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Der Patient im Spannungsfeld diverser Informationsquellen

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DÜSSELDORFER PROSTATAKREBS GESPRÄCHE<br />

Prostatakrebs-Selbsthilfegruppen informieren über aktuelle<br />

Erkenntnisse<br />

Publicis Vital PR: Vom 16. bis 18. April 2004 trafen sich<br />

mehr als 100 Leiter von Prostatakrebs-Selbsthilfegruppen<br />

aus ganz Deutschland zu den „Düsseldorfer<br />

Prostatakrebs Gesprächen“. Bei den zwei mal jährlich<br />

vom Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e.V. (BPS)<br />

organisierten Treffen steht der persönliche Austausch mit<br />

anderen Betroffenen <strong>im</strong> Vordergrund. Aber auch die<br />

Fortbildung spielt eine wichtige Rolle: So waren namhafte<br />

Experten eingeladen, die die engagierten <strong>Patient</strong>en<br />

über aktuelle Entwicklungen in Diagnose und Therapie<br />

informierten. Themen waren neben der Diskussion um<br />

den PSA-Test zur Früherkennung, die operative<br />

Entfernung der Prostata sowie neue Erkenntnisse aus der<br />

Hormontherapie.<br />

Wie groß das Informationsbedürfnis gerade bei<br />

Prostatakrebs ist, zeigt die rasante Entwicklung des BPS.<br />

Erst 1999 gegründet, gehören inzwischen 134 Selbsthilfegruppen<br />

zu dem von der Deutschen Krebshilfe e.V.<br />

unterstützten Verband. Damit ist er in Europa die größte<br />

Prostatakrebs-Selbsthilfeorganisation, die mehr als<br />

10.000 Betroffene repräsentiert.<br />

Sinn und Unsinn der<br />

PSA-Best<strong>im</strong>mung<br />

<strong>Der</strong> BPS setzt sich auch für die Aufnahme des so<br />

genannten PSA-Testes in die gesetzliche Vorsorgeuntersuchung<br />

ein. Dabei handelt es sich um eine<br />

Blutuntersuchung, die Hinweise auf einen Tumor in der<br />

Prostata geben kann. „Zur Zeit sprechen die vorliegenden<br />

Daten sicher für diese Früherkennungsmethode“,<br />

erklärte Professor Dr. Peter Hammerer vom Städtischen<br />

Klinikum Braunschweig bei der Veranstaltung. Verglichen<br />

mit der Tastuntersuchung, lässt sich der Prostatakrebs<br />

wesentlich häufiger in einem frühen und damit noch<br />

heilbaren Stadium erkennen.<br />

Eine einschneidende<br />

Maßnahme: Die Operation<br />

„Wenn der Krebs noch auf die Prostata beschränkt ist,<br />

sind die Heilungschancen ausgesprochen gut“, sagte<br />

Professor Dr. Jürgen E. Gschwend, Urologische Universitätsklinik<br />

und Poliklinik Ulm. Bei der Entscheidung für die<br />

Operation sollten aber mögliche Nebenwirkungen<br />

bedacht werden. Trotz moderner Operationsmethoden<br />

kann es zu Inkontinenz oder Impotenz kommen. Neben<br />

Tumorstadium, PSA-Wert, Grad der Differenzierung der<br />

Zellen und Alter sowie Nebenerkrankungen sollte daher<br />

<strong>im</strong>mer der Wunsch des <strong>Patient</strong>en berücksichtigt werden.<br />

Starke Wirkung – sanfte<br />

Nebenwirkung: Die moderne<br />

Hormontherapie<br />

Positive Entwicklungen verzeichnet die Hormontherapie.<br />

Das männliche Geschlechtshormon Testosteron begünstigt<br />

das Wachstum der Prostatakrebszellen. Das heißt <strong>im</strong><br />

Umkehrschluss: Wird seine Wirkung unterbunden, kann<br />

der Krebs schlechter wachsen. Dies macht man sich in<br />

der Therapie zu Nutze. Moderne Medikamente wie das<br />

Antiandrogen Bicalutamid wirken gezielt in der<br />

Prostatazelle. Sie blockieren die Andockstellen für das<br />

Testosteron. So bleibt das Hormon <strong>im</strong> Gegensatz zu herkömmlichen<br />

Methoden (operative Entfernung der<br />

Hoden oder das Spritzen so genannter LHRH-Analoga)<br />

zwar <strong>im</strong> Körper erhalten, kann aber seine negative<br />

Wirkung auf die Krebszellen nicht mehr ausüben. Das<br />

vermeidet sonst übliche Nebenwirkungen. „Sexuelles<br />

Interesse sowie Leistungsfähigkeit und Muskelmasse bleiben<br />

erhalten“, sagte Professor Dr. Johannes M. Wolff vom<br />

Caritas-Krankenhaus in Bad Mergenthe<strong>im</strong>. Zum Einsatz<br />

kommt das Antiandrogen insbesondere bei <strong>Patient</strong>en<br />

mit hohem Rückfallrisiko, um dieses nach Operation<br />

oder Bestrahlung zu senken.<br />

Die bei den Düsseldorfer Prostatakrebs-Gesprächen<br />

gehaltenen Vorträge sind über die Homepage des BPS<br />

(www.prostatakrebs-bps.de) zugänglich.<br />

Besonders jüngeren Prostatakrebs-<strong>Patient</strong>en mit gutem<br />

Allgemeinzustand wird oft zu einer Operation geraten.<br />

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