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Der Patient im Spannungsfeld diverser Informationsquellen

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22 <strong>Patient</strong>en, also 59 %, hatten mehr als 75 % Abfall<br />

des PSA-Wertes (95 % CI, zwischen 43% und 75%).<br />

8 von 15 <strong>Patient</strong>en mit messbarer Erkrankung, also<br />

53 %, hatten eine best<strong>im</strong>mbare Teilremission (bei 95 %<br />

CI, zwischen 27 % bis 79 %).<br />

Die mittlere Zeit bis zur Progression betrug 11,4 Monate<br />

(95 % CI, 8,7 bis 14 Monate), und das mittlere Überleben<br />

war 19,5 Monate (95 % CI, 15,3 Monate bis nicht erfassbar).<br />

Das Gesamtüberleben nach einem (1) Jahr war 89 %<br />

(95 % CI, 74 % bis 95 %).<br />

Die behandlungsabhängigen Nebenwirkungen waren<br />

grundsätzlich ähnlich denen, die bei einer<br />

Monotherapie mit DOCETAXEL erwartet werden können.<br />

Die Pharmakokinetik (Verhalten, Abbau, Stoffwechsel<br />

etc. der Stoffe <strong>im</strong> Körper) beider Medikamente – sowohl<br />

CALCITRIOL als auch DOCETAXEL wurde durch das<br />

Vorhandensein des jeweils anderen Medikamentes nicht<br />

beeinflusst, wie in einer weiteren Unterstudie herausgefunden<br />

wurde.<br />

Zusammenfassung<br />

Die Kombination von wöchentlich oral verabreichtem,<br />

hochdosierten CALCITRIOL und wöchentlich gegebenem<br />

DOCETAXEL ist ein gut verträgliches Therapiekonzept<br />

für die Behandlung von AIPC.<br />

PSA – und messbarer Krankheitsrückgang sowie die Zeit<br />

bis Progression und für das Gesamtüberleben sind vielversprechend<br />

<strong>im</strong> Vergleich mit den derzeitigen Phase-II-<br />

Studien der DOCETAXEL-Monotherapie be<strong>im</strong> AIPC.<br />

Confidence interval (CI): deutsch: Konfidenzintervall,<br />

statistischer Begriff (mit 95%-iger Sicherheit)<br />

Angiostatische Therapie<br />

be<strong>im</strong> hormonrefrektären<br />

Prostatakarzinom<br />

Angiostatische Therapieprinzipien sind in ersten Phase-<br />

I/II-Studien erfolgreich bei therapierefraktären Neoplasien<br />

(Nierzellkarzinom, Brustkrebs) eingesetzt worden<br />

(Reichle, A. et al, Vogl, T. et al). Im vorliegenden Studienkonzept<br />

soll die Wirkung der antiangionetischen Therapie<br />

be<strong>im</strong> hormonrefraktären Prostatakarzinom (HRPC)<br />

geprüft werden. Die gesamte Medikation kann in<br />

Tablettenform eingenommen werden und verfügt über<br />

geringe Nebenwirkungen bei hoher Lebensqualität.<br />

Im vorliegenden Therapiekonzept wird davon ausgegangen,<br />

dass das HRPC eine erhebliche erworbene<br />

genetische Heterogenität aufweist und somit direkt mit<br />

Zytostatika nur mehr bedingt palliativ therapierbar ist.<br />

Stroma orientierte Therapien können das Tumorwachstum<br />

klinisch relevant negativ beeinflussen:<br />

Wir kombinieren daher die Angiogenesehemmer<br />

Glitazon (Actos ) und einen selektiven COX-2-Hemmer<br />

(Vioxx) als Basistherapie. Die Effektivität dieser zwei<br />

Substanzen konnte bereits klinisch bei einer Vielzahl von<br />

Tumoren nachgewiesen werden (Fujita, H. et al, Song, X.<br />

et al, Reichle, A. et al, Kirschbaum, A. et al).<br />

Ab der dritten Therapiewoche erhalten die <strong>Patient</strong>en<br />

intermittierend neben der angiostatischen Therapie<br />

auch eine Therapie mit dem niedrig dosierten<br />

Zytostatikum Capecitabin (Xeloda) und Dexamethason<br />

(Fortecortin). Chemotherapie kann ebenfalls durch<br />

grundlegende Änderung der Applikationsweise zur stromaaktiven<br />

Therapie <strong>im</strong> Sinne einer Hemmung der<br />

Tumorneoangiogenese eingesetzt werden.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, muss Chemotherapie kontinuierlich<br />

verabreicht werden. Wesentlich ist dabei, dass<br />

keine tumorzytotoxischen Dosen verabreicht werden<br />

müssen. (Hoshi, S. et al, Mitsiades, C. S. et al).<br />

Eine Androgenentzugstherapie soll weiter fortgeführt werden<br />

auf dem Hintergrund, dass Dexamethason möglicherweise<br />

wieder eine Hormonsensitivität induzieren<br />

kann. Unabhängig vom Wirkmechanismus hat Dexamethason<br />

in niedriger Dosierung Monoaktivität be<strong>im</strong><br />

HRPC (Nish<strong>im</strong>ura, K. et al).<br />

Dieser Therapieansatz läuft z.Z. als Studie an der<br />

Universitätsklinik Regensburg.<br />

Leiter der Studie: Prof. Dr. A. Reichle,<br />

Hämatologie/Onkologie<br />

Klinikum der Universität Regensburg<br />

Franz-Josef-Strauß-Allee 11<br />

93053 Regensburg<br />

Tel.: 0941/944-5510<br />

Fax: 0941/944-7202<br />

www.uni-regensburg.de<br />

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