Masterplan Daseinsvorsorge - Kreis Nordfriesland
Masterplan Daseinsvorsorge - Kreis Nordfriesland
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Ergebnisse in den Infrastrukturbereichen<br />
6.6 Senioren und Pflege<br />
1. Aufgabenstellung<br />
und Zielsetzung<br />
Die Arbeitsgruppe hat die Fragestellung<br />
bearbeitet, wie sich die demografische<br />
Entwicklung auf den Bedarf an Pflegeleistungen<br />
quantitativ und qualitativ auswirken<br />
wird. Wie viele Menschen werden im<br />
Jahre 2025 pflegebedürftig sein? Welche<br />
Leistungen werden sie in Anspruch nehmen<br />
und wie kann man dem Grundsatz<br />
»ambulant vor stationär« zukünftig entsprechen?<br />
Das zentrale Interesse der Arbeitsgruppe<br />
lag hier bei folgenden Fragestellungen:<br />
Wie sehen das derzeitige und das zukünftige<br />
Pflegepotenzial im Angehörigenbereich<br />
aus? Gibt es Unterschiede zwischen<br />
den städtischen und den ländlich<br />
geprägten Gemeinden bei der<br />
Inanspruchnahme von Pflegegeld und bei<br />
der Pflege durch Angehörige?<br />
Wie viele Menschen gibt es, die im<br />
ambulanten Bereich ausschließlich Pflegegeld<br />
(also keine Pflegesachleistung =<br />
Pflegedienst) erhalten, demnach durch<br />
Angehörige gepflegt werden? Gibt es<br />
hierbei regionale Besonderheiten?<br />
Der nordfriesische <strong>Kreis</strong>tag hat das<br />
strategische Ziel formuliert, die »Lebensqualität<br />
für das Leben im Alter zu sichern«.<br />
Ziel ist es weiterhin, in allen sozialen Bereichen<br />
den Grundsatz »ambulant vor stationär«<br />
konsequent umzusetzen und den<br />
Bürgerinnen und Bürgern ein selbstbestimmtes<br />
Leben weitgehend zu ermöglichen.<br />
Vor diesem Hintergrund wurde die<br />
obige Fragestellung bearbeitet.<br />
2. Analyse der<br />
Versorgungssituation heute<br />
Für die Analyse wurden neben den einzelnen<br />
Schritten des <strong>Masterplan</strong>s nutzerorientierte<br />
Befragungen von Pflegeeinrichtungen<br />
und strukturierte Interviews<br />
durchgeführt.<br />
Im Jahre 2010 waren ca. 36.000 Menschen<br />
in <strong>Nordfriesland</strong> über 65 Jahre alt.<br />
Davon waren ca. 27.000 Personen 65 bis<br />
80 Jahre alt und ca. 9.000 Personen 80<br />
Jahre und älter, siehe Abb. 33. Fest steht,<br />
dass die Pflegewahrscheinlichkeit mit<br />
steigendem Alter zunimmt. Demnach<br />
wird es umso mehr pflegebedürftige<br />
Menschen geben, je mehr alte Menschen<br />
es gibt, siehe Abb. 34.<br />
Die Anzahl der Pflegefälle im Leistungsbezug<br />
nach dem SGB XI im <strong>Kreis</strong> <strong>Nordfriesland</strong><br />
lag 2010 bei über 4.000 Personen.<br />
Diese Zahlen basieren auf den<br />
aktuellen Angaben der Pflegestatistik<br />
2007. Ca. 2/3 der Pflegefälle sind an<br />
Demenz erkrankt. Mit zunehmendem<br />
Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, an<br />
Demenz zu erkranken, siehe Abb. 35.<br />
Im Rahmen einer Sonderauswertung des<br />
Statistikamtes Nord wurde im Auftrag des<br />
<strong>Kreis</strong>es die Pflegestatistik regional dargestellt<br />
und ausgewertet, um ggf. Unterschiede<br />
zwischen ländlichen und städtischen<br />
Regionen erkennen zu können.<br />
Im Bereich der häuslichen Pflege unterscheidet<br />
die Pflegestatistik die ambulanten<br />
Leistungsformen ambulante Pflege (durch<br />
professionelle Pflegedienste) und Bezug<br />
von Pflegegeld (bei Pflege durch Angehörige).<br />
Diese ambulanten Leistungen werden<br />
in den ländlichen Gebieten <strong>Nordfriesland</strong>s