08.06.2014 Aufrufe

Masterplan Daseinsvorsorge - Kreis Nordfriesland

Masterplan Daseinsvorsorge - Kreis Nordfriesland

Masterplan Daseinsvorsorge - Kreis Nordfriesland

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

56<br />

Ergebnisse in den Infrastrukturbereichen<br />

6.6 Senioren und Pflege<br />

1. Aufgabenstellung<br />

und Zielsetzung<br />

Die Arbeitsgruppe hat die Fragestellung<br />

bearbeitet, wie sich die demografische<br />

Entwicklung auf den Bedarf an Pflegeleistungen<br />

quantitativ und qualitativ auswirken<br />

wird. Wie viele Menschen werden im<br />

Jahre 2025 pflegebedürftig sein? Welche<br />

Leistungen werden sie in Anspruch nehmen<br />

und wie kann man dem Grundsatz<br />

»ambulant vor stationär« zukünftig entsprechen?<br />

Das zentrale Interesse der Arbeitsgruppe<br />

lag hier bei folgenden Fragestellungen:<br />

Wie sehen das derzeitige und das zukünftige<br />

Pflegepotenzial im Angehörigenbereich<br />

aus? Gibt es Unterschiede zwischen<br />

den städtischen und den ländlich<br />

geprägten Gemeinden bei der<br />

Inanspruchnahme von Pflegegeld und bei<br />

der Pflege durch Angehörige?<br />

Wie viele Menschen gibt es, die im<br />

ambulanten Bereich ausschließlich Pflegegeld<br />

(also keine Pflegesachleistung =<br />

Pflegedienst) erhalten, demnach durch<br />

Angehörige gepflegt werden? Gibt es<br />

hierbei regionale Besonderheiten?<br />

Der nordfriesische <strong>Kreis</strong>tag hat das<br />

strategische Ziel formuliert, die »Lebensqualität<br />

für das Leben im Alter zu sichern«.<br />

Ziel ist es weiterhin, in allen sozialen Bereichen<br />

den Grundsatz »ambulant vor stationär«<br />

konsequent umzusetzen und den<br />

Bürgerinnen und Bürgern ein selbstbestimmtes<br />

Leben weitgehend zu ermöglichen.<br />

Vor diesem Hintergrund wurde die<br />

obige Fragestellung bearbeitet.<br />

2. Analyse der<br />

Versorgungssituation heute<br />

Für die Analyse wurden neben den einzelnen<br />

Schritten des <strong>Masterplan</strong>s nutzerorientierte<br />

Befragungen von Pflegeeinrichtungen<br />

und strukturierte Interviews<br />

durchgeführt.<br />

Im Jahre 2010 waren ca. 36.000 Menschen<br />

in <strong>Nordfriesland</strong> über 65 Jahre alt.<br />

Davon waren ca. 27.000 Personen 65 bis<br />

80 Jahre alt und ca. 9.000 Personen 80<br />

Jahre und älter, siehe Abb. 33. Fest steht,<br />

dass die Pflegewahrscheinlichkeit mit<br />

steigendem Alter zunimmt. Demnach<br />

wird es umso mehr pflegebedürftige<br />

Menschen geben, je mehr alte Menschen<br />

es gibt, siehe Abb. 34.<br />

Die Anzahl der Pflegefälle im Leistungsbezug<br />

nach dem SGB XI im <strong>Kreis</strong> <strong>Nordfriesland</strong><br />

lag 2010 bei über 4.000 Personen.<br />

Diese Zahlen basieren auf den<br />

aktuellen Angaben der Pflegestatistik<br />

2007. Ca. 2/3 der Pflegefälle sind an<br />

Demenz erkrankt. Mit zunehmendem<br />

Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, an<br />

Demenz zu erkranken, siehe Abb. 35.<br />

Im Rahmen einer Sonderauswertung des<br />

Statistikamtes Nord wurde im Auftrag des<br />

<strong>Kreis</strong>es die Pflegestatistik regional dargestellt<br />

und ausgewertet, um ggf. Unterschiede<br />

zwischen ländlichen und städtischen<br />

Regionen erkennen zu können.<br />

Im Bereich der häuslichen Pflege unterscheidet<br />

die Pflegestatistik die ambulanten<br />

Leistungsformen ambulante Pflege (durch<br />

professionelle Pflegedienste) und Bezug<br />

von Pflegegeld (bei Pflege durch Angehörige).<br />

Diese ambulanten Leistungen werden<br />

in den ländlichen Gebieten <strong>Nordfriesland</strong>s

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!