Editorial - Attiswil
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>>Museum <strong>Attiswil</strong>/Kulturundum<br />
Kunstobjekte wohin das Auge schaut<br />
Wer in den letzten zwei Wochen durch <strong>Attiswil</strong> und entlang der Felder südlich<br />
der Umfahrungsstrasse spazierte, konnte bereits intensiv «an der Kultur<br />
schnuppern». 59 Künstlerinnen und Künstler haben auf dem vier Kilometer<br />
langen Kunstweg rund ums Museum ihre Skulpturen und Objekte aufgestellt.<br />
Im Museum selbst präsentieren weitere sieben Kunstschaffende<br />
ihre Werke. Die offizielle Eröffnung von «Kulturundum», der Ausstellung<br />
zum 50-Jahr-Jubiläum des Museums <strong>Attiswil</strong>, steht unmittelbar bevor: Am<br />
Sonntag, 22. Mai, um 10 Uhr, findet auf dem Platz zwischen Museum und<br />
Schulhaus die für alle Interessierten zugängliche Vernissage statt.<br />
Hans-Rudolf Simmler. Kultura.<br />
Joschi. Die Lebenswelle.<br />
Die Vielfalt von Kulturundum ist enorm.<br />
Nachfolgend eine kleine Auswahl: Ursula<br />
Steiner-Lenzin aus Flumenthal hat ein<br />
ehemaliges «Nordmann-Mannequin» als<br />
«Najade» zu neuem Leben erweckt. Sie<br />
symbolisiert den Kreislauf des Lebens und<br />
inspiriert mit ihrem leisen Plätschern die<br />
Sinne. Felix Fehlmann aus Aarwangen hat<br />
tausend Champagner-Muslets zu Blumen<br />
ausgebildet und auf einer schwebenden<br />
Fläche über dem Dorfbach montiert<br />
– sie symbolisieren ein Prosit zum 50.<br />
Geburtstag des Museums. Friedrich<br />
Aldrup aus Solothurn hat einen Stuhl<br />
geschaffen, der zum Sprung ansetzt. «Die<br />
Menschen haben mich ein Leben lang<br />
herumgeschoben und ‚besessen‘, wie es<br />
ihnen gefiel. Es reicht! Ich wage den<br />
Sprung», sagt der Stuhl.<br />
Silvia Signer. Bunte Zeiten.<br />
Schwemmholz und Menhire<br />
Peter und Sylvia Worni aus Wolfisberg<br />
haben Figuren aus Schwemmhölzern über<br />
dem Bach aufgehängt, die Kontakt zum<br />
Wasser haben. «RunDumGscHweMmts»<br />
nennen sie ihr Werk. Auch mit Holz<br />
arbeitet Hans-Rudolf Simmler aus<br />
Wynigen: Am Waldrand beim Dälenhubel<br />
hat er aus einer Fichte eine Skulptur<br />
geschaffen, welche die Erde umringt.<br />
Er hat ihr den Namen Kultura gegeben.<br />
«In meinen Skulpturen versuche ich<br />
meine Liebe zur Natur und meine Freude<br />
an schönen Formen zum Ausdruck zu<br />
bringen», sagt Simmler. Thomas Dürst aus<br />
Dotzigen ist Steinbildhauer und hat bei der<br />
Aufschüttung zur Kiesgrube fünf Menhire<br />
platziert. In fünf Sequenzen symbolisieren<br />
sie das Kommen und Gehen der Menschen<br />
über Millionen Jahre hinweg. Dürst:<br />
«Der erste Stein ragt nur kurz aus dem<br />
Boden, er ist daran, sich aus der Erde<br />
herauszuschaffen. Der zweite liegt auf<br />
dem Feld, nachdem er in der Eiszeit<br />
hierhin verfrachtet worden ist.» Nach der<br />
Eiszeit nimmt der Mensch Einfluss auf<br />
den Menhir, erläutert Dürst. Der Mensch<br />
stellt den Menhir auf und macht ihn zum<br />
Kultobjekt. Doch weil sich der Mensch<br />
von den Naturgesetzen entfernt, macht<br />
sich nun der Menhir wieder davon. Die<br />
DR ATTISWILER