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Palandt Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)

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<strong>Palandt</strong>, <strong>BGB</strong> (Kuko 7)<br />

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Revision, 19.03.2008<br />

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Druckerei C. H . Beck<br />

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Medien mit Zukunft<br />

EGZPO 36<br />

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44<br />

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Brudermüller/Diederichsen<br />

C. Änderungen der ZPO und Übergangsregelung<br />

Brudermüller/Diederichsen<br />

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1) Änderungen der Zivilprozessordnung (Borth FamRZ 08, 112 f). Für die Umrechng von (vor dem<br />

1. 1. 2008 erwirkten) Alttiteln ohne neues Gerichtsverfahren ist EGZPO 36 Nr 3 zu beachten (unten Rn 18).<br />

Für am 1. 1. 2008 noch anhäng Verf gelten ggf EGZPO 36 Nr 6 u 7 (unten Rn 32 u 33). – Im Zushang mit der<br />

Aufhebg der RegelbetragVO u dem Wechsel vom RegelbetragsUnterh zum MindUnterh minderj Kinder<br />

(§ 1612 a I iVm ZPO 36 Nr 4) waren vor allem die Vorschr zum Vereinfachten Verf (ZPO 645 ff) anzupassen.<br />

Das veranlasste in zahlreichen Vorschr sprachl Ändergen, die prozessrechtl jedoch weiter keine sachl Bedeutg<br />

haben (vgl ZPO 646 I Nr 7, 647 I 2 Nr 1, 648 I 1 Nr 3, 653 I 1 u 655). – Um im Vereinfachten Verf ungefähr<br />

im gleichen Umfang wie bish einen UnterhTitel zu erlangen, wurde in ZPO 645 I der Vervielfacher der BemessgsGrdlage<br />

herabgesetzt, so dass an die Stelle des 1,5-fachen Regelbetrags der 1,2-fache MindUnterh gem<br />

§ 1612 a I iVm ZPO 36 Nr 4 getreten ist. Dabei musste auch angepasst werden, dass das KiGeld u KiGeldersetzde<br />

Leistgen nicht mehr auf den UnterhAnspr „anzurechnende Leistgen“ darstellen sond bedarfsmindernd<br />

wirken, ein Unterschied, den das Gesetz mit den Ausdr „Berücksichtigg“ u als „zu berücksichtigende Leistgen“<br />

kaum hinreichd deutl macht (ZPO 645 I, 646 I Nr 7). Sollen mit einem nach dem 1. 1. 2008 erstellten dynamischen<br />

UnterhTitel auch künft Ändergen nach § 1612 a I erfasst, derTitel als Vollstrgstitel erhalten u so ein AbändergsVerf<br />

vermieden werden, so ist bei der Tenorierg darauf zu achten, dass ausdrückl die Verbindg zu EGZPO<br />

36 Nr 4 hergestellt wird, weil diese Vorschr als Normverweisg auf § 1612 a I wirkt (vgl Borth Rn 327). – In<br />

ZPO 850 d II nF wurde dch unmittelb Verweisg die zwangsvollstreckgsrechtl Rangfolge zw pfändenden UnterhGläub<br />

an die materiellrechtl Rangordng von § 1609, LPartG 16 angepasst. Die Auswirkgen des geänderten<br />

Rangfolgesystems auf ZPO 850 c hat der GesetzG einer weiteren gesetzl Regelg vorbehalten.<br />

2) Übergangsregelung (Weber FPR 05, 511; Borth FamRZ 08, 105). Die von Art 3 II UÄndG als § 36 in<br />

das EGZPO gestellten ÜberleitgsVorschr zum UÄndG enthält die Regelgen, unter welchen Voraussetzgen u mit<br />

welchen Einschränkgen das neue Recht auf Unterhaltsrechtsverhältnisse anzuwenden ist, die vor Inkrafttreten des<br />

UÄndG am 1. 1. 2008 entstanden sind. Die Regelg hat sowohl prozessrechtl als auch materiellrechtl Charakter<br />

(BT-Drs 16/1830 S 32).<br />

EGZPO 36<br />

[Überleitungsvorschrift zum Gesetz zur Änderung des Unterhaltsrechts].<br />

EGZPO 36 (1) Für das Gesetz zur Änderung des Unterhaltsrechts vom 21. Dezember 2007<br />

