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Der Patient im Spannungsfeld diverser Informationsquellen

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CHEMOTHERAPIE BEIM HORMON-<br />

UNABHÄNGIGEN PROSTATAKARZINOM<br />

Nachdem ich selbst wieder in der misslichen Lage bin,<br />

dringend etwas unternehmen zu müssen, da meine<br />

Lebermetastasen deutliche Progression zeigen, habe<br />

ich mich entschlossen, eine Übersicht über derzeit hoffnungsvolle<br />

Therapieansätze für die Behandlung des<br />

Hormon unabhängigen (HRPC, engl.:AIPC) Prostatakarzinom<br />

zusammen zu stellen.<br />

Wie Sie wissen, sind für die Behandlung des HRPC nur<br />

zwei Zytostatika zugelassen: Estramustinphosphat und<br />

Mitoxantron.<br />

Da das Prostatakarzinom auf Zytostatika allgemein nur<br />

schlecht anspricht, hat man in den letzten Jahren versucht,<br />

mit Kombinationen verschiedener Medikamente<br />

erfolgreiche Behandlungen durchzuführen.<br />

Dazu gehört u. a. auch die Kombination von Estramustinphosphat<br />

und Docetaxel, mit der z.T. gute<br />

Ergebnisse sowohl in der Reduzierung des PSA als auch<br />

in der Remission von Metastasen erzielt wurden. Auch<br />

mit Multosin als Monotherapie kann eine rasche<br />

Absenkung des PSA erreicht werden.<br />

Bei den durchgeführten Studien hat sich allerdings<br />

gezeigt, dass eine Reihe <strong>Patient</strong>en z. T. erhebliche koronare<br />

und thrombotische Probleme mit Estramustinphosphat<br />

(Medikamente: Multosin, Cellmustin) hatten,<br />

und deshalb die Behandlung abbrechen mussten.<br />

Neuere Therapieansätze zeigen <strong>im</strong>mer deutlicher, dass<br />

synthetisch aufbereitete Bestandteile der Eibe, sog.<br />

TAXOTERE, künftig die Medikamente der ersten Wahl für<br />

die Behandlung des hormonrefraktären Prostatakarzinoms<br />

sein könnten.<br />

DOCETAXEL wird derzeit sowohl hoch dosiert als auch<br />

niedrig dosiert eingesetzt:<br />

• hoch dosiert, 75 mg/m 2 , in Verbindung mit Prednisolon<br />

• niedrig dosiert, 30 mg/m 2 , mit hochdosiertem<br />

Calcitriol am Tag vor der Infusion.<br />

Hier nun die unterschiedlichen Therapieansätze:<br />

Wöchentliche Gabe von hochdosiertem Calcitriol und<br />

Docetaxel be<strong>im</strong> Androgen unabhängigen Prostata-<br />

Karzinom.<br />

J Clin Oncol 2003 Jan 1; 21(1):123-8. Behandlungskonzept nach Beer<br />

TM, Eilers KM, Garzotto M, Egorin MJ, Lowe BA, Henner WD. Oregon<br />

Health & Science University and Portland VA Medical Center, Portland,<br />

OR 97239, USA, beert@ohsu.edu<br />

Übersetzung: Franz Stadlbauer; überarbeitet von<br />

Christian Ligensa <strong>im</strong> Juni 2003<br />

Studienvorgabe<br />

Best<strong>im</strong>mung der Sicherheit und Wirksamkeit einer<br />

wöchentlichen Hochdosis von oral verabreichtem<br />

Calcitriol (Rocaltrol, Roche Pharmaceuticals, Basel,<br />

Switzerland) und Docetaxel (Taxotere, Aventis Pharmaceuticals,<br />

Bridgewater, NJ) bei <strong>Patient</strong>en mit metastasiertem<br />

Androgen unabhängigem Prostatakarzinom<br />

(AIPC).<br />

<strong>Patient</strong>en und Methodik<br />

37 <strong>Patient</strong>en wurden am Tag 1 mit oral verabreichtem<br />

CALCITRIOL (0,5 micro g/kg) gefolgt von DOCETAXEL (36<br />

mg/m 2 ) am 2. Tag behandelt. Die Behandlung wurde<br />

wöchentlich wiederholt und zwar 6 Wochen lang, innerhalb<br />

eines 8-Wochenzyklus. Die <strong>Patient</strong>en erhielten eine<br />

Calzium reduzierte Nahrung und eine erhöhte Flüssigkeitsaufnahme.<br />

Vorrangiges Endziel war die Reaktion des prostataspezifischen<br />

Antigen (PSA), die als Reduzierung des PSA-<br />

Wertes um mindestens 50 % definiert und nach<br />

4 Wochen auch erreicht wurde.<br />

Ergebnisse<br />

30 von 37 <strong>Patient</strong>en, also 81 %, (95 % confidence<br />

Interval, (CI)*, 68% bis 94 %) erreichten einen PSA-Abfall.<br />

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