8. PSI und die Menschen
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Kapitel8: <strong>PSI</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Menschen</strong><br />
Ursache für <strong>die</strong>ses Vorgehen könnte der Versuch sein, <strong>PSI</strong>s Eigenaktivität zu<br />
unterdrücken, da <strong>die</strong>se unter Umständen ihre eigene Kompetenz mindern könnte. Sie<br />
lässt sich nur ungern auf den Gedanken ein, <strong>PSI</strong> hätte Emotionen <strong>und</strong> Bedürfnisse:<br />
„Naja, irgendwie hat man bei dem <strong>PSI</strong>, denkt man eher so, dass es eine Person ist, also,<br />
weil doch <strong>die</strong>ses Gesicht so aufleuchtet <strong>und</strong> so <strong>und</strong> da, ähm, fällt es vielleicht leichter,<br />
dem Emotionen zu unterstellen, also, ich mein, ich kann da sowieso nichts damit<br />
anfangen, Robotern Emotionen zu unterstellen, aber, ähm, wenn man da so ein Gesicht<br />
vor Augen hat, das dann mitleidet, wenn, wenn´s Hunger hat oder so, dass ist dann<br />
irgendwie, irgendwie eindeutiger, also, oder, fällt dann leichter, dem Emotionen zu<br />
unterstellen.“(Aus Frage II des Vergleichsinterviews), eventuell achtet sie bei <strong>PSI</strong> nicht<br />
so genau auf dessen Reaktionen, um <strong>PSI</strong>s Selbständigkeit nicht zur Kenntnis nehmen zu<br />
müssen.<br />
Beim Roboter dagegen betreibt sie Aktionismus, wenn auch nicht übermäßig stark<br />
(4,24% ihrer Tätigkeiten fallen in <strong>die</strong>se Kategorie, das ist ein mittlerer Wert). Es fällt<br />
auf, dass sie in absoluten Zahlen mit <strong>PSI</strong> <strong>und</strong> dem Roboter fast gleich häufig probiert<br />
(25 <strong>PSI</strong>, 29 Roboter), was aber bei den –wie bei allen Probanden –sehr viel geringeren<br />
Eingriffshäufigkeiten bei <strong>PSI</strong> einen sehr hohen Anteil an Probieren bei <strong>PSI</strong> bedeutet<br />
(15,33% bei <strong>PSI</strong> ist der höchste Wert in <strong>die</strong>ser Versuchsgruppe). Ein sehr ähnlicher<br />
Wert in absoluten Zahlen bedeutet beim Roboter einen Prozentwert von 6,47% <strong>und</strong><br />
damit den zweitniedrigsten Wert <strong>die</strong>ser Gruppe. Ausgeglichen wird <strong>die</strong>s durch einen<br />
extrem geringen Prozentwert an Bedürfnisbefriedigung bei <strong>PSI</strong> (2,45%, Minimum<br />
<strong>die</strong>ser Gruppe) <strong>und</strong> einen hohen Wert dafür beim Roboter (15,4%, dritthöchster Wert<br />
<strong>die</strong>ser Gruppe). Die anderen Werte bleiben im mittleren Bereich.<br />
Sie gibt im Interview an, keinen Unterschied zwischen <strong>PSI</strong> <strong>und</strong> dem Roboter bemerkt<br />
zu haben, <strong>und</strong> sie verhielt sich auch in den vorgestellten Zeitabschnitten sehr ähnlich, ist<br />
allerdings bei <strong>PSI</strong> weniger aufmerksam. Ihre Aufmerksamkeit könnte von<br />
Informationen über <strong>PSI</strong> <strong>und</strong> dessen Aktivitäten beansprucht worden sein. Dies ist aber<br />
wenig wahrscheinlich, da sie keinen Unterschied zwischen <strong>PSI</strong> <strong>und</strong> dem Roboter<br />
benennen konnte <strong>und</strong> auch <strong>PSI</strong> keine Nein-Antworten gab. Zusätzlich probiert sie mit<br />
<strong>PSI</strong> sehr viel <strong>und</strong> kümmert sich wenig um <strong>die</strong> Bedürfnisbefriedigung, d.h. sie folgt <strong>PSI</strong>s<br />
Anweisungen kaum (Bedürfnisbefriedigung ist definiert al <strong>die</strong> Befriedigung des<br />
momentan stärksten Bedürfnisses, d.h. des Bedürfnisses, nach dem <strong>PSI</strong> fragt). Um <strong>PSI</strong>s<br />
Eigenständigkeit so völlig ignorieren zu können, muss <strong>die</strong> VP einen großen Teil der<br />
Umgebungsinformationen ausblenden, <strong>und</strong> <strong>die</strong>s ermöglicht auch eine Erklärung für ihr<br />
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