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Palandt Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)

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<strong>Palandt</strong>, <strong>BGB</strong> (Kuko 7)<br />

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Revision, 19.03.2008<br />

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Druckerei C. H . Beck<br />

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Medien mit Zukunft<br />

§ 1615l Diederichsen<br />

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terhKlage einer Mutter ist, dass die Vatersch des in Anspr genommenen Mannes rkräft festgestellt od wirks anerkannt<br />

ist (Celle FamRZ 05, 747; and, aber zweifelh Düss FamRZ 95, 690; Zweibr NJW 98, 318 iR von UnterhVerf<br />

gg den Ehemann der Mutter, wenn dessen NichtVatersch unstr ist od der als Erzeuger in Betr kommde<br />

Mann seine Vatersch nicht bestreitet; s iÜ auch § 1615 o II). – Kausalität zw Geburt u Bedürftigk ist nicht erfdl.<br />

Zur Konkurrenz bei Bt auch and Kinder s Rn 11 u 30 ff. Der Anspr besteht unabhäng davon, ob die Mutter vor<br />

der Geburt des Kindes erwerbstät war. Soweit sie dem Beschäftiggsverbot von MuSchG 3 II, 6 I unterliegt, besteht<br />

keine Erwerbsobliegenh. Soweit ihr gem MuSchG 11 vom ArbG das ArbEntgelt weiter gewährt wird od sie<br />

gem RVO 200 I MutterschGeld erhält, ist sie in diesem Umfg nicht bedürft, so dass I vor allem dem Schutz von<br />

nicht in abhäng Arb beschäftigten Müttern dient (Staud/Eichenhofer125; sa Rn 6).<br />

bb) Dauer: Unterh wird 6 Wochen vor u 8 Wochen nach der Geburt geschuldet. Entscheidd ist der voraussichtl<br />

Geburtstermin (entspr GutachtenKosten gehen zu Lasten der Mutter), so dass sich bei früherer od späterer<br />

Geburt die UnterhDauer entspr verkürzt od verlängert. Die 8-Wochen-Frist bestimmt sich nach den §§ 187 I,<br />

188 II. Ggf schließen sich Anspr gem I 2 auf Ersatz von Schwangersch- u Entbindgskosten (Rn 9) bzw gem II 1<br />

wg auf die Schwangersch od die Entbindg zurückzuführende Krankh (Rn 11) sowie auf KiBetreuungsUnterh<br />

gem II 2–3 u 4–5 an (Rn 12 ff).<br />

b) Schwangerschafts- und Entbindungskosten, I 2. And als für den Anspr nach I 1 ist hier Kausalität<br />

erfdl; andseits gibt es keine Beschränkg der Anspr auf den 14-Wochen-Zeitraum von Rn 8. Dabei sind innerh<br />

der 14 Wochen anfallende Schwangersch- u Entbindgskosten Teil des nach I 1 geschuldeten Unterh, so dass die<br />

ÜbernahmePfl nur für die außerh dieses Zeitraums anfallden Kosten einer zusätzl gesetzl Regelg bedurften. –<br />

Übernommen werden müssen vor allem die unmittelb Schwangersch- u Entbindgskosten, also die Aufwendgen<br />

für Arzt, Hebamme, Klinik, Pflegepersonal, Medikamente usw, daneben aber auch alle notw Schwangersch- u<br />

Entbindgsfolgekosten, also: ärztl Vor- u Nachuntersuchgen, Schwangerschgymnastik u -garderobe (AG Krefeld<br />

FamRZ 85, 1181). – Die Angemessenh der Aufwendgen richtet sich nach der Lebensstellg der Mutter (vgl<br />

Rn 24). Ersetzt werden nur die wirkl entstandenen Kosten. Der Anspr ermäßigt sich desh um die Leistgen, welche<br />

die Mutter von and Stellen erhalten hat (LG Bremen FamRZ 93, 107), also um Zahlgen der Soz- od einer<br />

PrivatVers, ebso bei Hilfen im öff Dienst od aGrd von TarifVertr (Brüggemann FamRZ 71, 144), soweit nicht<br />

eine Überleitg stattfindet. – Nach I 2 nicht erstattgsfäh sind die Kosten für eine KrankenhUnterbringg des Kindes<br />

nach der Geburt; sie sind vielmehr dessen eig Unterh zuzurechnen (LG Aachen FamRZ 86, 1040). Zur Babyerstausstattg:<br />

§ 1613 Rn 20. – Rechtsnatur: Es handelt sich um einen UnterhAnspr; folgl ist er von Bedürftigk<br />

u Leistgsfähigk abhäng (BT-Drs 13/7338 S 32). Der Anspr ist übertragb, vererbb u bedingt pfändb (ThP § 850 b<br />

Rn 8). Bei Vorleistg dch das SozAmt geht der Anspr über (BVerwG NJW 90, 401). Bei Leistg dch Verwandte<br />

gilt ggf § 1607 II (bestr). Außerh vertragl Zusagen besteht kein Anspr des Krankenhausträgers gg den Erzeuger<br />

auf Übernahme der Entbindgskosten (LG Kln NJW 91, 2354). Es besteht auch kein RegressAnspr von ArbG<br />

oder Versicherer.<br />

3) Ansprüche auf weiteren Unterhalt, II. Ein UnterhAnspr über die 8 Wochen nach der Geburt hinaus<br />

(Rn 6) kann der Mutter nach II 1 od II 2–5 zustehen. Im einen Fall liegen die besond Grde in der Pers der Mutter,<br />

im and in der Pers des Kindes. Die Beweislast für die Voraussetzgen der UnterhPfl liegen beim AnsprSteller<br />

