KeRneneRgie in DeutschlanD
KeRneneRgie in DeutschlanD
KeRneneRgie in DeutschlanD
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Schutzplatte<br />
te <strong>in</strong> die Wiederaufarbeitung s<strong>in</strong>d seit dem 1. Juli<br />
2005 verboten. Seither lagern alle abgebrannten<br />
Brennelemente bis zu ihrer Endlagerung <strong>in</strong> eigens<br />
errichteten Zwischenlagern an den Standorten der<br />
e<strong>in</strong>zelnen Kernkraftwerke.<br />
Die CASTOR-Behälter<br />
Für den Transport und die langjährige Zwischenlagerung<br />
von abgebrannten Brennelementen<br />
und hochradioaktiven Abfällen werden <strong>in</strong> Deutschland<br />
hauptsächlich sogenannte CASTOR-Behälter<br />
verwendet. Es gibt hiervon unterschiedliche Bauformen,<br />
je nachdem für welche Art von Brennelementen<br />
oder Abfällen. E<strong>in</strong> aktueller CASTOR-<br />
Behälter für bestrahlte Brennelemente ist an die 6<br />
Meter lang, hat e<strong>in</strong>en Durchmesser von etwa 2,5<br />
Meter, e<strong>in</strong>e Wandstärke von 40 cm und e<strong>in</strong> Leergewicht<br />
von rund 100 Tonnen. Se<strong>in</strong> Behälterkörper<br />
ist aus Gusseisen mit Kugelgraphit hergestellt,<br />
e<strong>in</strong>em speziellen Material, das über e<strong>in</strong>e extrem<br />
hohe Festigkeit und Zähigkeit verfügt. Der Behälter<br />
schirmt die Gamma- und Neutronenstrahlung<br />
weitgehend ab. Die Anforderungen an e<strong>in</strong>en<br />
Transportbehälter s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Bezug auf mechanische<br />
Stabilität, Dichtheit und Temperaturfestigkeit sehr<br />
hoch. Behälter, wie sie für abgebrannte Brennelemente<br />
e<strong>in</strong>gesetzt werden, müssen gemäß <strong>in</strong>ternational<br />
gültigen Gefahrgutbestimmungen folgende<br />
Prüfungen bestehen, ohne undicht zu werden:<br />
Sekundärdeckel<br />
Primärdeckel<br />
Abschirmungselemente<br />
Tragekorb mir E<strong>in</strong>zelbehältern<br />
für strahlende Glaszyl<strong>in</strong>der<br />
oder Brennelemente<br />
Behälterkörper aus besonders<br />
dickem und stabilem Gusseisen<br />
Kühlrippen<br />
Tragzapfen<br />
Quelle: GNS<br />
• Freier Fall des Behälters aus 9 m Höhe auf e<strong>in</strong><br />
unnachgiebiges Fundament.<br />
• Freier Fall des Behälters aus 1 m Höhe auf e<strong>in</strong>en Stahldorn<br />
mit e<strong>in</strong>em Durchmesser von 15 cm und e<strong>in</strong>er Höhe von<br />
m<strong>in</strong>destens 20 cm.<br />
• Feuertest von 30 M<strong>in</strong>uten bei m<strong>in</strong>destens 800 °C.<br />
• E<strong>in</strong>tauchen des Behälters <strong>in</strong> Wasser für<br />
15 Stunden bei e<strong>in</strong>er Wassertiefe von 15 m<br />
oder bei Zulassung für besonders große<br />
Gesamtaktivität für 1 Stunde bei e<strong>in</strong>er Wassertiefe von 200 m.<br />
Umstrittene Transporte<br />
Verladen e<strong>in</strong>es CASTOR-Behälters<br />
Als „Castortransporte“ mit Güterzügen und Schwerlasttransportern s<strong>in</strong>d die<br />
zwischen 1996 und 2011 durchgeführten Rückführungstransporte von hochradioaktiven<br />
Wiederaufarbeitungsabfällen aus Frankreich <strong>in</strong>s Zwischenlager <strong>in</strong> Gorleben<br />
bekannt geworden. Gorleben ist die e<strong>in</strong>zige Anlage <strong>in</strong> Deutschland, die über e<strong>in</strong>e<br />
Genehmigung verfügt, hochradioaktive Abfälle aus der Wiederaufarbeitung deutscher<br />
Brennelemente aufzunehmen. Diese Transporte wurden von e<strong>in</strong>em großen<br />
Polizeiaufgebot begleitet. Kernkraftgegner nahmen sie zum Anlass, um beispielsweise<br />
mit Kundgebungen und Sitzblockaden, an denen sich bis zu mehrere tausend<br />
Menschen beteiligten, gegen die Transporte selbst, aber auch gegen die Nutzung<br />
der Kernenergie <strong>in</strong>sgesamt zu demonstrieren. Der letzte Transport mit hochradioaktiven<br />
Wiederaufarbeitungsabfällen aus Frankreich hat 2011 stattgefunden. Weitere<br />
Transporte aus England (hochradioaktiv) und Frankreich (mittelradioaktiv) s<strong>in</strong>d<br />
nicht vor 2015 geplant.<br />
17 Zeitbild Wissen