Palandt Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)
Palandt Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)
Palandt Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
.<br />
<strong>Palandt</strong>, <strong>BGB</strong> (Kuko 7)<br />
..................................... <br />
<br />
<br />
Revision, 19.03.2008<br />
<br />
<br />
Druckerei C. H . Beck<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Medien mit Zukunft<br />
EGZPO 36<br />
..........................<br />
.<br />
.<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
21<br />
..........................<br />
.<br />
46<br />
.<br />
Brudermüller/Diederichsen<br />
.........................<br />
.<br />
.<br />
flusst bleibt ein dch das UÄndG geschaffener Vorrang, auch wenn er dazu führt, dass ein anderer nachrangig<br />
wird und sich dessen Position dadch verschlechtert (Hoppenz/Hülsmann Rn 22; aA wohl BT-Drs 16/1830 S 33;<br />
Borth FamRZ 08, 105/9); denn ein nachrangig Berechtigter kann mit seinem Anspr nur nach vollständ Befriedigg<br />
der vorrangigen Ansprüche zum Zuge kommen (BGH FamRZ 88, 705). Besteht zwischen den Anspr<br />
aufgrd neuen od bei anderweit Ändergen alten Rechts Gleichrang, kommt es für die Zumutbark einer UnterhErhöhg<br />
für den Schu bei unveränderter Höhe der für den Unterh im Ergebn zur Verfügg stehden Mittel<br />
darauf an, ob er eine UnterhMinderg im konkurrierenden UnterhVerhältn dchsetzen kann, was voraussetzt, dass<br />
sie für den and UnterhBerecht zumutb ist. Bei Konkurrenz zwischen dem geschiedenen Eheg u einem neuen<br />
UnterhBerecht kann der volle Unterh des geschiedenen Eheg (§ 1578 I 1 <strong>BGB</strong>) herabgesetzt werden (§ 1578 b<br />
I 1 <strong>BGB</strong>), um unter dem Gedanken des Nachteilsausgleichs (§ 1578 b I 2, 3 <strong>BGB</strong>) dem Schutzbedürfn des geschiedenen<br />
Eheg Rechng zu tragen.<br />
4) Prozessuales. a) Bei vollstreckbaren Titeln ist die RÄnderg im Wege der Abändergsklage, soweit diese<br />
eröffnet ist (§ 323 IV ZPO), geltd zu machen. – Für die Abänderg von Urteilen ist nach Nr 2 die Präklusion<br />
(§§ 323 II, 767 II ZPO) grdsätzl ausgeschlossen. Handelt es sich allerd um Umst, die schon nach altem R die<br />
Abänderg eines Titels ermöglicht hätten – etwa die Möglichk der UnterhBegrenzg nach §§ 1573 V, 1578 I 2<br />
<strong>BGB</strong> aF –, ist str, ob eine Titelanpassg schon desh ausscheidet, weil die gegebenen Umst keine Neubewertg<br />
erfahren (so Borth FamRZ 06, 813/821 u 08, 105/7; Rasch FPR 08, 15/7; Hoppenz/Hülsmann Rn 26). Nach<br />
der Gegenansicht kann eine (erstmalige) Anpassg schon dann erfolgen, wenn die betr Umst von dem neuen<br />
Recht betroffen sind (so Heumann FamRZ 07, 178/184; Menne/Grundmann S 148 Graba FF 08, 63/6; vgl<br />
auch Hauß FamRB 07, 211/3; Triebs FPR 08, 31/5; FAFamR/Gerhardt 6/420 a). Für die letztgenannte Ansicht<br />
wird angeführt, dass nach der neueren Rspr des BGH (FamRZ 07, 793) eine Präklusionswirkg aufgrd geänderter<br />
Rspr (hier: zur eheprägden Bewertg der Haushaltstätigk u Kindererziehg im Hinbl auf die Anwendg der Anrechgs-/Differenzmethode)<br />
und vor allem die erweiterte Begrenzgsmöglichk hinsichtl der Ehedauer nach § 1573<br />
V <strong>BGB</strong> aF ab dem Zeitpkt dieser RsprÄnderg entfällt. Diese Situation sei vergleichb mit den Auswirkgen des<br />
UÄndG 07, so dass eine Abändg bei bestehden Titeln mögl sei, soweit die Voraussetzgen des neuen <strong>BGB</strong> 1578 b<br />
vorliegen oder in der Zwischenzeit eingetreten sind. Diese Ansicht verkennt, dass dch Urteil des BGH vom<br />
12. 4. 2006 (FamRZ 06, 1006) bereits eine RÄnderg dch Änderg der höchstrichterl Rspr zu §§ 1573 V, 1578 I 2<br />
<strong>BGB</strong> erfolgt ist (die ggf zur Abänderg nach § 323 ZPO berechtigt). Die neue Vorschr des § 1578 b <strong>BGB</strong> hat<br />
demgegenüber nur zu einer Änderg dch Erstreckg auf weitere UnterhTatbestände geführt. Soweit es ledigl um<br />
den bisherigen Anwendgsbereich geht, sind die Ändergen dch die genannte neueste BGH-Rspr bereits vorweggenommen<br />
worden (Dose FamRZ 07, 1289/96). War der Fortfall ehebedingter Nachteile hinreichd sicher, steht<br />
§ 323 II ZPO der Änderg der früheren Entscheidg nur dann nicht entgg, wenn sie vor der Änderg der Rspr dch<br />
das BGH-Urt v 12. 4. 2006 stammt. Aus BGH FamRZ 07, 793 ergibt sich nichts Gegenteiliges. – Rückwirkgs-<br />
