pdf, 2.9 MB - Mattig-Suter und Partner

Teamleistung in der Nachfolgeregelung
Die Struktur und
ihre Nachfolgetauglichkeit
Von Marc Nideröst
Die Struktur eines KMU wird oft über Jahrzehnte hinweg vom Betriebsinhaber
geprägt. Sie ist historisch gewachsen und vielleicht nicht
mehr nachfolgefähig. Steht eine Nachfolgeregelung an, zeigt sich in
der Abklärungsphase vielfach, dass Strukturanpassungen notwendig
sind. Diese sind meist mit erheblichen Steuerfolgen verbunden. Damit
die Strukturanpassungen effizient und mit kleinstmöglichem Steueraufwand
umgesetzt werden kann, muss genügend Zeit vorhanden sein.
Notwendige Umstrukturierungen im Hinblick auf eine Nachfolge sind
deshalb rechtzeitig anzugehen.
Es sind zwei Arten der Unternehmensstruktur auseinander zu halten: die
finanzielle und die rechtliche Struktur. Unter finanzieller Struktur verstehen
wir im Wesentlichen die Art der Unternehmensfinanzierung. Insbesondere
in KMU gehört vielfach ein grosser Teil des zur Verfügung gestellten
Kapitals dem Inhaber bzw. den Inhabern. Daneben besitzen sie vielleicht
ein eher bescheidenes Privatvermögen. Der Grossteil des Vermögens ist also
im Unternehmen gebunden. Die rechtliche Struktur ist die Rechtsform des
Unternehmens. Dazu gehören auch Konzernstrukturen.
Finanzielle Umstrukturierung
In vielen Familienunternehmen wird über Jahre hinweg nur sehr zurückhaltend
Gewinn ausgeschüttet. Die erwirtschafteten Gewinne werden zum grossen
Teil für Erweiterungsinvestitionen oder Amortisation von bisherigen Bankdarlehen
verwendet. Kurzfristig ist dies im Interesse des Unternehmens. Steht eine
Nachfolge an, können aber Probleme in zweierlei Hinsicht auftreten. Erstens
verfügt die übergebende Partei über zu wenig nicht im Unternehmen gebundenes
Vermögen, um die eigene Vorsorge und evtl. erbrechtliche Ansprüche zu
45