(Nürnbg NJW 03, 3065). Zur Entwicklg der Vereinheitlichg des BetreuungsUnterh: Born NJW 08, 3.<br />

A) Schwangerschaft oder Krankheit, II 1. Es reicht aus, wenn die Schwangersch, die Entbindg od eine<br />

dadch verursachte Krankh für die Nichtaufnahme einer Erwerbstätigk zumind mitursächl ist. Doch scheidet der<br />

Anspr aus, wenn die Erwerbstätigk bereits aus and Grden unterlassen wird, etwa wg einer schwangerschunabhäng<br />

Erkrankg od wg einer bereits davor bestehden Erwerbslosigk. And dagg, wenn die Erwerbstätigk wg anderweit<br />

KiBetreuung unterblieben ist. War die Mutter vor der Geburt erwerbslos, muss sie beweisen, dass sie sich angem<br />

um eine Arb bemüht hat u dass es gerade die Schwangersch war, die der Nichterlangg der Erwerbstätigk im<br />

Wege gestanden hat (Kblz NJW-RR 00, 1531). II 1 gilt auch, wenn die Mutter wg der Schwangersch eine<br />

Schul- od Berufsausbildg abgebrochen hat u mangels Berufsabschlusses nach der Geburt des Kindes nicht erwerbstät<br />

werden kann (LG Essen FamRZ 71, 539). – Der Anspr hängt in Entstehg u Dauer ausschließl von den<br />

in II 1 genannten Voraussetzgen ab; die Vorschr von II 2–5 gelten für diesen Anspr nicht: weder ist ausgeschl,<br />

dass medizinisch zu behandelnde u einer Erwerbstätigk entggstehde Komplikationen infolge der Schwangersch<br />

bereits 4 Monate vor der Geburt auftreten, noch ist dieser UnterhAnspr auf drei Jahre begrenzt od richtet er sich<br />

in irgendeiner Weise nach der Billigk.§ 1615l<br />

B) Kindesbetreuungsunterhalt, II 2–5. Abgesehen von der sich als Folge der Schwangerschaft od Krankh<br />

ergebden Erwerbsunfähigk von II 1 (Rn 11) können sich an den geburtsbedingten Unterh von I 1 (Rn 6 ff)<br />

nochmals gestufte Unterhaltsansprüche ergeben, die aber insofern zusgehören, als sie ihren RGrd in der Betreuung<br />

des gemeinsamen Kindes dch den unterhberecht EltTeil haben: Der unterhaltspfl EltTeil muss Unterh<br />

währd einer dreijähr Regelbetreuung leisten (II 2–3) u nach diesen drei Jahren ggf ohne zeitl Begrenzg Unterh,<br />

solange u soweit dies der Billigk entspricht (II 4–5). Zu den Kinderbetreuungskosten: Reinken FPR 08, 90.<br />

a) Dreijährige Regelbetreuung, II 2–3. aa) Währd es noch in der BT-Drs 13/1850 S 24 hieß, ein Kind,<br />

dessen Elt nicht miteinand verheiratet sind, solle in den ersten 3 Lebensjahren verstärkt in den Genuss der persönl<br />

Betreuung dch die Mutter od den Vater kommen, stellte der RAusschuss in der BT-Drs 16/6980 S 22 klar, dass<br />

der nicht verheiratete EltTeil für die ersten drei Lebensjahre des Kindes bei entspr Bedürftigk stets einen UnterhAnspr<br />

habe (Schilling FPR 08, 28). Wie auch aus einem Ggschluss zu II 5 folgt, darf der das Kind betreuende<br />

EltTeil währd der ersten 3 Jahre grdsätzl nicht mehr auf die Fremdbetreuung des Kindes verwiesen werden<br />

(vgl KG NJW-RR 00, 809). Auch die nicht verheiratete Mutter bzw ggf auch der Vater können sich somit<br />

grdsätzl frei für die Betreuung des Kindes entscheiden, auch wenn Dritte für die Betreuung des Kindes ganz oder<br />

teilw zur Verfügg stünden (vgl Brem FamRZ 00, 36; Büttner FamRZ 00, 781). Die Frage, ob der Anspr ausnahmsw<br />

auch vor Ablauf des dritten Lebensjahrs des Kindes versagt werden könne, hat sich damit erledigt (Schilling<br />

FPR 08, 28; aA Hauß FamRZ 07, 368 f).<br />

bb) Kausalität. Die KiBetreuung braucht nicht die alleinige Ursache für die NichtErwerbstätigk zu sein. Ist<br />

die Mutter wg der Betreuung anderer Kinder (zB aus der früheren Ehe) an einer Erwerbstätigk gehindert,<br />

tritt ggf anteil Haftg ein (Rn 31). Die Mutter verliert ihren UnterhAnspr nicht, wenn sie neben der KiBetreuung<br />

ihr Studium fortsetzt (Ffm FamRZ 00, 1522).<br />

cc) Unterhalt für die Dauer der Regelbetreuung, II 3. Die Vorverlegg der UnterhPfl auf 4 Monate vor<br />

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der Geburt kommt nur für II 1 in Betr. Die grdsätzl Befristg des Unterh auf 3 Jahre nach der Geburt kommt<br />

dagg wohl nur für den BetreuungsUnterh, nicht dagg für den schwangersch- u krankhbedingten Unterh in Betr<br />

(II 1 u 2). Auch bei Zwillingen (Düss FamRZ 05, 234). – Befristung des Anspruchs. § 1615 l II 3 u 4 ist so<br />

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