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Eignung des PPP-Ansatzes zur Realisierung von Projekten im ...

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Kapitel 4 (<strong>Eignung</strong> <strong>des</strong> <strong>PPP</strong>-<strong>Ansatzes</strong> <strong>zur</strong> <strong>Realisierung</strong> <strong>von</strong> <strong>Projekten</strong> <strong>im</strong> Bahnsektor<br />

<strong>im</strong> Allgemeinen sowie <strong>von</strong> ZEB- und Bahn 2030-<strong>Projekten</strong> <strong>im</strong> Speziellen)<br />

bei einem Projekt ein hohes geologisches Risiko vorliegt und dieses <strong>von</strong> der öffentlichen Hand – zumin<strong>des</strong>t<br />

zu einem erheblichen Anteil – übernommen wird, dann erhöht dies die Kostenvarianz bei<br />

Anwendung <strong>des</strong> <strong>PPP</strong>-<strong>Ansatzes</strong>. Nicht nur für diesen Fall, sondern für jegliche Beschaffungs- und Produktionsaktivitäten<br />

der öffentliche Hand gilt, dass die <strong>zur</strong> Verfügung stehenden Methoden genutzt<br />

werden sollten, um in adäquater Form die Erwartungswerte und die Varianz <strong>von</strong> <strong>Realisierung</strong>skosten<br />

vorab zu kalkulieren.<br />

4.4.3 Rückkopplungseffekte<br />

ERHÖHUNG DER KOSTENTRANSPARENZ IN DER PLANUNGSPHASE<br />

Wie in Abschnitt 3.3.3.1 dargestellt, kann die Prüfung der Frage, ob ein Projekt nach dem <strong>PPP</strong>-Ansatz<br />

realisiert werden sollte, dazu führen, dass ex-ante akkuratere Planungen und Kostenschätzungen<br />

durchgeführt werden. Diese Erkenntnisse dürften grundsätzlich auch für die Bahninfrastruktur gelten.<br />

Nichts<strong>des</strong>totrotz ist es – wie auch schon <strong>im</strong> vorstehenden Abschnitt 4.4.2 thematisiert – auch unabhängig<br />

<strong>von</strong> Überlegungen <strong>zur</strong> Anwendung <strong>des</strong> <strong>PPP</strong>-<strong>Ansatzes</strong> möglich, Projekte in einer akkuraten<br />

Weise vorzubereiten. Ggf. sollten diesbezügliche Vorgaben verankert werden, die bei einzelnen Projektrealisierungen<br />

nicht umgangen werden können. Es erscheint plausibel, dass derartige institutionelle<br />

Maßnahmen <strong>zur</strong> Reduktion <strong>von</strong> Defiziten <strong>im</strong> Rahmen <strong>von</strong> konventionellen <strong>Projekten</strong>realisierungen<br />

einen großen Beitrag leisten können.<br />

INDIREKTER WETTBEWERBSDRUCK<br />

Im Schweizer Bahnsystem ist die Verantwortung für Bau, Erhaltung und Betrieb der Bahninfrastruktur<br />

auf mehrere Unternehmen (wie SBB und BLS) übertragen, was auch die Möglichkeit zu einem<br />

Benchmarking eröffnet. Insofern dürfte das – in Abschnitt 3.3.3.2 aus einer sektorübergreifenden Perspektive<br />

identifizierte – Potential <strong>des</strong> <strong>PPP</strong>-<strong>Ansatzes</strong> <strong>zur</strong> Erzeugung indirekten Wettbewerbsdrucks <strong>im</strong><br />

Schweizer Bahnsystem geringer sein als in anderen Ländern und Sektoren. Zur Erhöhung <strong>von</strong> indirektem<br />

Wettbewerbsdruck könnten <strong>im</strong> Schweizer Bahnsystem möglicherweise Reformmaßnahmen wie<br />

eine größere Transparenz bezüglich der Performance <strong>von</strong> Unternehmen und eine Intensivierung <strong>von</strong><br />

Benchmarkingaktivitäten einen größeren Beitrag leisten als die <strong>Realisierung</strong> <strong>von</strong> <strong>PPP</strong>-<strong>Projekten</strong>.<br />

KNOW HOW-TRANSFER<br />

Der in Abschnitt 3.3.3 thematisierte potenzielle Know how-Transfer bei der <strong>Realisierung</strong> <strong>von</strong> <strong>PPP</strong>-<br />

<strong>Projekten</strong> „<strong>zur</strong>ück“ <strong>zur</strong> konventionellen Projektrealisierung erscheint grundsätzlich auch bei Bahninfrastrukturvorhaben<br />

möglich zu sein. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass viele Rahmenbedingungen<br />

das diesbezügliche Potential doch – gerade auch <strong>im</strong> Schweizer Bahnsystem – begrenzt erscheinen<br />

lassen. Bahninfrastrukturvorhaben <strong>im</strong> Allgemeinen und Tunnelbauvorhaben <strong>im</strong> Speziellen werden<br />

durch eine Vielzahl <strong>von</strong> rechtlichen Vorgaben bezüglich technischer und betrieblicher (Sicherheits-)<br />

Standards reguliert, welche kaum bei <strong>PPP</strong>-Vorhaben außer Kraft gesetzt werden dürften. Trotz aller<br />

technischen Weiterentwicklungen, gerade auch <strong>im</strong> Bereich <strong>des</strong> Tunnelbaus, dürfte das Potential für<br />

größere Innovationen speziell innerhalb der bei einem <strong>PPP</strong>-Vorhaben für den Betreiber bestehenden<br />

Freiräume doch eher begrenzt sein. Die derzeitige Organisation der <strong>Realisierung</strong> <strong>von</strong> Bahninfrastruk-<br />

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