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Integration von Kindern mit geistiger Behinderung

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Ergänzt und abgerundet wird die Untersuchung im Anschluss an die Beobachtungen <strong>mit</strong><br />

insgesamt zehn qualitativen Interviews <strong>mit</strong> den Eltern und ExpertInnen.<br />

3.1. Anamnesegespräche <strong>mit</strong> den Eltern<br />

In einem ersten Schritt wurden <strong>mit</strong> den Eltern der für die Untersuchung ausgewählten<br />

Familien Erstgespräche geführt. In diesen Gesprächen stand vor allem die besondere<br />

Situation des Kindes im Vordergrund. Es wurde auch darauf geachtet, auf eventuell<br />

vorhandene Ängste oder Unsicherheiten bei den Eltern im Zusammenhang <strong>mit</strong> der Studie<br />

einzugehen und diese auszuräumen.<br />

Die Ergebnisse der Anamnesegespräche dienten als Grundlage bei der Erstellung des<br />

Beobachtungsschemas.<br />

Die folgenden Daten geben ein Einblick in die Art der <strong>Behinderung</strong> der Kinder und die Form<br />

der öffentlichen Tagesbetreuung.<br />

Familie Alter<br />

Kind<br />

Anamnese/<strong>Behinderung</strong> des Kindes<br />

B 15 Trisomie 21, Entwicklungsstand eines ca. 7-<br />

8-jährigen Kindes, niedergesetzte Statur,<br />

sehr gute motorische Entwicklung<br />

C 16 Perinatale Traumatisierung (33. Ssw.),<br />

Einatmen <strong>von</strong> Fruchtwasser, anschl.<br />

Lungenentzündung, Hirnblutung,<br />

grobmotorische Komplikationen,<br />

Wahrnehmungs- und<br />

Verarbeitungsstörungen,<br />

D 15 Gehirnhautentzündung in den ersten<br />

Lebenstagen, Zerstörung großer Teile des<br />

Gehirns (Hörzentrum)<br />

E<br />

Kaiserschnittgeburt, Atemprobleme und<br />

Gewichtsverlust nach der Geburt, Diagnose<br />

einer Entwicklungsverzögerung, keine<br />

genaue Ursache bekannt<br />

F 12 Zwillingsgeburt (Schwester <strong>mit</strong><br />

<strong>Behinderung</strong>), leichte motorische<br />

Beeinträchtigung, zahlreiche Strategien in<br />

der nonverbalen und verbalen<br />

Kommunikation, autistische Züge<br />

(Verschwimmen der „Ich und Du“ Welt),<br />

Krampfanfälle, medikamentöse Einstellung,<br />

frühere Problematik in der Ernährung<br />

Tagesbetreuung des Kindes<br />

(regulär)<br />

Schule bis 15.00 Uhr<br />

Schule<br />

Schule und Hort bis 17.00 Uhr<br />

2 mal pro Woche Internat<br />

Schule bis 16.15 Uhr<br />

Schule <strong>mit</strong> Hort bis 16.00 Uhr<br />

3.2. Teilnehmende Beobachtung<br />

Zimbardo und Gerrig (1999) beschreiben Beobachtung im Alltag als eine der wichtigsten<br />

Möglichkeiten, etwas über andere zu erfahren. Auch ForscherInnen nutzen die Beobachtung<br />

als wissenschaftliches Werkzeug, um etwas über Verhalten zu lernen; sie setzen sie jedoch<br />

auf geplante, präzise und systematische Weise ein.<br />

Bortz und Döring (1999) betonen, dass der Grad der Systematisierung oder Standardisierung<br />

sich nach dem Untersuchungsanliegen (Hypothesen finden, Hypothesen prüfen oder<br />

Deskription) bzw. nach der Präzision der Vorkenntnisse über den in Frage stehenden<br />

Untersuchungsgegenstand richtet. Hinsichtlich der Fragestellung der vorliegenden Studie gibt<br />

es kaum theoretische Grundlagen bzw. empirisch gesicherte Erkenntnisse, auf die man<br />

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