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Eignung des PPP-Ansatzes zur Realisierung von Projekten im ...

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Kapitel 3 (Sektorübergreifende Analyse <strong>des</strong> <strong>PPP</strong>-<strong>Ansatzes</strong>)<br />

Kosten nur aufgrund der Entscheidung der Projektrealisierung nach dem <strong>PPP</strong>-Ansatz anfallen. Die<br />

sich aus dem risikolosen Zinssatz ergebenden Zinszahlungen sollten jedoch vom Finanzministerium<br />

getragen werden.<br />

3.2 Kosteneffizienz<br />

In diesem Abschnitt wird die Entwicklung der Kosteneffizienz bei <strong>PPP</strong>-<strong>Projekten</strong> beleuchtet, wobei in<br />

dieser Studie unter Kosteneffizienz die Min<strong>im</strong>ierung <strong>des</strong> Barwertes der Ausgaben der öffentlichen<br />

Hand bei einem gegebenen Leistungsumfang bzw. Qualitätsniveau verstanden wird. Die Annahme<br />

eines gegebenen bzw. konstanten Qualitätsniveaus wird in Kasten 1 diskutiert.<br />

Bei der Diskussion der Qualität <strong>von</strong> Infrastruktur können grundsätzlich zwei Aspekte unterschieden<br />

werden: Zum einen kann die Qualität der Substanz der Infrastruktur, die so genannte „Substanzqualität“,<br />

betrachtet werden. Diese D<strong>im</strong>ension steht in engem Zusammenhang mit der in diesem Abschnitt<br />

diskutierten Kosteneffizienz. Beispielsweise kann eine zu geringe Substanzqualität aufgrund einer zu<br />

geringen Bauqualität und / oder zu geringen Erhaltungsaufwendungen langfristig mit signifikant höheren<br />

Erhaltungserfordernissen und einem Anstieg der Lebenszykluskosten einhergehen.<br />

Zum anderen kann die Qualität der Servicebereitstellung, die so genannte „Angebotsqualität“, diskutiert<br />

werden. 23 Bei der Angebotsqualität handelt es sich um die Qualitätsd<strong>im</strong>ension, die der Nutzer<br />

wahrn<strong>im</strong>mt und die somit für ihn letztendlich <strong>von</strong> Bedeutung ist. Zwar kann sich mittel- und langfristig<br />

eine geringe Substanzqualität negativ auf die Angebotsqualität auswirken. Allerdings kann durch kurzfristig<br />

orientierte Maßnahmen grundsätzlich bis zu einem gewissen Grad auch eine ausreichende Angebotsqualität<br />

bereitgestellt werden, wenn eine schlechte Substanzqualität vorliegt.<br />

Gemäß vertragstheoretischer Literatur besteht <strong>im</strong> Rahmen <strong>von</strong> langfristigen Vertragsbeziehungen<br />

häufig die Gefahr <strong>von</strong> Einbußen bei der Angebotsqualität. 24 Systematische empirische Auswertungen,<br />

die robuste Aussagen <strong>zur</strong> Entwicklung der Angebotsqualität bei <strong>PPP</strong>-<strong>Projekten</strong> erlauben, sind bislang<br />

kaum vorhanden. In Großbritannien, wo bereits seit Beginn der 1990er Jahre <strong>PPP</strong>-Projekte realisiert<br />

werden und die umfangreichsten Erfahrungen vorliegen, wird zum Teil <strong>von</strong> einer weitgehenden Einhaltung<br />

der vertraglichen Vereinbarungen bezüglich der Angebotsqualität berichtet. 25 Es existieren allerdings<br />

auch Hinweise auf Qualitätsprobleme. 26<br />

Folgend wird <strong>im</strong> Hinblick auf die Vereinfachung der Analysen <strong>zur</strong> Kosteneffizienz <strong>von</strong> <strong>PPP</strong>-<strong>Projekten</strong><br />

<strong>von</strong> einem konstanten Qualitätsniveau ausgegangen. Sofern in der Praxis systematische Unterschiede<br />

hinsichtlich der Angebotsqualität zwischen einer <strong>Realisierung</strong> nach dem konventionellen Produktionsansatz<br />

und dem <strong>PPP</strong>-Ansatz erwartet werden, sollte dies <strong>im</strong> Rahmen <strong>von</strong> Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen<br />

abgebildet werden. 27<br />

23 Vgl. <strong>zur</strong> Bedeutung der Substanz- und Angebotsqualität bei Infrastruktur auch BECKERS / KLATT / MAERSCHALK<br />

(2009, S. 24 ff.) und MITUSCH / BECKERS (2008).<br />

24 Vgl. z. B. HART / SHLEIFER / VISHNY (1997).<br />

25 Vgl. z. B. DEMIRAG / KHADAROO (2010, S. 15).<br />

26 Vgl. zu Berichten über Qualitätsprobleme bei <strong>PPP</strong>-Vorhaben in Großbritannien z. B. Audit Commission (2003),<br />

NAO (2003a), BALL / HEAFEY / KING (2007, S. 308), CONNOLLY / MARTIN / WALL (2008, S. 955),<br />

DEMIRAG / KHADAROO (2010, S. 16) und SHAOUL / STAFFORD / STAPLETON (2008, S. 108).<br />

27 Siehe hierzu auch Abschnitt 3.2.3.<br />

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