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Palandt Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)

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<strong>Palandt</strong>, <strong>BGB</strong> (Kuko 7)<br />

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Revision, 19.03.2008<br />

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Druckerei C. H . Beck<br />

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Medien mit Zukunft<br />

§§ 1612b, 1612c, 1615l Diederichsen<br />

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nachrang UnterhAnspr anderer Berecht zu bedienen (Dose FamRZ 07, 1290 f). Bezeichnenderw gibt es dafür<br />

aber keine Sanktionen; ebsowenig, wenn der betreuende EltTeil seine Hälfte des KiGelds dem Kind nicht zugutekommen<br />

lässt (vgl dazu oben Rn 7; Scholz FamRZ 07, 2025). Auch die noch allgemeinere Zwecksetzg, den<br />

betreuenden EltTeil mit seiner Hälfte des KiGelds bei Erbringg der Betreuungsleistg zu unterstützen (BT-Drs<br />

16/1830 S 30), enthält kein rechtspolitisch dchgäng Konzept.<br />

c) Anspruch auf Auskehrung. Das vollj Kind hatte schon nach bisher Recht gg den das KiGeld beziehden<br />

EltTeil einen Anspr auf Auskehrg (BGH FamRZ 06, 99); nach § 1612 b I nF leitet sich dieser Anspr aus der<br />

VerrechngsAO der Nr 1 u 2 (Borth Rn 333) sowie daraus ab, dass das KiGeld zur Deckg des Barbedarfs des<br />

Kindes „zu verwenden“ ist (Klein S 202). Der Anspr besteht unabhäng von der Leistgsfähigk des das KiGeld<br />

beziehden EltTeils, weil es sich hierbei um eine zweckgebundene öff Leistg handelt, über die der Bezugsberecht<br />

nicht frei verfügen kann (BT-Drs 16/1830 S 30; Scholz FamRZ 06, 107; Borth Rn 334). Der Vollj kann iÜ<br />

unter den Voraussetzgen von EStG 74 das KiGeld auch unmittelb an sich selbst auszahlen lassen.<br />

7) Erhöhtes Kindergeld und Zählkindvorteil, II.<br />

a) Steigerung des Kindergelds. Die Höhe des monatl KiGelds steigt mit der Zahl der Kinder des Ki-<br />

GeldBerecht, auch wenn die Kinder aus verschiedenen Verbindgen (zB aus einer früheren Ehe) des UnterhSchu<br />

stammen (vgl Einf 47 v § 1601). Für die drei ältesten Kinder beträgt es jew 154 Euro, ab dem vierten u für jedes<br />

weitere Kind jew 179 Euro (EStG 66 I). Mitgezählt werden auch Kinder, für die der Berecht nur desh keinen<br />

Anspr auf KiGeld hat, weil es vorrang (zB sich das Kind in dessen Obhut befindet) dem and EltTeil zusteht. Die<br />

Steigerg gilt jedoch auch für nicht gemeinschaftl, sog Zählkinder der Elt. Zus mit dem weiten steuerrechtl<br />

KiBegriff, der auch StiefKi u in den Haush des KiGeldBerecht aufgenommene Enkel umfasst (Schmidt/Weber-<br />

Grellet 26 , EStG 63 Rn 2), kann das zu ganz unterschiedl KiGeldS führen je nachdem, an wen das KiGeld ausgezahlt<br />

wird.<br />

b) Bedarfsanrechnung. Zw den beiden EltTeilen soll mit einem Umkehrschluss aus II nur der Betrag ausgeglichen<br />

werden, der als KiGeld für ein gemschaftl Kind anfällt. Handelt es sich um ein gemeinschaftl Kind, gilt<br />

die AusgleichsPfl auch für das erhöhte KiGeld, so dass sich das jüngste von vier bei der Mutter lebenden gemeinschaftl<br />

Kindern des UnterhPfl (179 : 2 = ) 89,5 Euro auf seinen Barbedarf anrechnen lassen muss. Nicht anrechenb<br />

ist dagg der Zählkindvorteil, der zB dann entstünde, wenn in dem eben angeführten Bsp das 4. Kind<br />

von dem zweiten Ehem der Mutter stammt od wenn die Mutter des gemschaftl Kindes drei erstehel Kinder hat.<br />

An solchen ZählKiVorteilen soll der and EltTeil des gemschaftl Kindes, für das er unterhaltspfl ist, nicht teilhaben;<br />

sie sind desh nicht bedarfsmindernd auf den Anspr des gemeins Kindes anzurechnen, sond verbleiben idR<br />

allein dem EltTeil, der die zusätzl UnterhLast zu tragen hat, als eig Einkommen (vgl BT-Drs 13/7338 S 30; sa<br />

BGH FamRZ 00, 1492/1494). Dabei spielt es keine Rolle, ob der Zählkindvorteil bei dem das KiGeld beziehden<br />

u das gemeins Kind betreuenden EltTeil (BGH FamRZ 81, 650) od bei dem unterhaltspfl EltTeil liegt<br />

