ab-in-den-urlaub.de Magazin 9/2014: Faszination Tauchen

Tauchparadies Malediven | Special
Fotos © Jana Koopmann
Embudu Island: 280 mal 140 Meter Paradies.
Malediven – das Paradies. Für Erholungssuchende, Wassersportler, Genießer; und besonders für
Taucher. Zwei Wochen eröffnen Autorin Jana Koopmann die Schönheit der Unterwasserwelt hier
im Indischen Ozean. Mitsamt dem schwerelosen Gefühl, auf der Strömung zu fliegen. Und mit
dem Kribbeln, wenn Haie und Mantas nur Zentimeter entfernt vorbei schwimmen.
Das Flugzeug rollt auf der Landebahn aus, meine
müden Augen blinzeln in die Sonne. Schlagartig
bin ich hellwach. Ich lasse Passkontrolle und
Flughafenterminal hinter mir, dann schaue ich
ins Weite. Rundherum nur Wasser, azurblaues Wasser.
Schon nach wenigen Minuten in der feuchten Tropenhitze
schmecken meine Lippen salzig.
Die Malediven sind das wohl bekannteste Taucherparadies.
Riesige Riffe, bunte Korallen und eine Fischvielfalt,
die weltweit ihresgleichen sucht. Das Wasser ist immer
warm und die Chance, echte Highlights zu sehen, fast
schon eine Garantie. Aufregung prickelt in mir. Wie wird
es aussehen – bekomme ich nach neun Jahren Taucherfahrung
endlich einen Hai vor die Maske? Oder einen
Manta? Das ist der Traum, für den ich hierher gekommen
bin. Am Ende des zweiwöchigen Urlaubs werde ich
17 Tauchgänge in mein Logbuch eingetragen haben. Ich
werde meine Kinderschritte im Strömungstauchen gemacht
haben. Und ich werde das Gefühl kennen, Haie
und Teufelsrochen wenige Zentimeter über, neben und
unter mir zu wissen.
Welcome to Embudu
Das Transferboot zu unserer Urlaubsinsel Embudu ist
schnell gefunden – die letzte Etappe vor dem Bungalow
und der kleinen
Foto © iStock.com/Ballun
Bucht, die das Urlaubsdomizil für meinen Freund und
mich sein werden. »Welcome to Embudu«, begrüßt uns
nach nur 45 Minuten ein netter Hotelangestellter am Anlegesteg.
Von Müdigkeit keine Spur mehr, mein Blick gehört
dem strahlendweißen Sand und dem kristallklaren
Wasser in der Lagune. Riesige Kokospalmen ragen in die
Höhe, die kleinen Strandbuchten sind gesäumt von dichten
Mangroven. Und überall feiner, weicher Sand. Als
erstes müssen nun die Schuhe für die nächsten zwei Wochen
weichen.
Embudu ist eine kleine, naturbelassene Insel im Süd-Malé-Atoll,
nur 280 mal 140 Meter groß. Das Hotel Embudu
Village Resort verteilt sich auf Bungalows entlang der
Strände. In der Mitte des Eilands befinden sich Restaurant,
Lobby und ein kleiner Souvenirshop. An einigen
Stellen von Embudu gibt es eine aus Sandsäcken aufgeschichtete
Mauer – ein notwendiges Übel, das aber der
Schönheit des Eilands keinen Abbruch tut. Die Mauer
schützt es vor dem Abrutschen ins Meer.
Ich genieße den Sand unter meinen Füßen, gleich vor unserer
Terrasse. Sie ist klein, aber völlig ausreichend: zwei
gemütliche Sessel, ein Tisch und eine Ablage für Tauchund
Schnorchelequipment. Der Blick ist atemberaubend!
Wir haben eine kleine Strandbucht vor uns, Mangroven
zu beiden Seiten, weißen Sand und einen Blick ins Blaue.
Das Wasser zeigt sich in allen Farben, das Meer rauscht.
Wir setzen uns und genießen eine ganze Weile nur diesen
Blick. Den Rest des ersten Tages im Paradies verbringen
wir mit einer Inselumrundung und natürlich im
Ozean. Nur wenige Meter von unserer Badebucht entfernt
entdecken wir im knietiefen Wasser drei Schildkröten
– Dude 1, 2 und 3. Die Gefährten werden uns in den
kommenden beiden Wochen beständige, ruhige Nachbarn
sein, die sich durch nichts und niemanden beim
Fressen des Seegrases stören lassen. ▶
NR. 8/2014 27