strong>tel<br />

Was in diesem Bereich auffällt ist, dass es in allen beobachteten Familien (in diesem Fall vier,<br />

da eine Familie öffentliche Verkehrs<strong>mit</strong>tel nicht benutzt) zu intensiver Beobachtung in Form<br />

<strong>von</strong> Blicken aus dem sozialräumlichen Umfeld kommt, wobei sich das Kind nicht auffällig<br />

verhalten muss, um diese Form der Aufmerksamkeit zu erregen. Auffälliges Verhalten (z.B.<br />

lautes Sprechen), vor allem bestimmte Stereotypien (verbal, motorisch, oral) führten zu<br />

fortwährender und wiederholter Musterung des Kindes, wobei es freundliche, wie auch<br />

verständnislose Reaktionen gab.<br />

Das spezielle Aussehen der Kinder führte aber auch ohne jedes auffällige Verhalten zu<br />

verschreckten Reaktionen der Umgebung.<br />

Vor allem das Anstarren konnte in den öffentlichen Verkehrs<strong>mit</strong>teln besonders oft <strong>von</strong><br />

<strong>Kindern</strong>, aber auch sehr häufig <strong>von</strong> erwachsenen Personen verzeichnet werden. Kinder<br />

reagieren generell <strong>mit</strong> großem Interesse an den betroffenen <strong>Kindern</strong>.<br />

Soziales Verhalten in Form <strong>von</strong> Hilfestellungen, wie z.B. einen Sitzplatz anzubieten finden<br />

sich teilweise. Bei der Ein- und Ausstiegssituation konnten bei langsamem Vorankommen des<br />

Kindes geduldige, wie auch sehr ungeduldige Reaktionen beobachtet werden.<br />

Verhalten des Kindes und der Bezugspersonen:<br />

Die Kinder brauchen bei der Benutzung öffentlicher Verkehrs<strong>mit</strong>tel und auch auf der Straße<br />

viel Unterstützung und Schutz durch die Bezugsperson. Mit Ausnahme des Kindes <strong>von</strong><br />

Familie B – es kann auch ohne Begleitung einer Bezugsperson nur <strong>mit</strong> Freundinnen<br />

öffentliche Verkehrs<strong>mit</strong>tel benutzen. Die Kinder müssen <strong>von</strong> den Bezugspersonen auf<br />

kommende Situationen vorbereitet werden und zeigen auch Aufregung und motorische<br />

Unruhe. Körperliche Einschränkungen führten zu Zeitverzögerungen bei Ein- und<br />

Ausstiegssituationen.<br />

‣ Einkaufssituationen<br />

Einkaufssituationen wurden sowohl in großen Supermärkten und Bekleidungsgeschäften, wie<br />

auch in kleineren Geschäften beobachtet.<br />

In diesem sozialräumlichen Umfeld kam es zu kurzen und wiederholten Blicken bei<br />

ungewöhnlichen, auffälligen oder spezifischen Verhaltensweisen des Kindes. Bei diesen<br />

Stereotypien wurden dem Kind immer wieder auch <strong>mit</strong>leidige Blicke zugeworfen. Wieder<br />

wurde ein Kind trotz unauffälligem Verhalten angestarrt, wobei dies in einem kleinen<br />

Geschäft passierte.<br />

Sonst haben sowohl Kinder als auch Erwachsene bei unauffälligem Verhalten sehr positiv auf<br />

das Kind reagiert und es angelächelt. Den Bezugspersonen bekannte Personen führten oft<br />

freundliche Gespräche <strong>mit</strong> der Bezugsperson <strong>mit</strong> neutralem bzw. nettem Verhalten zum Kind.<br />

Von diesen Personen wurde das Kind auch in ein Gespräch <strong>mit</strong> einbezogen.<br />

Eine Familie hat in einer Einkaufssituation böse Blicke aus dem Umfeld empfangen, da ihr<br />

Kind aufgrund seiner besonderen Gangart viel Platz benötigt.<br />

Eine Bezugsperson, die offensichtliche Schwierigkeiten in der Durchführung bestimmter<br />

Handlungen und der gleichzeitigen Unterstützung ihres Kindes hatte, wurde keine Hilfe<br />

angeboten.<br />

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