08.06.2014 Aufrufe

20 MB - RegJo

20 MB - RegJo

20 MB - RegJo

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

124 Infrastruktur <strong>RegJo</strong>-info<br />

<strong>RegJo</strong>-Info Infrastruktur 125<br />

Der Bahnhof in der Nähe<br />

Trotz der zersiedelten ländlichen Struktur in Südniedersachsen hat über die Hälfte der Menschen hier einen guten<br />

Zugang zum Bahnverkehr. Derzeit wird zudem geprüft, ob Altstrecken wieder in Betrieb genommen werden.<br />

Übersicht aus einer Untersuchung des Regionalverbandes Südniedersachsen über die Einzugsbereiche von Bahnhaltestellen. Ungefähr die Hälfte aller<br />

Südniedersachsen sind gut an das Bahnnetz angebunden.<br />

Text: Gerhard Cassing Grafik: Regionalverband Südniedersachsen<br />

Südniedersachsen verfügt über ein verzweigtes Schienennetz,<br />

das nur sieben der dreißig Gemeinden und Samtgemeinden<br />

nicht mit dem Oberzentrum und ICE-Halt Göttingen verbindet.<br />

Allerdings sind die Linien aus dem Harzraum im Osten<br />

und dem Weserraum im Westen aus topographischen Gründen<br />

teilweise nur mit Umstiegen zum Beispiel in Kreiensen,<br />

Herzberg, Northeim oder Eichenberg an die dominierende<br />

Nord-Süd-Strecke im Leinetal angebunden. Dennoch ist der<br />

Bahnhof Göttingen von den 28 Haltepunkten in Südniedersachen<br />

(Landkreise Göttingen, Northeim, Osterode) umgebenden<br />

Siedlungen überwiegend gut erreichbar. Als bahnnah<br />

sollen hier die Siedlungen gewertet werden, die sich in<br />

drei Kilometer Radius um die Bahnhaltepunkte befinden. Dies<br />

gilt als „halber“ Haltestellenabstand und als typische Fahrraddistanz<br />

für die täglichen Pendlerfahrten zwischen Wohnung<br />

und Bahnhof. Die Bahnstationen müssen dazu mit geeigneten<br />

Stellplatzanlagen für Fahrräder (Bike+Ride) ausgestattet<br />

sein. In den bahnnahen Siedlungen wohnt in Südniedersachsen<br />

etwa ein Drittel (ca. 150.000) der Bevölkerung. Davon<br />

benötigen 36% eine Bahnfahrt von bis zu 30 Minuten zum<br />

Bahnhof Göttingen. 34% brauchen 30 bis 45 Minuten dafür.<br />

Für die übrigen 30% erfordert die Fahrt vom Heimatbahnhof<br />

bis zum Göttinger Bahnhof mehr als 45 Minuten. Die längste<br />

Fahrzeit benötigt man von Gittelde mit 69 Minuten und Walkenried<br />

mit 65 Minuten.<br />

Rechnet man zu den regionalen bahnhofsnahen Siedlungen<br />

den ebenso zu wertenden Siedlungskern der Stadt Göttingen<br />

mit ca.110.000 Einwohnern hinzu, so ergibt sich ein<br />

Potenzial von circa 260.000 Personen, die an das Bahnnetz<br />

angeschlossen sind. Das sind 56% der Regionsbevölkerung.<br />

Trotz der lockeren Siedlungsstruktur hat also mehr als die<br />

Hälfte der Regionseinwohner einen guten Zugang zur Bahn.<br />

Dieses Potenzial ist punktuell noch ausbaufähig. So<br />

gibt es Bestrebungen der Stadt Einbeck, eine früher bestehende<br />

Anbindung der Kernstadt zu reaktivieren. Damit würden<br />

ca. 15.000 Einwohner zusätzlich in Bahnhofsnähe kommen.<br />

Auch die Einrichtung neuer Haltepunkte ist denkbar. So<br />

könnte der Bahnhof Moringen wieder geöffnet werden und<br />

circa 4.500 Einwohnern der Kernstadt Moringen die nahegelegene<br />

Bahnnutzung ermöglichen. Ebenso könnte durch einen<br />

Haltepunkt in Obernjesa (Gemeinde Rosdorf) ein zusätzliches<br />

Potenzial von 4.300 Personen erreicht werden. Diese Maßnahmen<br />

würden die bahnnahe Personenzahl in der Region<br />

um circa 23.800 entsprechend 5% erhöhen. Damit würde die<br />

Gesamtquote der bahnnahen Bevölkerung der Region auf<br />

etwa 60% steigen.<br />

Die rot-grüne Landesregierung hat sich inzwischen mit der<br />

Wiedereröffnung stillgelegter Bahnstrechenabschnitte befasst.<br />

Herausgekommen ist eine Liste mit 73 Teilstrecken, die teils<br />

von den Kommunen selbst als Vorschläge eingereicht wurden.<br />

Nach einer ersten Vorauswahl blieben 28 Strecken übrig, die<br />

nun ein Jahr lang begutachtet werden. Am Ende sollen sechs<br />

bis acht Trassen übrig bleiben. In Südniedersachsen ist jedoch<br />

von den ursprünglich drei eingereichten nur noch eine Strecke<br />

im Rennen: von Einbeck nach Salzderhelden. Der Kreistag hat<br />

die Wiedereröffnung einstimmig befürwortet.<br />

Die folgenden Bahnstrecken in Niedersachsen sind<br />

nun in der zweiten Runde des Begutachtungsverfahrens<br />

der Landesregierung zur Wiedereröffnung:<br />

Hesedorf - Stade<br />

Maschen - Buchholz<br />

Bederkesa - Bremerhaven-Speckbüttel<br />

Nordenham-Blexen - Nordenham<br />

Ocholt - Sedelsberg<br />

Friesoythe - Cloppenburg<br />

Westerstede - Ocholt<br />

Norden - Dornum<br />

Aurich - Abelitz<br />

Rotenburg - Bremervörde<br />

Einbeck - Salzderhelden<br />

Lüneburg - Bleckede<br />

Lüneburg - Soltau<br />

Winsen (Luhe) Süd - Hützel<br />

Zeven - Tostedt<br />

Bremervörde Süd - Osterholz-Scharmbeck<br />

Eystrup - Syke Ost<br />

Holzhausen - Bohmte<br />

Celle - Soltau Süd<br />

Celle - Beckedorf<br />

Rinteln Nord - Stadthagen West<br />

Meppen - Essen (Oldb)<br />

Bad Bentheim - Neunhaus<br />

Esens - Bensersiel<br />

Wunstorf - Bokeloh - Steinhude<br />

Braunschweig - Harvesse<br />

Salzgitter Bad - Salzgitter Lebenstedt - Peine<br />

Salzgitter Lebenstedt - Salzgitter Fredenstedt

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!