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Masterplan Daseinsvorsorge - Kreis Nordfriesland

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Senioren und Pflege 59<br />

ungsbedarf auch über 200 Euro monatlich<br />

hinaus zu finanzieren.<br />

■ Es muss auch für pflegende Angehörige<br />

das Geld für den erhöhten Betreuungsbedarf<br />

geben, damit diese sich z.B.<br />

Unterstützung durch Nichtfachkräfte<br />

einkaufen können. Passende Controllingformen<br />

müssen entwickelt werden.<br />

■ Die Arbeitsbedingungen in den Altenund<br />

Pflegeheimen müssen verbessert,<br />

insbesondere muss der Personalschlüssel<br />

erhöht werden, wenn die Arbeitsfähigkeit<br />

des Fachpersonals erhalten bleiben soll.<br />

■ Es sollten wieder Gemeindeschwestern<br />

eingeführt werden, die sich um alte<br />

pflegebedürftige Menschen, um Menschen<br />

mit Behinderung kümmern. Die<br />

Gemeindeschwestern können erhebliche<br />

Kosten vermeiden, weil sie die Netzwerke<br />

und die informellen Strukturen in der<br />

Region gut kennen und nutzen könnten.<br />

Für die Frage der Finanzierung sollte eine<br />

Lösung gefunden werden.<br />

■ Es müssen verstärkt Möglichkeiten geschaffen<br />

werden, wie haushaltsnahe<br />

Dienstleistungen kostengünstig angeboten<br />

werden können. Konzepte für Freiwilligendienste,<br />

alternative Beschäftigungsformen<br />

und Gründung von<br />

Kleinstunternehmen sind gefragt, gegebenenfalls<br />

in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung.<br />

■ Im präventiven Bereich müssen flächendeckend<br />

Angebote geschaffen werden,<br />

die den Erhalt der Gesundheit und die<br />

Vermeidung von Pflege fördern, z. B.<br />

Seniorensportangebote, wie Sturzprophylaxen,<br />

Begegnungsstätten mit kulturellen<br />

und Freizeitangeboten, Gedächtnistraining,<br />

Essen in Gemeinschaft und<br />

vieles mehr.<br />

■ Für die in den Bereichen Pflege/Betreuung<br />

von Demenzerkrankten usw. tätigen<br />

Dienste, Einrichtungen und Personen<br />

sollen Vernetzungsstrukturen geschaffen<br />

werden, die eine gute Zusammenarbeit<br />

und Abstimmung einzelner Hilfen aufeinander<br />

ermöglichen.<br />

Vereinbarkeit Pflege und Beruf<br />

■ Die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf<br />

muss weiterhin gefördert werden. Der<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Nordfriesland</strong> hat sich hier bereits<br />

mit der Auditierung »Familienfreundliche<br />

Verwaltung« auf den Weg begeben.<br />

■ Dem Gesetzgeber wird empfohlen, eine<br />

»Pflegezeit« analog der Elternzeit mit<br />

Verdienstausfall zu ermöglichen.<br />

■ Arbeitgeber sollten pflegenden Angehörigen<br />

flexible Dienstzeiten ermöglichen,<br />

um z.B. ihre Angehörigen zum Arzt zu<br />

begleiten. Diese Abwesenheiten müssen<br />

auch innerhalb der Kernzeit möglich sein.<br />

■ Die Arbeitgeber in <strong>Nordfriesland</strong> sollten<br />

für die Frage der Vereinbarkeit von<br />

Pflege und Beruf sensibilisiert werden,<br />

ihre Arbeitnehmer zu unterstützen.<br />

Möglichkeiten dafür wären zum Beispiel:<br />

Eine Betriebs-»Tagespflege« (analog<br />

Betriebskindergarten). Es gibt ein Forum<br />

im Betrieb für pflegende Angehörige, das<br />

Abb. 36: Anteil »nicht-stationärer« Pflege<br />

an allen zu pflegenden Personen in der Pflegestatistik

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