(<strong>BGB</strong>l. I S. 3189) gelten folgende Übergangsvorschriften:<br />

1. Ist über den Unterhaltsanspruch vor dem 1. Januar 2008 rechtskräftig entschieden, ein vollstreckbarer<br />

Titel errichtet oder eine Unterhaltsvereinbarung getroffen worden, sind Umstände, die vor<br />

diesem Tag entstanden und durch das Gesetz zur Änderung des Unterhaltsrechts erheblich geworden<br />

sind, nur zu berücksichtigen, soweit eine wesentliche Änderung der Unterhaltsverpflichtung<br />

eintritt und die Änderung dem anderen Teil unter Berücksichtigung seines Vertrauens in die<br />

getroffene Regelung zumutbar ist.<br />

2. Die in Nummer 1 genannten Umstände können bei der erstmaligen Änderung eines vollstreckbaren<br />

Unterhaltstitels nach dem 1. Januar 2008 ohne die Beschränkungen des § 323 Abs. 2 und<br />

des § 767 Abs. 2 der Zivilprozessordnung geltend gemacht werden.<br />

3. 1 Ist einem Kind der Unterhalt aufgrund eines vollstreckbaren Titels oder einer Unterhaltsvereinbarung<br />

als Prozentsatz des jeweiligen Regelbetrags nach der Regelbetrag-Verordnung zu leisten,<br />

gilt der Titel oder die Unterhaltsvereinbarung fort. 2 An die Stelle des Regelbetrags tritt der Mindesunterhalt.<br />

3 An die Stelle des bisherigen Prozentsatzes tritt ein neuer Prozentsatz. 4 Hierbei<br />

gilt:<br />

a) Sieht der Titel oder die Vereinbarung die Anrechnung des hälftigen oder eines Teils des hälftigen<br />

Kindergelds vor, ergibt sich der neue Prozentsatz, indem dem bisher zu zahlenden Unterhaltsbetrag<br />

das hälftige Kindergeld hinzugerechnet wird und der sich so ergebende Betrag<br />

in Verhältnis zu dem bei Inkrafttreten des Gesetzes zur Änderung des Unterhaltsrechts geltenden<br />

Mindestunterhalt gesetzt wird; der zukünftig zu zahlende Unterhaltsbetrag ergibt sich,<br />

indem der neue Prozentsatz mit dem Mindestunterhalt vervielfältigt und von dem Ergebnis<br />

das hälftige Kindergeld abgezogen wird.<br />

b) Sieht der Titel oder die Vereinbarung die Hinzurechnung des hälftigen Kindergelds vor, ergibt<br />

sich der neue Prozentsatz, indem vom bisher zu zahlenden Unterhaltsbetrag das hälftige Kindergeld<br />

abgezogen wird und der sich so ergebende Betrag in Verhältnis zu dem bei Inkrafttreten<br />

des Gesetzes zur Änderung des Unterhaltsrechts geltenden Mindestunterhalt gesetzt wird;<br />

der zukünftig zu zahlende Unterhaltsbetrag ergibt sich, indem der neue Prozentsatz mit dem<br />

Mindestunterhalt vervielfältigt und dem Ergebnis das hälftige Kindergeld hinzugerechnet wird.<br />

c) Sieht der Titel oder die Vereinbarung die Anrechnung des vollen Kindergelds vor, ist Buchstabe<br />

a anzuwenden, wobei an die Stelle des hälftigen Kindergelds das volle Kindergeld tritt.<br />

d) Sieht der Titel oder die Vereinbarung weder eine Anrechnung noch eine Hinzurechnung des<br />

Kindergelds oder eines Teils des Kindergelds vor, ist Buchstabe a anzuwenden.<br />

5 Der sich ergebende Prozentsatz ist auf eine Dezimalstelle zu begrenzen. 6 Die Nummern 1 und<br />

2 bleiben unberührt.<br />

4. Der Mindestunterhalt minderjähriger Kinder im Sinne des § 1612 a Abs. 1 des Bürgerlichen <strong>Gesetzbuch</strong>s<br />

beträgt<br />

a) für die Zeit bis zur Vollendung des sechsten Lebensjahrs (erste Altersstufe) 279 Euro,<br />

b) für die Zeit vom siebten bis zur Vollendung des zwölften Lebensjahrs (zweite Altersstufe)<br />

322 Euro,<br />

c) für die Zeit vom 13. Lebensjahr an (dritteAltersstufe) 365 Euro<br />

jeweils bis zu dem Zeitpunkt, in dem der Mindestunterhalt nach Maßgabe des § 1612 a Abs.1 des<br />

Bürgerlichen <strong>Gesetzbuch</strong>s den hier festgelegten Betrag übersteigt.<br />

5. In einem Verfahren nach § 621 Abs. 1 Nr. 4, 5 oder Nr. 11 der Zivilprozessordnung können die<br />

in Nummer 1 genannten Umstände noch in der Revisionsinstanz vorgebracht werden. Das Revi-<br />

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