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Der Patient im Spannungsfeld diverser Informationsquellen

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HUMANER ANTIKÖRPER MT201 IN KLINISCHER<br />

PHASE-II-STUDIE ZUR BEHANDLUNG VON<br />

PROSTATAKREBS<br />

Erste Studie eines umfassenden Phase-II- Programms gegen<br />

verbreitete Karzinomformen<br />

Jeder Mensch verfügt in seinem Körper über eine<br />

Vielzahl unterschiedlicher Antikörper; sie werden vom<br />

Immunsystem gebildet, um eingedrungene Fremdkörper<br />

wie Bakterien und Viren zu bekämpfen. Bei MT201<br />

handelt es sich um einen spezifischen Antikörper, der<br />

einen best<strong>im</strong>mten Eiweißstoff, der „Epithelial Cellular<br />

Adhesion Molecule (Ep-CAM)“ genannt wird, erkennen<br />

und binden kann. Ep-CAM findet sich auf der<br />

Oberfläche von normalen Körperzellen und auf sehr vielen<br />

Tumorzellen, auch auf Prostatakarzinomzellen. Wenn<br />

MT201 an diese Tumorzellen bindet, können die Tumorzellen<br />

durch Aktivierung körpereigener Immunzellen zerstört<br />

werden.<br />

Nach der Entfernung<br />

eines Prostatakarzinoms,<br />

wird<br />

das Blut des <strong>Patient</strong>en<br />

regelmäßig<br />

auf das Prostataspezifische<br />

Antigen<br />

(PSA) untersucht. Ein<br />

PSA-Anstieg deutet<br />

auf verbliebene<br />

Tumorzellen <strong>im</strong><br />

Körper hin. Diese<br />

Tumorzellen können<br />

in der Umgebung<br />

der entfernten<br />

Prostata, aber<br />

auch an einer<br />

anderen Stelle <strong>im</strong> Körper sein, zum Beispiel in der Lunge<br />

oder <strong>im</strong> Knochen.<br />

Es wird angenommen, dass der Antikörper MT201 die<br />

verbliebenen Tumorzellen, wo <strong>im</strong>mer sie sich <strong>im</strong> Körper<br />

befinden, angreifen und ihre Vernichtung bewirken kann.<br />

In dieser Studie, werden zwei unterschiedliche Dosierungen<br />

von MT201 und eine nicht wirksame Substanz<br />

(Plazebo) miteinander verglichen. Es soll herausgefunden<br />

werden, ob die PSA-Konzentration <strong>im</strong> Blut durch<br />

MT201-Infusionen erniedrigt werden kann. Die <strong>Patient</strong>en<br />

werden nach dem Zufallsprinzip einer der Behandlungsgruppen<br />

zugeteilt.<br />

Die wichtigsten Einschlusskriterien sind<br />

• Zustand nach radikaler Prostatektomie (RP), als<br />

Behandlung eines lokal fortgeschrittenen Prostatakarzinoms,<br />

längstens 3 Jahre vor Studienbeginn<br />

• Tumorstadium > pT2c<br />

• Ansteigendes Serum-PSA<br />

• Kein klinischer oder radiologischer Hinweis auf ein<br />

lokales Rezidiv und/oder Metastasen und/oder<br />

Lymphknotenbeteiligung<br />

• Kein hormonrefraktäres Prostatakarzinom<br />

Die Studie ist in verschiedene Abschnitte unterteilt: Eine<br />

zweiwöchige Phase ohne Behandlung (Screening),<br />

eine 10-wöchige Behandlungshase und eine 37-wöchige<br />

Nachbeobachtungsphase.<br />

<strong>Der</strong> Gesundheitszustand wird engmaschig in der Klinik<br />

beurteilt, zum Beispiel durch körperliche Untersuchungen,<br />

digitale rektale Untersuchungen, Messungen des<br />

Blutdrucks, der Herzfrequenz und der Körpertemperatur<br />

und es werden Blutproben entnommen, um zu best<strong>im</strong>men,<br />

ob sich während der Behandlung best<strong>im</strong>mte<br />

Blutwerte verändern. Außerdem wird die PSA-<br />

Konzentration <strong>im</strong> Blut gemessen.<br />

Studienzentren: siehe Seite 24!<br />

23

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