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8. PSI und die Menschen

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Kapitel8: <strong>PSI</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Menschen</strong><br />

Interview ist es jedoch wahrscheinlicher, dass es sich um das schon in den ersten drei<br />

Minuten zu beobachtende „Wegschieben“der Verantwortung handelt.<br />

Sie antwortet <strong>PSI</strong> insgesamt 74-mal mit „nein“(das sind 37% der Gesamtantworten, ein<br />

überdurchschnittlicher Wert), davon aber 46-mal auf Wozu-Fragen. Bei Wozu-Fragen<br />

fehlt den Probanden in aller Regel das Wissen, um eine andere Antwort zu geben.<br />

Zweimal antwortet sie ganz am Anfang des Spiels mit „nein“, als <strong>PSI</strong> noch nicht<br />

genügend Wörter kennt, um Antworten zu verstehen. Ihr Nein-sage Verhalten ändert<br />

sich schlagartig nach dem ersten Exitus <strong>PSI</strong>s. Vor <strong>die</strong>sem Exitus sagte sie neunmal<br />

„nein“bei sehr hohem Bedürfnisdruck (Bedürfnisstärke über 0.85) <strong>und</strong> nur dreimal in<br />

anderen Situationen. Danach sagt sie nie mehr bei hohem Bedürfnisdruck „nein“, aber<br />

insgesamt noch 14 mal (der Exitus findet nach 18 Minuten statt). Das Nein-sage-<br />

Verhalten vor dem ersten Exitus passt zur sich schon in den ersten drei Minuten<br />

abzeichnenden Tendenz des „Abtreten der Verantwortung“an <strong>PSI</strong>. Bestätigt wird <strong>die</strong>se<br />

Interpretation auch von den Aussagen der VP im Interview. Dort gibt sie an, dass <strong>PSI</strong><br />

hilfreich ist, weil sie mit ihm <strong>die</strong> Verantwortung teilen kann. <strong>PSI</strong> funktioniert dann gut,<br />

wenn man ihm hilft, wenn seine Bedürfnisse hoch sind, <strong>und</strong> es sich selbst überlässt,<br />

wenn <strong>die</strong> Bedürfnisse niedrig sind. Da <strong>die</strong> VP hier genau das entgegengesetzte möchte<br />

(<strong>PSI</strong>s Hilfe, wenn <strong>die</strong> Dinge schlecht stehen <strong>und</strong> Eigenaktivität, wenn alles gut ist) gibt<br />

es zu Beginn Probleme, <strong>die</strong> sich dann aber aufklären, als sie nach dem ersten Exitus <strong>PSI</strong><br />

nur noch in Situationen niedrigen Bedürfnisdrucks Nein-Antworten gibt, obwohl es<br />

durchaus noch Situationen hohen Bedürfnisdrucks gibt.<br />

Im Interview gibt <strong>die</strong> VP an, dass <strong>PSI</strong> mit der Zeit immer mehr mitgeholfen hat <strong>und</strong><br />

dass es hilfreich ist, <strong>PSI</strong> zu beobachten. Ihre Nein-Antworten in der zweiten<br />

Versuchshälfte könnten auf ein größeres Vertrauen in <strong>PSI</strong> zurückzuführen sein. Sie<br />

nimmt auch Impulse von <strong>PSI</strong> auf (vgl. z.B. erste bemerkte Exitusgefahr <strong>PSI</strong>) <strong>und</strong><br />

beobachtet <strong>PSI</strong>s Eigenaktivitäten (vgl. beispielsweise <strong>die</strong> erste drei Minuten der <strong>PSI</strong>-<br />

Simulation).<br />

Gleichzeitig gibt <strong>die</strong> VP im Interview auch an, dass <strong>PSI</strong> manchmal schwierig zu<br />

kontrollieren sei <strong>und</strong> sie gelegentlich gerne eine Stopp-Taste gehabt hätte, mit der sie<br />

<strong>PSI</strong> von allzu großen Explorationen hätte abhalten können. Den tatsächlich<br />

vorhandenen Weg-Da Button verwendet sie dagegen nie. Sie löst „Streitsituationen“mit<br />

Doppelanweisungen (d.h. Anweisungen wie „nach Norden Situation Norden Situation“,<br />

in denen zwei oder mehr Richtungsbefehle aneinander gereiht werden) <strong>und</strong> bringt <strong>PSI</strong><br />

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