8. PSI und die Menschen
8. PSI und die Menschen
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Kapitel8: <strong>PSI</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Menschen</strong><br />
bemerkt, <strong>und</strong> belegt damit, dass <strong>PSI</strong>s Eigenständigkeit nicht notwendigerweise bemerkt<br />
werden muss.<br />
Aus den Verhaltensdaten ergibt sich, dass zwischen 1,2 % (VP06) <strong>und</strong> 46,27% (VP15)<br />
aller Fragen <strong>PSI</strong>s mit „Nein“beantwortet wurden <strong>und</strong> <strong>PSI</strong> somit an <strong>die</strong>sen Stellen selbst<br />
explorieren konnte. Auch <strong>die</strong>s spricht für <strong>PSI</strong> als eine Zwischenstufe zwischen Mensch<br />
<strong>und</strong> Maschine („Roboter“), da fast alle Probanden <strong>PSI</strong> zumindest gelegentlich<br />
explorieren ließen. Dazu kommt, dass <strong>die</strong> Probanden beim Roboter erheblich weniger<br />
Eingriffe tätigten als bei <strong>PSI</strong> (in der ersten Versuchsgruppe im Mittel 151 Eingriffe bei<br />
<strong>PSI</strong>, 444 beim Roboter, in der zweiten Versuchsgruppe bei <strong>PSI</strong> im Mittel 145,5<br />
Eingriffen, beim Roboter 502). Dies ist zumindest zum Teil auch durch <strong>PSI</strong>s eigene<br />
Aktionen zu erklären, <strong>die</strong> den Probanden „Arbeit abnahmen“, auch wenn sicherlich ein<br />
Teil des Unterschieds auch auf <strong>die</strong> unterschiedlichen Eingabemodi zurückzuführen ist.<br />
Für <strong>die</strong> Handlungskategorien „Richtung“ <strong>und</strong> „Gelegenheit“ sind <strong>die</strong> mittleren<br />
Prozentwerte bei <strong>PSI</strong> höher als beim Roboter, dafür sind für Bedürfnisbefriedigung,<br />
Aktionismus <strong>und</strong> Probieren <strong>die</strong> mittleren Prozentwerte beim Roboter höher als bei <strong>PSI</strong>.<br />
Diese Unterschiede werden signifikant mit Mann-Whitney Test (vgl. Kapitel <strong>8.</strong>2.1).<br />
Wie sich in den Einzelfallbetrachtungen (Kapitel <strong>8.</strong>2.6) noch zeigen wird, verhalten sich<br />
<strong>die</strong> einzelnen Versuchspersonen bei weitem nicht identisch, wie viel Eigeninitiative <strong>PSI</strong><br />
übernehmen darf oder muss ist je nach Person sehr unterschiedlich, ebenso <strong>die</strong><br />
Zeitpunkte, an denen <strong>die</strong>se Eigeninitiative erwünscht ist.<br />
Als Zusammenfassung <strong>die</strong>ser Informationsquellen lässt sich der Schluss ziehen, dass<br />
viele Probanden <strong>PSI</strong> <strong>und</strong> den „Roboter“unterschiedlich behandeln <strong>und</strong> <strong>PSI</strong> auch als<br />
Helfer einsetzten <strong>und</strong> ihm Freiheiten zugestehen. Dies gilt jedoch nicht für alle<br />
Probanden, VP06 zeigt, dass man <strong>PSI</strong> auch sehr stark unter Kontrolle halten kann,<br />
VP02 zeigt, dass man auch dem Roboter eigene Intentionen <strong>und</strong> Aktionen zuschreiben<br />
kann, <strong>die</strong> <strong>die</strong>ser an sich gar nicht zeigen kann. <strong>PSI</strong> wurde nur von einer einzigen<br />
Versuchsperson (VP06) als reines Werkzeug behandelt, alle anderen gaben auch seinen<br />
Problemlöseansätzen Raum, auch wenn sie <strong>PSI</strong> eher als nervend einschätzen (VP07).<br />
<strong>8.</strong>2.5 Gibt es einen Lerneffekt?<br />
In der zweiten Versuchsgruppe sammeln <strong>die</strong> Probanden mit dem Roboter erheblich<br />
mehr Gold (vgl. Graphik, auf eine statistische Auswertung wurde aufgr<strong>und</strong> des geringen<br />
N verzichtet), <strong>die</strong> zuerst mit <strong>PSI</strong> arbeiteten als <strong>die</strong>, <strong>die</strong> zuerst mit dem Roboter<br />
arbeiteten. In der ersten Versuchsgruppe gibt es <strong>die</strong>sen Effekt nicht, <strong>und</strong> es gibt ihn auch<br />
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