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Der Patient im Spannungsfeld diverser Informationsquellen

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wurde es bisher in Speicheldrüsen, der Bauchspeicheldrüse<br />

und der Plazenta gefunden, nicht hingegen<br />

bei einigen Krebsformen wie Melanom und<br />

Bauchspeicheldrüsenkrebs.<br />

Grund für diese rege Forschungstätigkeit ist das Ziel,<br />

einen Stoff herzustellen, der nur an TRPV6 bindet. Denn<br />

der könnte helfen, Prostatakrebszellen <strong>im</strong> Körper aufzuspüren<br />

oder gezielt abzutöten, ein Riesenschritt auf dem<br />

Weg zu einer opt<strong>im</strong>alen Diagnostik und Therapie von<br />

Prostatakrebs.<br />

Quellen:<br />

Fixemer, Th., U. Wissenbach, V. Flockerzi, H. Bonkhoff:<br />

Expression of the Ca2+-selective cation channel TRPV6<br />

in human prostate cancer: a novel prognostic marker<br />

for tumor progression. Oncogene 22 (2003) 7858-7861<br />

Wissenbach, U., B. A. Niemeyer, V. Flockerzi: TRP channels<br />

as potential drug targets. Biology of the Cell 96<br />

(2004) 47-54<br />

DR. MED. HUBERT E. WEIß<br />

www.prostata.de<br />

SELEKTIVE INTERNE BESTRAHLUNG (SIRT) MIT<br />

YTTRIUM 90 PARTIKELN<br />

Im Rahmen eines individuellen therapeutischen Heilversuchs<br />

Red.: Bei der SIRT (selektive internal radiation therapy) mit<br />

Yttrium 90 handelt es sich um eine Behandlung bösartiger<br />

Lebertumore pr<strong>im</strong>ären (Leberzellkrebs) oder sekundären<br />

(Metastasen) Ursprungs, die sich nicht für eine operative<br />

Behandlung eignen. Im Rahmen dieser Therapie werden<br />

biokompatible Mikrosphären (Durchmesser 20-40<br />

µm), die Yttrium 90<br />

enthalten, direkt in die die Leber versorgenden<br />

Gefäße injiziert. Die Mikrosphären, und damit<br />

auch das Yttrium reichern sich aufgrund besonderer<br />

Blutfluss-bedingter Verhältnisse vornehmlich in tumorösem<br />

Gewebe in der Leber an. Yttrium ist ein Isotop, das<br />

überwiegend Betastrahlen mit kurzer Reichweite<br />

abstrahlt, so dass das umliegende gesunde<br />

Lebergewebe nur wenig belastet wird. Während die SIRT<br />

in USA, Australien, Neuseeland und mehreren asiatischen<br />

Ländern zugelassen ist, stellt sie in der<br />

Bundesrepublik derzeit noch kein zugelassenes<br />

Verfahren zur Behandlung bösartiger Leberprozesse dar<br />

und wird deshalb auch noch nicht von den<br />

Krankenkassen bezahlt. Berichte aus der wissenschaftlichen<br />

Literatur sind jedoch durchaus positiv und ermutigen<br />

zur Anwendung für einen individuellen<br />

Therapieansatz; eine abschließende Aussage hinsichtlich<br />

der Sicherheit und der Wirkung ist aufgrund der<br />

aktuellen Datenlage noch nicht möglich.<br />

Wann kann eine SIRT-Yttrium 90<br />

Behandlung durchgeführt<br />

werden?<br />

In der Regel wird die SIRT bisher erst dann eingesetzt,<br />

wenn andere etablierte Therapieverfahren, wie<br />

Operation oder Chemotherapie nicht mehr oder nur mit<br />

geringer Erfolgswahrscheinlichkeit angewendet werden<br />

können.<br />

Folgende Voraussetzungen sollten für eine SIRT<br />

Behandlung erfüllt sein:<br />

• ausschließlicher Befall der Leber durch mehrere, nicht<br />

operable Tumorknoten oder diffuser Lebertumorbefall,<br />

• Ausschluss eines Tumorbefalls außerhalb der Leber<br />

(ob eine SIRT unter besonderen Umständen dennoch<br />

durchgeführt werden kann, muss <strong>im</strong> Einzelfall geprüft<br />

werden),<br />

• ausreichende Leberfunktion,<br />

• interdisziplinäre onkologische Betreuung.<br />

Erste Studien mit größeren <strong>Patient</strong>enzahlen zeigen, dass<br />

die Kombination der SIRT mit einer Chemotherapie der<br />

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