8. PSI und die Menschen
8. PSI und die Menschen
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Kapitel8: <strong>PSI</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Menschen</strong><br />
In den ersten von ihr bemerkten kritischen Situationen (Exitusgefahr) ist <strong>die</strong><br />
Versuchsperson sehr goldzentriert, aber bei <strong>PSI</strong> weniger aufmerksam, da sie einige<br />
Goldstücke liegen lässt. Zudem exploriert sie in <strong>die</strong>ser Situation mit <strong>PSI</strong> weniger, was<br />
bei ihr untypisch ist, da sie ansonsten annähernd gleiche Probieren-Werte (hier<br />
Totalwerte, keine Anteilswerte) bei <strong>PSI</strong> <strong>und</strong> dem Roboter hat. Zudem rührt sie ein neues<br />
Objekt, <strong>die</strong> Ratte, mit <strong>PSI</strong> nicht an.<br />
Bei der Objektmanipulation zeigt sich <strong>die</strong>se VP weniger aufmerksam <strong>und</strong> weniger<br />
experimentierfreudig mit <strong>PSI</strong>. Zwar sind <strong>die</strong> Verläufe bei den gefährlichen Objekten<br />
sehr ähnlich, aber sowohl bei den Ähnlichen Objekten als auch bei den unklaren<br />
Objekten zeigt sich, dass <strong>die</strong> VP <strong>die</strong>se Objekten in der <strong>PSI</strong>-Simulation weniger<br />
exploriert <strong>und</strong> länger benötigt, um ihren Zweck herauszufinden. In der <strong>PSI</strong>-Simulation<br />
findet sie zwar heraus, dass man aus einer Pizza ein Goldstück holen kann, wendet<br />
<strong>die</strong>ses Wissen aber nie wieder an, während sie das äquivalente Wissen beim Roboter<br />
schnell erwirbt <strong>und</strong> gezielt verwendet.<br />
Im weiteren Verlauf (20. bis 22. Minute) finden sich zwischen beiden Episoden kaum<br />
Unterschiede, ausgenommen, dass bei <strong>PSI</strong> ein Goldstück liegen bleibt <strong>und</strong> beim<br />
Roboter Aktionismus 9 auftritt.<br />
Bei <strong>die</strong>ser VP fällt vor allem auf, dass sie <strong>PSI</strong> nicht selbst explorieren lässt. Sie gibt<br />
insgesamt nur zweimal „nein“als Antwort, das ist das absolute Minimum an Nein-<br />
Antworten. Jede VP muss zu Beginn zweimal auf <strong>PSI</strong>s Fragen mit „nein“antworten,<br />
damit <strong>PSI</strong> <strong>die</strong> Chance hat, genügend Wörter zu lernen, um Antworten zu verstehen.<br />
Diese beiden Nein-Antworten bleiben auch ihre einzigen. Sie reagiert auch kaum auf<br />
<strong>PSI</strong>s Eigenaktivität <strong>und</strong> ignoriert <strong>PSI</strong>s Eigenständigkeit so gut wie möglich („Warum<br />
fährt er jetzt wieder dahin zurück? Da will ich doch gar nicht hin!“). Dies passt zu ihren<br />
Aussagen im Interview, wo sie angibt, keinen Unterschied zwischen <strong>PSI</strong> <strong>und</strong> dem<br />
Roboter bemerkt zu haben.<br />
Dafür spricht, dass sich ihr Handeln in den Überblicken (erste drei Minuten, 20. bis 22.<br />
Minuten, erste Exitusgefahr) bei <strong>PSI</strong> <strong>und</strong> dem Roboter kaum voneinander unterscheidet.<br />
Was allerdings auffällt ist ihre weitaus geringere Effektkontrolle bei <strong>PSI</strong>: sie lässt<br />
Goldstücke liegen <strong>und</strong> bemerkt Unterschiede zwischen Objekten erst viel später. Sie<br />
geht hier mehr von ihren Erwartungen aus als von dem, was tatsächlich passiert. Eine<br />
9 Hier definiert als vorgenommene Bedürfnisbefriedigung, wenn <strong>die</strong> Bedürfnisstärke unter 10% liegt.<br />
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