Masterplan Daseinsvorsorge - Kreis Nordfriesland
Masterplan Daseinsvorsorge - Kreis Nordfriesland
Masterplan Daseinsvorsorge - Kreis Nordfriesland
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Schule und Bildung 77<br />
und mit der Schulaufsicht verhandelt<br />
werden, die von der bisherigen Unterrichtsversorgung<br />
abweichen, z.B. durch<br />
jahrgangsübergreifende Klassen wie es das<br />
Projekt »Lebendige Schule« der Bertelsmannstiftung<br />
zeigt.<br />
Allerdings sollten die Diskussionen über<br />
die Schulstandorte mit dem Blick über den<br />
Tellerrand geführt werden, optimalerweise<br />
innerhalb von Bildungslandschaften. So<br />
können freie Räume oder Gebäude für<br />
andere Formen des lebenslangen Lernens<br />
und als kulturelle Treffpunkte genutzt<br />
werden – ein Beitrag zu einem lebendigem<br />
Dorfleben der Zukunft.<br />
Auch wenn die Schülerzahlen zurückgehen,<br />
heißt dies nicht automatisch, dass<br />
weniger Räume in allen Schulgebäuden<br />
gebraucht werden, so braucht der Ausbau<br />
der Ganztagsschulen mehr Räume als die<br />
bisherigen Klassenräume.<br />
Die vom <strong>Kreis</strong> <strong>Nordfriesland</strong> verwendete<br />
Software ist in der Lage, auch die Gebäude/Räume<br />
der Schulen abzubilden<br />
und somit eine Planungsbasis für eine<br />
Umwidmung nicht mehr benötigter<br />
Schulräume zu zeigen. Wenn es nicht<br />
gelingt, Lösungen für den Erhalt eines<br />
(Grund-)Schulstandortes zu finden, müssen<br />
andere Nutzungsmöglichkeiten für die<br />
Gebäude geprüft werden.<br />
Zum zukünftigen Bedarf an Ganztagsschulen<br />
können folgende Aussagen getroffen<br />
werden:<br />
Die nutzerorientierte Befragung bei der<br />
Schuleingangsuntersuchung ergab, dass<br />
30 % der Eltern der ABC-Schützen ein<br />
Nachmittagsangebot der Grundschule in<br />
Anspruch nehmen möchten. Von den<br />
Eltern, die angegeben hatten, dass sie kein<br />
Nachmittagsangebot nutzen werden,<br />
begründeten 57 % es damit, dass es ein<br />
solches Angebot nicht gäbe. Weitere 16 %<br />
gaben Kostengründe an und nur 27 % der<br />
Eltern sagten, ein solches Angebot sei<br />
nicht notwendig, wie die Abb. 54 zeigt.<br />
Es gibt also einen von Eltern formulierten<br />
Bedarf für den Ausbau der Ganztagsschulen,<br />
daneben aber auch gesetzliche<br />
Vorgaben (Gemeinschaftsschulen müssen<br />
als offene Ganztagsschulen betrieben<br />
werden) und ökonomische Notwendigkeiten<br />
(Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />
sowie bessere Bildungschancen für alle<br />
Kinder und Jugendlichen, s. u.).<br />
Einzelne, nicht mehr gebrauchte Klassenräume<br />
können für den Ausbau der<br />
Ganztagsschulen genutzt werden<br />
und/oder in Kooperation mit den Kita-Trägern<br />
für den Ausbau der Kindertagesbetreuung<br />
für Unter-3-Jährige bzw. Ganztagesangebote<br />
für 0- bis 6-Jährige.<br />
Der Ausbau der Ganztagsschulen muss<br />
einhergehen mit der Anpassung der Schülerbeförderung<br />
an die veränderten Bedarfe.<br />
Die Qualität des Bildungsangebotes in<br />
<strong>Nordfriesland</strong> stellt sich wie folgt dar:<br />
Die Schulträger sollten ihre Verantwortung<br />
für ein gutes Bildungsangebot in<br />
ihrer Region auch aus ökonomischen<br />
Gründen offensiv wahrnehmen.<br />
Durch die Pisa- und andere Studien hat<br />
sich gezeigt, welche Probleme es zurzeit<br />
im deutschen Bildungssystem gibt:<br />
Schon im Kindergarten wird deutlich,<br />
dass eine erhebliche Anzahl von Kindern<br />
Probleme in der Wahrnehmung, der<br />
Koordination, im Verhalten und mit der