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Masterplan Daseinsvorsorge - Kreis Nordfriesland

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66<br />

Ergebnisse in den Infrastrukturbereichen<br />

Für die älteren Menschen mit Behinderung<br />

ist die Einrichtung oft bereits ein<br />

Zuhause und ein solcher Wechsel wird<br />

häufig schwer fallen. Es ist jedoch nicht<br />

ausgeschlossen, dass sie bei altersbedingter<br />

Pflegebedürftigkeit in eine für die<br />

Pflege ausgestatte Einrichtung wechseln,<br />

weil sie dort eine optimale Versorgung<br />

erfahren.<br />

Alternativ stellt sich die Frage, ob die<br />

Wohnheime für Menschen mit Behinderung<br />

ihr Angebot für diese Zielgruppe um<br />

die Pflege erweitern sollten bzw. ob die in<br />

den Sozialgesetzen verankerten Unterscheidungen<br />

zwischen Menschen ohne<br />

Behinderung mit Pflegebedarf und Menschen<br />

mit Behinderung mit Pflegebedarf<br />

aufrechterhalten werden kann.<br />

Mit dieser Unterscheidung hängen<br />

wichtige Finanzierungsfragen zusammen,<br />

von denen wiederum die inhaltliche Weiterentwicklung<br />

entscheidend gehemmt<br />

oder gefördert werden kann.<br />

Zur Klärung dieser Frage besteht daher<br />

dringender politischer und gesetzgeberischer<br />

Handlungsbedarf.<br />

Abb. 44: Bevölkerungsmodellierung: Menschen mit Behinderung *) über 65<br />

■ Trotz der skizzierten Problematik sollte<br />

versucht werden, das ambulante Wohnen<br />

von Menschen mit Behinderung<br />

auch im Alter zu ermöglichen, weil in<br />

den Interviews zum <strong>Masterplan</strong> und<br />

auch in zahlreichen Untersuchungen<br />

auf Bundesebene deutlich wurde, dass<br />

sich die Wohnwünsche von Menschen<br />

mit Behinderung nicht von den Wünschen<br />

von Menschen ohne Behinderung<br />

unterscheiden. Dafür ist es notwendig,<br />

eine bedarfsgerechte<br />

Betreuung und Maßnahmen der Tagesstrukturierung<br />

zu entwickeln.<br />

■ Pflegedienste sollen für die Bedürfnisse<br />

von Menschen mit Behinderung sensibilisiert<br />

und qualifiziert werden, damit<br />

ihre Arbeit ggf. die ambulante Eingliederungshilfe<br />

bei Pflegebedarf ergänzen<br />

und erweitern kann.<br />

■ Es sollen alternative Wohnformen für<br />

Menschen mit Behinderung entwickelt<br />

und ermöglicht werden, z. B. das Wohnen<br />

in Gastfamilien.<br />

■ Die Möglichkeiten des persönlichen<br />

Budgets sollen zur Flexibilisierung von<br />

Hilfemaßnahmen genutzt werden,<br />

damit sich Menschen mit Behinderung<br />

ein Höchstmass an Selbstbestimmung<br />

bewahren und die ihnen entsprechende<br />

Wohnform nutzen.<br />

■ Das bürgerschaftliche Engagement in<br />

der Arbeit mit Menschen mit Behinderung<br />

soll ausgebaut und qualifiziert<br />

werden. Dabei sollen besonders auch<br />

Verwandte und das persönliche Umfeld,<br />

also die Ressourcen des Sozialraums,<br />

einbezogen werden. Hier soll es<br />

Möglichkeiten der Qualifizierung ge-

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