KeRneneRgie in DeutschlanD
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Der Aufbau e<strong>in</strong>es<br />
Kernkraftwerks<br />
In e<strong>in</strong>em Kernkraftwerk (KKW), auch als Atomkraftwerk<br />
(AKW) bezeichnet, entsteht Wärme durch die kontrollierte<br />
Kernspaltung von radioaktivem Uran-235. Diese Wärme<br />
erhitzt Wasser, mit dem entstehenden Dampf wird e<strong>in</strong>e<br />
Turb<strong>in</strong>e angetrieben, an der e<strong>in</strong> Generator angeschlossen ist.<br />
Der Generator erzeugt schließlich elektrischen Strom.<br />
Typen von Kernreaktoren<br />
Es gibt weltweit verschiedene Reaktortypen.<br />
Man unterscheidet sie danach, wie der Reaktorkern<br />
gekühlt wird – entweder mit Wasser, Natrium<br />
oder Heliumgas. In Deutschland gibt es nur<br />
wassergekühlte Reaktoren, die sogenannten<br />
Leichtwasserreaktoren. „Leichtes Wasser“ ist<br />
dabei die Bezeichnung für gewöhnliches Wasser,<br />
dessen Wasserstoffatome aus dem leichtesten<br />
Wasserstoffisotop, aus Protium, bestehen. Das<br />
Wasser umspült die Brennstäbe im Reaktorkern<br />
und dient als Moderator* und zur Kühlung der<br />
Brennstäbe. Leichtwasserreaktoren gibt es <strong>in</strong> zwei<br />
unterschiedlichen Formen: Druckwasserreaktoren<br />
und Siedewasserreaktoren. Von den neun<br />
deutschen Kernkraftwerken <strong>in</strong> Betrieb gehören<br />
sieben Anlagen zum Typ Druckwasserreaktor, zwei<br />
Anlagen zum Typ Siedewasserreaktor.<br />
*Der Moderator dient dazu, schnelle Neutronen abzubremsen,<br />
um so die Kettenreaktion zu ermöglichen.<br />
Der Druckwasserreaktor (DWR)<br />
ist weltweit die häufigste Bauform der Leichtwasserreaktoren.<br />
Der Betriebsdruck des Wassers ist mit bis<br />
zu 150 bar so hoch gewählt, dass es bei der vorgesehenen<br />
Temperatur nicht siedet. Dadurch erfolgt e<strong>in</strong>e gleichmäßige<br />
Benetzung der Brennstäbe und e<strong>in</strong>e ausgeglichene<br />
Wärmeverteilung. Druckwasserreaktoren verfügen über<br />
drei Wasserkreisläufe.<br />
Der Primärkreislauf nimmt die Wärme des Reaktors<br />
auf und gibt sie an den Sekundärkreislauf ab. Dadurch<br />
verdampft dar<strong>in</strong> das Wasser; der Dampf treibt die Turb<strong>in</strong>e<br />
an. Der Kühlkreislauf kühlt den Dampf im Sekundärkreislauf<br />
im Kondensator wieder zu Wasser. Der Vorteil: Die<br />
Radioaktivität bleibt im Primärkreislauf, sie gelangt nicht <strong>in</strong><br />
die Turb<strong>in</strong>e und den Kondensator.<br />
ScHEMAzEIcHNUNG e<strong>in</strong>es<br />
DRUcKWASSERREAKTORS (DWR)<br />
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Reaktordruckbehälter<br />
Hauptkühlmittelpumpe<br />
Dampferzeuger<br />
Sicherheitsbehälter<br />
Brennelementlagerbecken<br />
Turb<strong>in</strong>en-Hochdruckteil<br />
Wasserabscheider und Zwischenüberhitzer<br />
Turb<strong>in</strong>en-Niederdruckteil<br />
Generator<br />
Transformator<br />
Kondensator<br />
Vorwärmanlage<br />
Speisewasserpumpe<br />
Hauptkühlwasserpumpe<br />
Kühlturm<br />
Zeitbild Wissen<br />
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