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8. PSI und die Menschen

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Kapitel8: <strong>PSI</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Menschen</strong><br />

Die acht vorgestellten Probanden zeigten acht verschiedene Arten, mit <strong>PSI</strong> umzugehen.<br />

Dass es hier Zusammenhänge mit Persönlichkeitsvariablen wie dem eigenen<br />

Unabhängigkeitsstreben oder dem eigenen Kompetenzgefühl gibt, ist anzunehmen, wie<br />

genau <strong>die</strong>se Zusammenhänge aussehen <strong>und</strong> wie stabil sie sind, ist unklar. Ob das<br />

Verhalten <strong>PSI</strong> gegenüber Implikationen auf das Verhalten gegenüber anderen<br />

künstlichen Agenten oder gar menschlichen Mitarbeiten zulässt, kann aus den<br />

vorgestellten Daten nicht beantwortet werden. Es zeigten sich aber innerhalb von nur 40<br />

Minuten in einer eindeutigen Spielsituation bei der Zusammenarbeit mit einem<br />

autonomen künstlichen Agenten, dessen Sprachentwicklung noch ganz am Anfang<br />

steht, „außerplanmäßige“Interaktionen mit dem Agenten (wie das Stellen von Fragen<br />

an den Agenten), <strong>die</strong> Vornahme von Aufgabenverteilung <strong>und</strong><br />

Verantwortungszuweisung. Wenn <strong>PSI</strong>s soziale <strong>und</strong> kommunikative Fähigkeiten weiter<br />

ausgebaut sind –ergibt sich dann eine Mensch-zu-Mensch-Interaktion, oder eine völlig<br />

andere Art der Interaktion? Vermutlich wird <strong>die</strong>s stark von den beteiligten <strong>Menschen</strong><br />

abhängen, doch welche <strong>Menschen</strong> sind bereit, <strong>PSI</strong> vollständig anzuerkennen? Auch<br />

<strong>die</strong>se Frage bleibt spannend.<br />

Ein Resultat der vorgestellten Versuche sind auch Verbesserungen des<br />

Versuchsdesigns. Zunächst müssten dabei für beide Simulationen verbale Kommandos<br />

eingeführt werden, um <strong>die</strong> unterschiedlichen Be<strong>die</strong>nmodi anzugleichen. Zudem erwies<br />

sich eine Versuchszeit von 40 Minuten pro Simulation als zu kurz, z.B. begann VP14<br />

erst am Ende der eigentlichen Versuchszeit, <strong>PSI</strong> Fragen zu stellen. Bei einer längeren<br />

Versuchzeit hätten <strong>die</strong> Probanden mehr Gelegenheit, Routine im Verhalten mit <strong>PSI</strong> zu<br />

entwickeln, seine Stärken kennen zu lernen <strong>und</strong> neue Interaktionsmöglichkeiten zu<br />

finden. Eine längere Versuchszeit würde auch eine komplexere Umgebung<br />

voraussetzten, in der es mehr zu entdecken gibt <strong>und</strong> in der <strong>PSI</strong>s Fähigkeiten besser<br />

ausgenützt werden könnten. Ebenfalls könnten Probanden, <strong>die</strong> eine Umgebung schon<br />

kennen mit <strong>PSI</strong>s, <strong>die</strong> neu in einer Umgebung sind, ein Team bilden, während<br />

andererseits Probanden, <strong>die</strong> eine Umgebung nicht kennen mit einem <strong>PSI</strong> kombiniert<br />

werden könnten, das <strong>die</strong> Umgebung schon kennt. Hier wäre es interessant zu erfahren,<br />

in wieweit Wissen übernommen wird <strong>und</strong> wie <strong>die</strong> Probanden mit dem „Naiven <strong>PSI</strong>“<br />

<strong>und</strong> dem „Experten-<strong>PSI</strong>“umgehen.<br />

Eine weitere Möglichkeit wäre eine andersartige Zusammenarbeit zwischen <strong>PSI</strong> <strong>und</strong><br />

den <strong>Menschen</strong>: man könnten den <strong>Menschen</strong> –wie in der Roboter-Simulation –einen<br />

virtuellen Roboter zur Verfügung stellen, <strong>und</strong> <strong>PSI</strong> parallel in derselben Umgebung<br />

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