KeRneneRgie in DeutschlanD
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ückgebaut. E<strong>in</strong> Beispiel für das Konzept des sicheren<br />
E<strong>in</strong>schlusses ist der ehemalige Hochtemperatur-Reaktor<br />
<strong>in</strong> Hamm-Uentrop. Er bef<strong>in</strong>det sich<br />
seit 1997 im sicheren E<strong>in</strong>schluss, ab 2027, nach<br />
Unterschreiten der relevanten Grenzwerte, kann<br />
dann endgültig mit dem Abriss begonnen werden,<br />
für den ca. 20 Jahre veranschlagt werden.<br />
Kritik am E<strong>in</strong>schlusskonzept<br />
Kernkraftgegner halten den „sicheren E<strong>in</strong>schluss“<br />
über e<strong>in</strong>en so langen Zeitraum für nicht<br />
sicher, da aufgrund e<strong>in</strong>er möglichen Beschädigung<br />
der Hülle oder e<strong>in</strong>er anderweitigen Freisetzung<br />
von Radioaktivität die Gefahr gegeben sei, dass<br />
Radioaktivität <strong>in</strong> die Umwelt gelangen könnte. Anders<br />
als beim direkten Rückbau würden die Kraftwerke<br />
nicht nach etwa 20 Jahren abgebaut se<strong>in</strong>,<br />
sondern erst nach 40 bis 45 Jahren. Problematisch<br />
an dieser Rückbauvariante ist die Tatsache, dass<br />
nach e<strong>in</strong>er so langen Zeit vermutlich nur noch<br />
wenige Experten für den Rückbau zur Verfügung<br />
stünden. Die ehemaligen Mitarbeiter wären dann<br />
sicherlich längst pensioniert.<br />
(1968-1976)<br />
Rückbau<br />
Rückbau<br />
(1969-2005)<br />
Rückbau<br />
Nutzung im Straßenbau<br />
E<strong>in</strong>e der größten Herausforderungen beim Abbau e<strong>in</strong>es Kernkraftwerkes ist<br />
die Bewältigung der Abbauabfälle (Abbaumassen). Rund 250.000 Tonnen Abfall<br />
müssen zum Beispiel am KKW Würgassen entsorgt werden, rund 80 Prozent der<br />
Gesamtmasse s<strong>in</strong>d Betonstrukturen. Alle Materialien werden während der Demontage<br />
sortiert, um gezielt wiederverwertet oder entsorgt werden zu können. Nur e<strong>in</strong><br />
kle<strong>in</strong>er Teil der Abbaumaterialien ist während des Betriebs des KKW überhaupt mit<br />
radioaktiven Stoffen <strong>in</strong> Berührung gekommen. Der größte Teil dieser Rückbauabfälle<br />
kann nach e<strong>in</strong>er sorgsamen und umfangreichen Re<strong>in</strong>igung (Dekontam<strong>in</strong>ation)<br />
dem normalen Abfallkreislauf zugeführt werden und zum Beispiel im Straßenbau<br />
wiederverwendet werden. Letztendlich s<strong>in</strong>d rund 3 Prozent der Abbaumassen sog. radioaktiver<br />
Abfall. Die wesentlichen Abfallverursacher s<strong>in</strong>d der Reaktordruckbehälter,<br />
der Biologische Schild und die Dampferzeuger. Diese Bauteile s<strong>in</strong>d durch ihre Nähe<br />
zur Kernspaltung selbst radioaktiv geworden (aktiviertes Material) und können nicht<br />
dekontam<strong>in</strong>iert werden. Sie werden vor Ort zerlegt, fachgerecht verpackt und für die<br />
spätere Endlagerung bereitgestellt.<br />
Rückbaustatus von Kernkraftwerken<br />
Anlagen <strong>in</strong> Deutschland<br />
im Rückbau<br />
Rückbau abgeschlossen, „Grüne Wiese“<br />
im „sicheren E<strong>in</strong>schluss“<br />
Quellen: BfS, AG Energiebilanzen, DAtF<br />
Zerlegen, Sandstrahlen, Zusammenstauchen<br />
(Dekontam<strong>in</strong>ation und Abfallm<strong>in</strong>imierung)<br />
Damit e<strong>in</strong> Bauteil wieder <strong>in</strong> den Wertstoffkreislauf zurückkommen kann, muss<br />
es e<strong>in</strong> mehrstufiges Verfahren durchlaufen: Nach der Demontage, Zerlegung und<br />
Zerkle<strong>in</strong>erung werden die Bauteile – falls radioaktive Kontam<strong>in</strong>ation festgestellt<br />
wird – mit Wasser (Hochdruckre<strong>in</strong>iger), Sandstrahlern oder Stahlkugelstrahlern gere<strong>in</strong>igt.<br />
Da die Re<strong>in</strong>igungsmaterialien die radioaktiven Partikel b<strong>in</strong>den, werden sie<br />
aufgefangen. Das Wasser beispielsweise wird anschließend verdampft und das übrigbleibende<br />
Konzentrat ist dann radioaktiver Abfall. Wird bei der anschließenden<br />
Überprüfung des Bauteils noch Kontam<strong>in</strong>ation festgestellt, wird erneut gere<strong>in</strong>igt.<br />
Aufgrund sorgfältiger Dekontam<strong>in</strong>ation braucht nur e<strong>in</strong> relativ ger<strong>in</strong>ger Umfang des<br />
Abbaumaterials als radioaktiver Abfall entsorgt werden. Dieser wird nach Möglichkeit<br />
<strong>in</strong> spezielle 180 l-Blechfässer gefüllt und mit e<strong>in</strong>er Hochdruckpresse extrem verdichtet.<br />
Bis zu acht Pressl<strong>in</strong>ge lassen sich dann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em genormten 200 l-Abfallfass<br />
unterbr<strong>in</strong>gen. Ziel der Abfallbehandlung ist die Volumenreduzierung, da die Kosten<br />
für Aufbewahrung und Endlagerung an der Anzahl der Geb<strong>in</strong>de bemessen werden.<br />
21 Zeitbild Wissen