Masterplan Daseinsvorsorge - Kreis Nordfriesland
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Ergebnisse in den Infrastrukturbereichen<br />
Für die älteren Menschen mit Behinderung<br />
ist die Einrichtung oft bereits ein<br />
Zuhause und ein solcher Wechsel wird<br />
häufig schwer fallen. Es ist jedoch nicht<br />
ausgeschlossen, dass sie bei altersbedingter<br />
Pflegebedürftigkeit in eine für die<br />
Pflege ausgestatte Einrichtung wechseln,<br />
weil sie dort eine optimale Versorgung<br />
erfahren.<br />
Alternativ stellt sich die Frage, ob die<br />
Wohnheime für Menschen mit Behinderung<br />
ihr Angebot für diese Zielgruppe um<br />
die Pflege erweitern sollten bzw. ob die in<br />
den Sozialgesetzen verankerten Unterscheidungen<br />
zwischen Menschen ohne<br />
Behinderung mit Pflegebedarf und Menschen<br />
mit Behinderung mit Pflegebedarf<br />
aufrechterhalten werden kann.<br />
Mit dieser Unterscheidung hängen<br />
wichtige Finanzierungsfragen zusammen,<br />
von denen wiederum die inhaltliche Weiterentwicklung<br />
entscheidend gehemmt<br />
oder gefördert werden kann.<br />
Zur Klärung dieser Frage besteht daher<br />
dringender politischer und gesetzgeberischer<br />
Handlungsbedarf.<br />
Abb. 44: Bevölkerungsmodellierung: Menschen mit Behinderung *) über 65<br />
■ Trotz der skizzierten Problematik sollte<br />
versucht werden, das ambulante Wohnen<br />
von Menschen mit Behinderung<br />
auch im Alter zu ermöglichen, weil in<br />
den Interviews zum <strong>Masterplan</strong> und<br />
auch in zahlreichen Untersuchungen<br />
auf Bundesebene deutlich wurde, dass<br />
sich die Wohnwünsche von Menschen<br />
mit Behinderung nicht von den Wünschen<br />
von Menschen ohne Behinderung<br />
unterscheiden. Dafür ist es notwendig,<br />
eine bedarfsgerechte<br />
Betreuung und Maßnahmen der Tagesstrukturierung<br />
zu entwickeln.<br />
■ Pflegedienste sollen für die Bedürfnisse<br />
von Menschen mit Behinderung sensibilisiert<br />
und qualifiziert werden, damit<br />
ihre Arbeit ggf. die ambulante Eingliederungshilfe<br />
bei Pflegebedarf ergänzen<br />
und erweitern kann.<br />
■ Es sollen alternative Wohnformen für<br />
Menschen mit Behinderung entwickelt<br />
und ermöglicht werden, z. B. das Wohnen<br />
in Gastfamilien.<br />
■ Die Möglichkeiten des persönlichen<br />
Budgets sollen zur Flexibilisierung von<br />
Hilfemaßnahmen genutzt werden,<br />
damit sich Menschen mit Behinderung<br />
ein Höchstmass an Selbstbestimmung<br />
bewahren und die ihnen entsprechende<br />
Wohnform nutzen.<br />
■ Das bürgerschaftliche Engagement in<br />
der Arbeit mit Menschen mit Behinderung<br />
soll ausgebaut und qualifiziert<br />
werden. Dabei sollen besonders auch<br />
Verwandte und das persönliche Umfeld,<br />
also die Ressourcen des Sozialraums,<br />
einbezogen werden. Hier soll es<br />
Möglichkeiten der Qualifizierung ge-