KeRneneRgie in DeutschlanD
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Arbeitsblatt 4:<br />
Energiedosis, Organdosis<br />
und effektive Dosis<br />
In den Tagen nach der Reaktorkatastrophe <strong>in</strong> Japan war<br />
<strong>in</strong> den Nachrichten immer wieder von Millisievert (mSv)<br />
zu hören und zu lesen. Was hat es damit auf sich?<br />
Sievert<br />
Strahlung radioaktiver Stoffe ionisiert beim<br />
E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> den Körper Atome und Moleküle.<br />
Dabei gibt sie Energie ab. Die Energieabgabe je<br />
Massene<strong>in</strong>heit nennt man Energiedosis der Strahlung.<br />
Sie wird <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>heit 1 Joule/kg gemessen.<br />
Je mehr Energie die Strahlung an den Körper abgibt,<br />
desto größer kann die Wirkung se<strong>in</strong>. Zudem<br />
wurde festgestellt, dass die biologischen Wirkungen<br />
ionisierender Strahlung nicht nur von der<br />
Höhe der Energiedosis, sondern auch von der Art<br />
der Strahlung abhängen. Um das zu berücksichtigen,<br />
wurde die Organdosis e<strong>in</strong>geführt. Sie ist<br />
gleich der Energiedosis <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Organ multipliziert<br />
mit e<strong>in</strong>em von der jeweiligen Strahlungsart<br />
abhängigen Faktor. Bei Beta-, Gamma- und Röntgenstrahlung<br />
ist der Faktor 1, bei Alphastrahlung<br />
20. Ihre E<strong>in</strong>heit ist ebenfalls 1 Joule/kg, sie wird<br />
mit dem speziellen E<strong>in</strong>heitennamen Sievert (Sv*)<br />
bezeichnet.<br />
Da 1 Sievert e<strong>in</strong>e sehr große Strahlendosis ist,<br />
werden die Werte üblicherweise <strong>in</strong> tausendstel<br />
Sievert (Millisievert, 1 mSv = 0,001 Sv) oder <strong>in</strong> millionstel<br />
Sievert (Mikrosievert, 1 μSv = 0,001 mSv =<br />
0,000001 Sv) angegeben.<br />
Strahlenexposition im Vergleich:<br />
• 7.000 mSv:<br />
Tödliche Dosis bei kurzzeitiger<br />
Ganzkörperbestrahlung<br />
• 1.000 mSv:<br />
Vorübergehende Strahlenkrankheit bei<br />
kurzzeitiger Ganzkörperbestrahlung.<br />
• 20 mSv:<br />
Jahres-Grenzwert für beruflich<br />
strahlenexponierte Personen.<br />
• 6-10 mSv:<br />
Computertomographie des Brustkorbs.<br />
• 4 mSv:<br />
Mittlere jährliche effektive Dosis durch<br />
natürliche und künstliche Strahlenquellen<br />
<strong>in</strong> Deutschland<br />
• 0,1 mSv:<br />
H<strong>in</strong>- und Rückflug Frankfurt – New York;<br />
Röntgenaufnahme des Brustkorbs.<br />
Die effektive Dosis berücksichtigt dazu noch die<br />
unterschiedliche Empf<strong>in</strong>dlichkeit der Organe durch<br />
e<strong>in</strong>en organspezifischen Wichtungsfaktor. Ihre E<strong>in</strong>heit<br />
ist ebenfalls 1 Sv. Die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er bestimmten Zeitspanne<br />
erhaltene Strahlendosis, dividiert durch die<br />
Länge dieser Zeitspanne, bezeichnet man als Dosisleistung.<br />
Die Angabe erfolgt üblicherweise <strong>in</strong> Millisievert<br />
oder Mikrosievert pro Stunde (mSv/h oder<br />
μSv/h).<br />
Die maximale erlaubte effektive Dosis im Jahr<br />
für beruflich strahlenexponierte Personen beträgt<br />
20 mSv/a, über e<strong>in</strong> Berufsleben dürfen jedoch nicht<br />
mehr als 400 mSv zusammenkommen.<br />
Aufgaben<br />
1. Wieso ist der Umrechnungsfaktor zur Ermittlung der Organdosis<br />
aus der Energiedosis bei der Alphastrahlung so viel höher als<br />
bei den anderen Strahlungsarten?<br />
* Rolf Sievert (1896-1966), schwedischer Physiker<br />
2. Wie hoch ist die empfangene Jahresdosis durch die natürliche<br />
kosmische Strahlung, wenn deren Dosisleistung auf Meereshöhe<br />
im Mittel 0,035 μSv/h beträgt?<br />
30 mSv/a 3 mSv/a 0,3 mSv/a<br />
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