20 MB - RegJo
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48 IT regjo südniedersachsen<br />
regjo südniedersachsen IT 49<br />
Breitband als Standortfaktor<br />
Eine Internet-Grundversorgung ist fast flächendeckend erreicht, nun geht es um den flächendeckenden Ausbau von<br />
Breitbandverbindungen, um Standortsicherung zu betreiben. Das Vorhaben ist ambitioniert.<br />
Die Kartendarstellung mit den<br />
zur Verfügung stehenden Verbindungsgeschwindigkeiten.<br />
Der Breitbandatlas des Breitband<br />
Kompetenz Zentrums<br />
Niedersachsen spiegelt die<br />
Umfrageergebnisse aus den<br />
einzelnen Landesteilen wider.<br />
Legende<br />
Umfrageergebnis<br />
Ist-Situation<br />
bis 2 <strong>MB</strong>it/s<br />
2 <strong>MB</strong>it/s-6 <strong>MB</strong>it/s<br />
6 <strong>MB</strong>it/s-16 <strong>MB</strong>it/s<br />
16 <strong>MB</strong>it/s-25 <strong>MB</strong>it/s<br />
25 <strong>MB</strong>it/s-50 <strong>MB</strong>it/s<br />
größere 50 <strong>MB</strong>it/s<br />
keine Teilnahme<br />
Text: Sven Grünewald<br />
50 Mbit/s ist die Zielmarke. Sowohl für die Breitbandstrategie der<br />
Bundesregierung als auch für die Landkreise Northeim und Göttingen<br />
sowie Osterode am Harz. Bis <strong>20</strong>18, so das ambitionierte<br />
Vorhaben, sollen flächendeckend Glasfaserkabelanschlüsse das<br />
Hochgeschwindigkeitsinternet ermöglichen. Man sieht darin klar<br />
einen Standortfaktor und darüber hinausgehend auch eine Überlebensnotwendigkeit<br />
für die ländliche Fläche: „Die Breitbandversorgung<br />
ist für den ländlichen Raum die zentrale Herausforderung,<br />
um langfristig wettbewerbsfähig und attraktiv für Bürger<br />
und Unternehmen zu sein“, heißt es seitens der Landkreise Osterode<br />
und Göttingen, welche dem Breitbandausbau inzwischen eine<br />
sehr hohe Priorität beimessen. Zunächst soll eine flächendeckende<br />
Grundversorgung realisiert werden, dann soll es an die Glasfaserkabelinfrastruktur<br />
gehen. Dabei gibt man sich durchaus selbstkritisch:<br />
Schließlich gibt es schon seit längerem Breitbandinitiativen,<br />
doch immer noch existieren weiße Flecken auf der Netzverbindungslandkarte.<br />
In Northeim sieht es nicht anders aus.<br />
Flächendeckend sind die Verbindungen noch sehr weit von<br />
der Zielmarke 50 Mbit/s entfernt, wenn man sich die Bestanderhebung<br />
des Breitband Kompetenz Zentrums Niedersachsen anschaut<br />
(siehe Kartenausschnitte links). Das Zentrum mit Sitz in Osterholz-Scharmbeck<br />
dient als Ansprechpartner für Kommunen und<br />
Provider bei allen Fragen zum Breitbandausbau. Im Rahmen seiner<br />
Tätigkeit pflegt das Zentrum auch einen Breitbandatlas für Niedersachsen,<br />
der sehr detailliert Auskunft über aktuelle Netzgeschwindigkeiten<br />
gibt. Niedersachsenweit kann man inzwischen von einer<br />
fast flächendeckenden Grundversorgung von über 2 Mbit/s sprechen.<br />
Ende <strong>20</strong>09 hingegen waren in fast 41% der besiedelten Fläche<br />
nur weniger als 2 Mbit/s verfügbar. Allerdings zeigt sich eine<br />
sehr deutliche Trennung zwischen städtischem Ballungsraum und<br />
ländlicher Region: Auf dem diesjährigen Breitbandgipfel Niedersachsen<br />
Ende November wurden die neusten Zahlen präsentiert.<br />
Danach verfügen mittlerweile 72% der Gebäude in Niedersachsen<br />
über mindestens 30 Mbit/s – überträgt man das auf die Landkarte,<br />
dann ist nur in den Städten die Wiese grün.<br />
Wirtschaftsminister Olaf Lies erklärte auf der Eröffnungsveranstaltung<br />
des Gipfels: „Die zunehmende Digitalisierung und<br />
der Wandel zu einer wissensbasierten Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft<br />
sind ohne leistungsfähige Breitbandinfrastruktur<br />
nicht möglich. Die Landesregierung hat sich daher die Erarbeitung<br />
und Umsetzung einer Strategie für den flächendeckenden<br />
Breitbandausbau in Zusammenarbeit mit unserem Breitband Kompetenz<br />
Zentrum Niedersachsen, mit Kommunen, Stadtwerken<br />
sowie Wirtschaft und Gesellschaft vorgenommen.“ Die Landesregierung<br />
sieht im Breitbandausbau einen Schwerpunkt der EU-<br />
Förderung der kommenden Jahre und wird selbst dafür rund 60<br />
Millionen Euro zur Verfügung stellen. Ende April <strong>20</strong>14 will die<br />
Landesregierung dann eine im Dialog mit den Regionen entwickelte<br />
Strategie für den Breitbandausbau vorstellen.<br />
Bis <strong>20</strong>18 sollen in Südniedersachsen flächendeckend 50<br />
Mbit/s Netzgeschwindigkeit zur Verfügung stehen.<br />
Währenddessen sollen, um in Südniedersachsen voranzukommen,<br />
nun zuerst einmal Machbarkeitsstudien aufzeigen, was wie<br />
erreicht werden kann. Vorbilder hat man bereits in direkter Nachbarschaft:<br />
Der Landkreis Wolfenbüttel zum Beispiel ist bereits mit<br />
seiner Planung so weit, dass ab <strong>20</strong>14 die Tiefbauarbeiten für etwa<br />
230 Kilometer Leerrohrnetze mit Glasfasern begonnen werden<br />
können. Auch in Nordhessen wurde eine entsprechende Studie<br />
erstellt und die Gründung einer in öffentlicher Hand befindlichen<br />
Infrastrukturgesellschaft beschlossen, die für den Aus- und<br />
Aufbau der Breitbandinfrastruktur verantwortlich zeichnet. Aufgrund<br />
der Bedeutung des Themas soll eine entsprechende Projektstelle<br />
für die Landkreise Osterode und Göttingen bei der WRG<br />
Wirtschaftsförderung Region Göttingen angesiedelt werden, der<br />
Ausbau soll in vier Jahren abgeschlossen sein. Auch eine erste<br />
Kostenabschätzung gibt es. Demnach wird das flächendeckende<br />
Breitbandinternet knappe 28 Mio. Euro kosten. <br />
Bild: Telekom<br />
Karten: Breitband Kompetenz Zentrum Niedersachsen