Verbot (§ 323 III ZPO) gilt.<br />
b) Bei nicht vollstreckbaren Vereinbarungen erfolgt die Anpassg dch Leistgsklage (Gläubiger) bzw negat<br />
Feststellgsklage (Schu). Das gilt auch bei einstweiligen Anordnungen auf Unterh; daneben kann die RÄnderg<br />
in diesen Fällen dch Antr auf Aufhebg od Änderg nach §§ 620 b, 644 S 2 ZPO geltd gemacht werden.<br />
c) Für die Darlegungs- und Beweislast gelten die zu § 323 ZPO in Abändergsfällen entwickelten Grds.<br />
Zum Eintritt in das Verf genügt zunächst die bloße Behauptg einer wesentl Änderg u die Behauptg der Zumutbark<br />
(vgl BGH FamRZ 01, 1687 mAv Gottwald); ob eine wesentl Änderg eingetreten ist und ob dem Berecht<br />
die Änderg zumutb ist, ist erst im Rahmen der Begründeth zu prüfen. Der Abändergskläger muss insbes die eine<br />
Abänderg unzumutb machenden Umst entkräften.<br />
5) Fortgeltung dynamischer Alttitel und Unterhaltsvereinbarungen, § 36 Nr 3 EGZPO.<br />
a) Überblick. Dynamische UnterhTitel u -Vereinbgen werden kraft Gesetzes ohne gesond Verfahren allein<br />
durch Umrechnung in das neue Recht überführt. An den Mitteln, die dem Kind tats zur Vfg stehen, ändert<br />
sich nichs, weil der vom UnterhSchu zu zahlende Betrag gleichbleibt. – Dch die Umrechng wird gleichzeit<br />
sichergestellt, dass auch die bisherige Dynamisierung erhalten bleibt. Die alten Titel u Vereinbgen nehmen also<br />
an zukünft Steigergen des MindUnterh teil. – Ledigl der Anknüpfgspunkt für die Dynamisierg wird ausgetauscht.<br />
Die bisher mit dem RegelBetrag arbeitenden UnterhRegelgen haben in Zukunft als neue BezugsGröße den<br />
ebenfalls dynamisierten Mindestunterhalt. An die Stelle des bisher ProzentS tritt ein neuer Prozentsatz, der<br />
unter Einbeziehung des Kindergeldes zu berechnen ist. Die Düsseldorfer Tabelle enthält in ihrem der<br />
Übergangsregelg gewidmeten Abschnitt E Formeln u Rechenbeispiele für die Umrechnung dynamischer<br />
Titel über KiUnterh nach § 36 Nr 3 a bis d EGZPO sowie für die Errechnung des jew Zahlbetrags (FamRZ<br />
08, 213 f).<br />
b) Grundsatz, S 1. Als ProzentS des jew Regelbetrags auf der Grdlage der RegelbetragVO vor dem 1. 1.<br />
2008 errichtete vollstreckb UnterhTitel u entspr UnterhVereinbgen gelten ohne ÄndergsVerf fort, auch iR der<br />
ZwVollstrg. An die Stelle des Regelbetrags tritt von Gesetzes wg der MindUnterh, so dass der Regelbetrag ledigl<br />
umgerechnet zu werden braucht. Die erfdl Berechng kann dch jedes Vollstrgsorgan vorgenommen werden. Irgendeiner<br />
juristischen Wertg bedarf es hierzu nicht, so dass für ein trotzdem angestrengtes AbändergVerf ohne<br />
zusätzl Grde das RSchutzInteresse fehlen würde. Bei der Umrechng brauchen weder der Alttitel noch die Vereinbg<br />
od eine auf dem Titel befindl Vollstrgsklausel abgeändert zu werden, sond es wird ledigl der<br />
Anknüpfgspunkt für die Dynamisierg ausgetauscht; die Dynamisierg der Altregelgen bleibt ebso erhalten, wie der<br />
Betrag, den der UnterhPfl zu zahlen hat, gleichbleibt (BT-Drs 16/1830 S 34 f; Klein S 213 f). Nach der Umrechng<br />
nehmen die Altregelgen an zukünft Steigergen des MindUnterh automatisch teil. Soweit bei einigen<br />
UnterhTiteln eine bloße Umrechng nicht ausreicht, sond zusätzl Wertgen erfdl sind, bedarf es einer entspr<br />
Abändergsklage.<br />
c) Einzelheiten der Umrechnung, Nr 3 S 2–5 (Rasch FP R 08, 18 f m RechenBspen). Der bisherige Regelbetrag<br />
ist dch den MindUnterh als neue Bezugsgröße zu ersetzen (S 2). Die S 4 u 5 regeln die für den Wechsel<br />
vom bisherigen zum neuen Prozentsatz erforderl Umrechng, in die auch das KiGeld einzubeziehen ist.<br />
Die verschiedenen Konstellationen der KiGAnrechng des bish § 1612 b hat die Überleitgsregelg dch Satz 4 a–d in<br />
vier verschiedenen Fallgruppen aufgefangen (BT-Drs 16/1830 S 34 f; Borth Rn 407 ff mit BerechngsBspen). –<br />
Im übr ist nach Nr 3 S 5 der sich jew ergebde ProzentS entspr § 1612 a II 1 nF auf eine Dezimalstelle zu<br />
begrenzen.<br />
22 aa) Regelfall der Anrechnung des hälftigen oder eines Teils des hälftigen Kindergelds, Nr 3 a. Die<br />
Vorschr betrifft den gesetzl Regelfall (§ 1612 b I u V aF). Bei der Umstellg auf den MindUnterh ist künft nicht<br />
mehr auf Teile des hälft KiGeldes, sond stets auf das gesamte hälft KiGeld abzustellen. Der neue ProzentS errech-<br />
.........................<br />
.<br />
.