Editorial - Attiswil
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>>Aus der Kommission Umwelt und Landschaft<br />
Sinnvolle ökologische Vernetzung in der Landwirtschaft<br />
Um die Artenvielfalt in der<br />
Natur zu erhalten und zu fördern,<br />
unterstützen Bund und<br />
Kantone die Qualitätsförderung<br />
sowie die Vernetzung von ökologischen<br />
Ausgleichsflächen in der<br />
Landwirtschaft. <strong>Attiswil</strong> gehört<br />
mit einem Anteil ökologischer<br />
Ausgleichsflächen von 13,8<br />
Prozent an der gesamten landwirtschaftlichen<br />
Nutzfläche zu den<br />
Pioniergemeinden im Kanton Bern.<br />
Der Bund gewährt den Kantonen<br />
Finanzhilfen, damit diese die Bauern,<br />
welche ökologische Ausgleichsflächen<br />
bewirtschaften, mit Direktzahlungen<br />
unterstützen. So werden zum Beispiel<br />
Vernetzungsbeiträge ausgerichtet für<br />
extensiv genutzte Wiesen wie auch<br />
für wenig intensiv genutzte Wiesen,<br />
für Hecken, Feld- und Ufergehölze,<br />
für Hochstamm-Feldobstbäume, für<br />
extensiv genutzte Weiden und für<br />
Waldweiden. Festgehalten ist dies<br />
in der Öko-Qualitätsverordnung des<br />
Bundes, kurz ÖQV genannt. Ziel der<br />
ÖQV-Vernetzungsprojekte ist es, auf<br />
der landwirtschaftlichen Nutzfläche<br />
Umwelt-Flash<br />
Frage: Frage: Gehört Glas in den Abfallsack?<br />
die Grundlagen für den Erhalt und die<br />
Weiterentwicklung einer Vielzahl von Tier-<br />
und Pflanzenarten zu schaffen.<br />
Biologische Vielfalt fördern<br />
Eine ökologische Ausgleichsfläche für<br />
sich allein ist bereits gut, sie jedoch mit<br />
Antwort: Dass Glas gut ist für die Kehrichtverbrennungsanlage ist ein<br />
Ammenmärchen, das sich immer noch in vielen Köpfen festgesetzt hat. Glas<br />
brennt nicht und schmilzt erst bei rund 1500 Grad. Die Temperaturen bei der<br />
normalen Kehrichtverbrennung betragen ca. 850 Grad. Somit landen die Scherben<br />
schlussendlich einfach in der Kehrichtschlacke, werden gelagert und füllen die<br />
begrenzten Deponien unnötigerweise.<br />
Volkswirtschaftlich macht es keinen Sinn, Altglas mit dem Kehricht zu entsorgen.<br />
Sammlung, Verbrennung und Deponie von einer Tonne Haushaltkehricht kostet<br />
rund 300 Franken. Altglas, separat einer Verwertung zugeführt, ergibt einen<br />
Kostenaufwand bis 150 Franken. Jede Tonne Altglas, die dem Recycling zugeführt<br />
wird, generiert eine Rückvergütung aus der vorgezogenen Entsorgungsgebühr bis<br />
100 Franken und somit sinken die Kosten erheblich.<br />
➢ Das Recycling von Altglas ist also deutlich besser als die Entsorgung über den<br />
Hausmüll – für die Umwelt und fürs Portemonnaie. rf<br />
Naturnaher Lebensraum: Kirschbäume im Welschenmoos – mitten in der Wiese ein abgestorbener Baum und ein Asthaufen.<br />
Foto: ps<br />
anderen ökologischen Ausgleichsflächen<br />
zu vernetzen ist noch viel besser. Dieser<br />
Schritt ermöglicht es den bedrohten<br />
Pflanzen- und Tierarten, sich zu entwickeln<br />
und das ganze Jahr hindurch<br />
einen ihren Bedürfnissen angepassten<br />
Lebensraum vorzufinden.<br />
Der Kanton Bern fördert mit dem 2004<br />
lancierten Aktionsprogramm «Stärkung<br />
der Biodiversität im Kanton Bern» die<br />
ökologische Landwirtschaft und die nachhaltige<br />
Waldentwicklung. Um zu verhindern,<br />
dass weitere Tier- und Pflanzenarten<br />
verschwinden, soll die biologische Vielfalt<br />
(die Biodiversität) vermehrt unterstützt<br />
und gefördert werden. Durch eine differenzierte<br />
Erhöhung der Beiträge für ökologische<br />
Ausgleichsflächen und der Beiträge<br />
zur Erhaltung von Trockenstandorten und<br />
Feuchtgebiete soll das Kulturland gestärkt<br />
werden. Wichtig ist die Förderung vor allem<br />
im Talgebiet, da im Berggebiet bereits<br />
genügend ökologische Ausgleichsflächen<br />
vorhanden sind.<br />
In <strong>Attiswil</strong> gut verankert<br />
Der Gemeinde <strong>Attiswil</strong> kommt bezüglich<br />
Biodiversität und Vernetzung die<br />
Rolle einer Vorreiterin zu. Der eigent-<br />
DR ATTISWILER