Geschäftsbericht 2011 - Benteler AG
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Lagebericht<br />
32<br />
Veränderungen auf den Beschaffungsmärkten<br />
Preisschwankungen bei Stahl, Schrott und Legierungen sind für die <strong>Benteler</strong>-Gruppe ein nicht unerhebliches<br />
Risiko. Erhöhen sich die Vormaterialpreise, können diese nicht immer sofort und im notwendigen<br />
Umfang über die Verkaufspreise der Produkte an die Kunden weitergegeben werden. Dies kann sich<br />
negativ auf die Ergebnisentwicklung auswirken. Im Umkehrschluss kann sich durch die verzögerte Weitergabe<br />
sinkender Beschaffungspreise auch ein positiver Einfluss auf die Ertragslage ergeben.<br />
Der Geschäftsbereich Automobiltechnik kauft in erheblichem Umfang Warm- und Kaltband ein. Änderungen<br />
bei den Beschaffungspreisen gibt er weitgehend an die Kunden weiter. Zum Ausgleich von<br />
Vormaterialpreissteigerungen gibt es im Geschäftsbereich Stahl/Rohr mit den Kunden eine Vereinbarung<br />
über Materialteuerungszuschläge. Bei der <strong>Benteler</strong> Distribution können sinkende Beschaffungspreise<br />
die Erlöse für den Verkauf von vorhandenen Beständen verringern. Daher steuert der Geschäftsbereich<br />
gerade bei hoher Marktvolatilität aktiv die Höhe seiner Bestände.<br />
Projektrisiken<br />
Die Automobiltechnik ist an umfangreichen Entwicklungs- und Fertigungsprojekten beteiligt. In diesen<br />
Projekten können unerwartete technische Probleme im Geschäftsbereich oder bei den Zulieferern auftreten,<br />
die bisweilen zu höheren Kosten für den Serienanlauf und/oder zu höheren Investitionen führen<br />
können als ursprünglich geplant. Zur Vermeidung bzw. Verringerung dieser Risiken nutzt der Geschäftsbereich<br />
umfangreiche Standards für die Projektabwicklung. Diese sehen auch regelmäßige Projekt-<br />
Reviews vor, um gegebenenfalls ein frühzeitiges Gegensteuern zu ermöglichen. Die Zulieferer werden in<br />
diesen Prozess einbezogen und periodisch auditiert.<br />
Qualitätsrisiken<br />
Entwicklungs-, Produktions- oder Logistikfehler in den eigenen Werken oder bei Zulieferern können<br />
dazu führen, dass Kunden mit fehlerhaften Teilen oder zu spät beliefert werden. Dies hat möglicherweise<br />
Schadenersatzforderungen zur Folge. Deshalb hat die <strong>Benteler</strong>-Gruppe umfassende Verfahrensanweisungen<br />
zur Prozesssicherheit, zum Qualitätsmanagement sowie zu Prozess-Audits in den eigenen<br />
Werken und bei den Lieferanten eingeführt. Um derartige Risiken in der eigenen Fertigung zu verringern,<br />
entwickeln die Geschäftsbereiche die Produktionsverfahren ständig weiter und betreiben eine<br />
vorbeugende Instandhaltung der Anlagen. Parallel dazu setzen sie den Ausbau der Systeme zur lückenlosen<br />
Dokumentation der Fertigungsschritte jedes Bauteils in der Produktion fort. Damit sollen das<br />
Rückrufrisiko infolge einer Belieferung mit fehlerhaften Teilen durch Lieferanten sowie das Risiko für<br />
die Produktion und Lieferung eigener fehlerhafter Produkte minimiert werden. Für etwaige Haftungsund<br />
Schadensfälle hat die <strong>Benteler</strong>-Gruppe Versicherungen abgeschlossen, um verbleibende Risiken<br />
für das Unternehmen zu begrenzen. Schadensfälle können außerdem aus dem Einkauf von fehlerhaftem<br />
Material resultieren. Über die Kooperation mit einem Versicherungsmakler bietet die <strong>Benteler</strong>-Gruppe<br />
auch ihren externen Lieferanten günstige Möglichkeiten zum Abschluss einer Produkthaftungs- und<br />
Rückrufversicherung an.<br />
Risiken aus Sachschäden und Betriebsunterbrechung<br />
Im Berichtsjahr hat <strong>Benteler</strong> das System zur Betriebsrisiko-Prävention weiterentwickelt. Hierzu wurde<br />
ein bereichsübergreifender Arbeitskreis Betriebssicherheit/Risikoprävention installiert, in den auch die<br />
Erfahrungen aus dem Brand im Rohrwerk Dinslaken eingeflossen sind. Hauptaufgaben sind die systematische<br />
Überprüfung und Klassifikation der Betriebsrisiken der Werke, das Ableiten von Maßnahmen<br />
zur Schadensprävention, die Erarbeitung von Notfallplänen für die Geschäftsprozesse und die Einführung<br />
eines jährlichen Betriebssicherheitsberichtes.<br />
Risikobericht