(MüKo/Born Rn 68).<br />

1612 c<br />

Anrechnung anderer kindbezogener Leistungen. § 1612 b gilt entsprechend für<br />

regelmäßig wiederkehrende kindbezogene Leistungen, soweit sie den Anspruch auf<br />

Kindergeld ausschließen.<br />

§§ 1612b, 1612c, 1615l<br />

1) Kindergeldersetzende Leistungen. Vgl zunächst § 1612 b Rn 1 ff.<br />

a) Kumulationsverbotsnormen. Welche Leistgen das KiGeld ausschließen, ergibt sich aus EStG 65 I Nr 1–<br />

3 u BKGG 4 I. Die Zahlg von KiGeld scheidet aus bei KiZulagen aus der gesetzl UnfallVers u aus der gesetzl<br />

RentenVers (RVO 583 iVm SGB VII 217 III; SGB VI 270); ferner bei im Ausland für Kinder gewährte Leistgen,<br />

die mit dem KiGeld bzw einer Ersatzleistg wie der aus den beiden genannten Zulagen vergleichb sind, sowie bei<br />

entspr Leistgen, die eine zw- od überstaatl Einrichtg gewährt. – Eine Ausn gilt für AuslandsKiZuschläge gem<br />

BBesG 56 u vergleichb tarifl Bestimmgen des öff Dienstes, die das KiGeld nicht verdrängen u insoweit zusätzl<br />

Teil der Vergütg od des Gehalts sind (Borth Rn 330). Angerechnet werden schließl auch nicht kindbezogene<br />

Anteile des Orts- u SozZuschlags dann, wenn beide Elt im öff Dienst sind (Karlsr DAV 00, 168).<br />

b) Da das KiGeld ersetzde Leistgen Surrogate für das KiGeld sind, sind sie auch entspr § 1612 b wie das Ki-<br />

Geld selbst auf den Barbedarf des Kindes anzurechnen. Einer besond Vorschr bedurfte es hierzu ledigl desh, weil<br />

es sich um Leistgen handelt, auf die im GgS zum KiGeld nur der eine EltTeil Anspr hat (Schumacher/Grün<br />

FamRZ 98, 785), so dass hier das Vorrangprinzip (vgl § 1612 b Rn 5) nicht gilt (FamRefK/Häußermann 4). Der<br />

jew gesetzl Ausschluss des KiGelds dient der Vermeidg öffrechtl Doppelleistgen (BT-Drs 13/7338 S 31).<br />

c) Kindergeld ersetzende Leistungen. Sie ergeben sich abschließd aus EStG 65, BKiGG 4 I. Es handelt<br />

sich insbes um KiZulagen für Schwerverletzte (RVO 583); KiZuschüsse der gesetzl RentenVers (SGB VI 270,<br />

RKnG 60); im Ausland od von zw- bzw überstaatl Einrichtgen gewährte Leistgen für Kinder (zB Art 67 I 1 b des<br />

Statuts der Beamten der EG). Zu dem ggf daneben gewährten TeilKiGeld: Schumacher/Grün FamRZ 98, 785.<br />

Zum Ruhen einer Rente mit KiZuschuss beim ZusTreffen mit Arbeitslosengeld vgl SGB VI 95, RKnG 80;<br />

ferner SGB VI 110, RKnG 107 (FamRefK/Häußermann 9).<br />

2) Anrechnung. Das KiG ersetzde Leistgen sind auf den KiUnterh nur anzurechnen, „soweit“ sie den Anspr<br />

auf KiG ausschließen, also beschrkt auf ein fiktives Kindergeld (Joh/Henr/Graba 1). Der darüber hinausgehde<br />

Betr ist Bestandteil des unterhpflicht Eink (BT-Drs 13/7338 S 48; vgl BGH NJW 81, 167 u 173). Unterschreitet<br />

das KiGSurrogat den KiGAnspr, besteht ein ergänzder Anspr auf Teilkindergeld (EStG 65 II); desh ist ein dem<br />

KiG entspr Anteil anzurechnen (FamRefK/Häußermann 5). – Nicht anrechenbar sind der im öff Dienst gewährte<br />

OrtsZuschl u der darin einem betreuenden EltT gewährte kibezogene SteigergsBetr (Düss FamRZ 82,<br />

1108). Der erhöhte OrtsZuschl kann aber zu einer höheren EinkGruppe in der DüssTab führen (BGH FamRZ<br />

83, 49).<br />

1615 l<br />

Unterhaltsanspruch von Mutter und Vater aus Anlass der Geburt. (1) 1 Der Vater hat<br />

der Mutter für die Dauer von sechs Wochen vor und acht Wochen nach der Geburt des<br />

Kindes Unterhalt zu gewähren. 2 Dies gilt auch hinsichtlich der Kosten, die infolge der Schwangerschaft<br />

oder der Entbindung außerhalb dieses Zeitraums entstehen.<br />

(2) 1 Soweit die Mutter einer Erwerbstätigkeit nicht nachgeht, weil sie infolge der Schwangerschaft<br />

oder einer durch die Schwangerschaft oder die Entbindung verursachten Krankheit dazu außer-<br />

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