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Masterplan Daseinsvorsorge - Kreis Nordfriesland

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Sonderthemen und Sonderuntersuchungen<br />

Sprache hat. Bis zu 25 % der Kinder eines<br />

Jahrgangs sind hiervon betroffen.<br />

8 % der Jugendlichen verlassen die<br />

Schule ohne Schulabschluss, doppelt bis<br />

dreimal so viele sind nach den Schätzungen<br />

der Pisa-Studie nicht ausbildungsfähig,<br />

auch mit Schulabschluss nicht.<br />

Diese Schüler und Schülerinnen sind<br />

nicht in der Lage, gelesene Texte zu verstehen,<br />

sie haben erhebliche<br />

Rechtsschreibprobleme, beherrschen die<br />

Grundrechenarten und daraus abgeleitete<br />

mathematische Vorgehensweisen wie z.B.<br />

den Dreisatz oder die Bestimmung von<br />

Flächen- oder Rauminhalten nicht sicher.<br />

Dazu kommen häufig ein unterentwickeltes<br />

Sozialverhalten, mangelnde Teamfähigkeit<br />

und Anpassungsschwierigkeiten.<br />

Immer wieder neu bestätigten die Pisa-<br />

Studien, dass in Deutschland der Bildungserfolg<br />

maßgeblich vom Bildungsgrad<br />

der Eltern abhängt. Die Chance, aufs<br />

Gymnasium zu kommen, ist für ein Kind<br />

aus einem Akademikerhaushalt dreimal so<br />

hoch wie für das Kind eines Facharbeiterehepaares.<br />

Abb. 54: Gründe, warum keine Nachmittagsbetreuung in Anspruch genommen wird<br />

Aber auch das Thema »lebenslanges<br />

Lernen« und berufliche Weiterbildung ist<br />

sehr stark abhängig vom Bildungsabschluss<br />

des Einzelnen. So nimmt die Hälfte<br />

der Erwerbsfähigen mit Abitur an Weiterbildungsangeboten<br />

teil, während dieses<br />

nur für 17 % der Erwerbsfähigen mit<br />

Hauptschulabschluss gilt.<br />

Die Übergänge zwischen den verschiedenen<br />

Bildungsinstanzen (von der Kita in<br />

die Grundschule, von dort auf die weiterführende<br />

Schule und schließlich in die<br />

Berufsbildungssysteme) sind noch viel zu<br />

wenig aufeinander abgestimmt und stellen<br />

häufig Brüche für Kinder und Jugendliche<br />

dar, die ohnehin sozial oder individuell<br />

benachteiligt sind.<br />

Jugendliche, die die Schule als »Bildungsverlierer«<br />

verlassen, sind nicht ausbildungsfähig<br />

und häufig nicht in den<br />

ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln, können<br />

somit nicht als Fachkräfte zur wirtschaftlichen<br />

Entwicklung der Region beitragen<br />

und fallen den Sozialkassen zur Last.<br />

4. Handlungsempfehlungen<br />

Schule und Bildung<br />

Die Arbeitsgruppe empfiehlt:<br />

■ die Schulentwicklungsplanung sollte<br />

quantitativ, aber auch qualitativ und in<br />

einem größeren Zusammenhang diskutiert<br />

werden, denn die Qualität von<br />

Bildung hängt nicht nur von »Mindestgrößen«<br />

der Organisationen ab.<br />

■ Die Strukturen der Schulträger sollten<br />

an noch zu definierenden Funktionsräume<br />

angepasst werden.<br />

■ Die notwendigen Entscheidungen über<br />

Schulstandorte sollten innerhalb dieser

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