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ExtEndEd 06|14<br />
In Eskortmissionen gebt ihr N<strong>PC</strong>s per Kamera<br />
Bewegungsbefehle. Das ist mal was Anderes!<br />
Zum Abschluss des dritten Akts <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ländlichen<br />
Vorort kommt es zum großen Showdown auf e<strong>in</strong>em<br />
Schrottplatz – mit tödlichen Fallen wie diesem<br />
Lichtblitz-Skorpion und knackiger Rockmusik.<br />
der fünf Akte s<strong>in</strong>d die Zusammenhänge undurchsichtig.<br />
Erst ab der Mitte des Spiels<br />
fügt sich langsam alles zusammen und e<strong>in</strong><br />
roter Faden ist erkennbar. Das Ende enttäuscht<br />
dann durch e<strong>in</strong>e geradezu banale<br />
Auflösung und e<strong>in</strong>en überflüssigen Twist.<br />
Zudem werden viele D<strong>in</strong>ge nur kurz<br />
angerissen und manches wirkt unlogisch.<br />
Beispielsweise verschlägt es euch zu e<strong>in</strong>em<br />
Menschenhändlerr<strong>in</strong>g, wo junge Mädchen<br />
zwangsprostituiert werden. Ihr seht das Elend<br />
aus nächster Nähe – e<strong>in</strong> bitterer Moment,<br />
der e<strong>in</strong>en unwillkürlich schlucken lässt. Unternehmen<br />
könnt ihr aber nichts, weil ihr laut<br />
Story dort nur etwas abholen sollt. Ziemlich<br />
merkwürdig, spielt ihr doch den von den Medien<br />
betitelten Rächer Chicagos. Hier verpasst<br />
es <strong>Watch</strong> <strong>Dogs</strong>, se<strong>in</strong> Reputationssystem<br />
(gute Taten machen euch beliebt, Tode<br />
von Zivilisten sorgen für negative Schlagzeilen)<br />
auszunutzen, e<strong>in</strong> echtes Rollenspiel mit<br />
Spielerentscheidungen ist nicht möglich.<br />
<strong>Watch</strong> <strong>Dogs</strong> will e<strong>in</strong>e geradl<strong>in</strong>ige Gangster-<br />
Story erzählen, der Spieler ist nur Zuschauer.<br />
Die Charakterzeichnung weist starke<br />
Dezifite auf. Zwischensequenzen stellen<br />
manche Figuren aufwändig vor, nur damit<br />
diese kurz darauf für viele Stunden oder gar<br />
für den Rest des Spiels von der Bildfläche<br />
verschw<strong>in</strong>den. Motive bleiben im Unklaren,<br />
den Gegenspielern mangelt es entweder an<br />
Profil oder sie haben viel zu kurze Auftritte.<br />
Das größte Problem ist aber Aiden Pearce<br />
selbst: Der Hauptcharakter bleibt die komplette<br />
Spielzeit über sehr blass, wirkt emotional<br />
distanziert und nahezu ausdruckslos.<br />
Das Spiel verpasst es zudem, ihm e<strong>in</strong>e<br />
glaubwürdige Motivation zu verpassen,<br />
<strong>in</strong>dem es e<strong>in</strong>e emotionale Verb<strong>in</strong>dung zwischen<br />
dem Spieler und se<strong>in</strong>er Familie herstellt.<br />
Das macht sich später bemerkbar,<br />
wenn das Spiel auf die Tränendüse drückt<br />
und uns durch verme<strong>in</strong>tlich tragische Ereignisse<br />
zum Mitfühlen br<strong>in</strong>gen will. Klappt<br />
aber nicht, weil <strong>Watch</strong> <strong>Dogs</strong> uns nie Raum<br />
gibt, um sich mit den Figuren anzufreunden<br />
– stattdessen weist uns das Spiel oder<br />
Aiden selbst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em se<strong>in</strong>er monotonen<br />
72 Stunden dauerStreSS | So HABEN WIR GETESTET<br />
Für <strong>Watch</strong> <strong>Dogs</strong> legten wir Sonderschichten am<br />
Wochenende e<strong>in</strong> – trotz fehlender <strong>PC</strong>-Version.<br />
Der Nachtest folgt onl<strong>in</strong>e und im nächsten Heft!<br />
Erst hieß es, die <strong>PC</strong>-<strong>Test</strong>version von <strong>Watch</strong> <strong>Dogs</strong><br />
käme kurz vor Redaktionsschluss. Dann stellte<br />
sich heraus: Das wird nichts. Dafür gab es e<strong>in</strong>e<br />
PS4-Fassung – bei Ubisoft, im Rahmen e<strong>in</strong>es <strong>Test</strong>-<br />
Events. Am Donnerstag vor der Abgabe düsten wir<br />
nach Düsseldorf – am Abend g<strong>in</strong>g es mit der <strong>in</strong>stallierten<br />
Version zurück nach Fürth. Dort schotteten<br />
sich die für den <strong>Test</strong> ausersehnten (lies: zwangsbestimmten)<br />
Redakteure Peter Bathge und Christian<br />
Dörre (von unserer Schwesternzeitschrift play4)<br />
e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb Tage von der Umwelt ab. Sie spielten die<br />
Kampagne durch, erledigten Nebenjobs und fertigten<br />
Screenshots an – mit e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>imalportion<br />
an Schlaf und e<strong>in</strong>er Maximaldosis Kaffee. Danach<br />
blieben 24 Stunden, um den zehnseitigen Arikel<br />
<strong>in</strong> dieser <strong>Beilage</strong> zu befüllen, die ihr gerade <strong>in</strong> den<br />
Händen haltet. Und das am eigentlich arbeitsfreien<br />
Samstag! E<strong>in</strong>e Last-M<strong>in</strong>ute-Aktion, zu wenig für e<strong>in</strong>en<br />
<strong>Test</strong>. Die f<strong>in</strong>ale Wertung, e<strong>in</strong> Video und unser<br />
Urteil zu <strong>PC</strong>-Technik und Mehrspielermodus f<strong>in</strong>det<br />
ihr daher im nächsten Heft und zum Release von<br />
<strong>Watch</strong> <strong>Dogs</strong> am 27. Mai 2014 auf <strong>PC</strong><strong>Games</strong>.de.<br />
4 pcgames.de