KeRneneRgie in DeutschlanD
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Deckgebirge<br />
Sohle<br />
840 m<br />
Salzstock<br />
Schacht 1<br />
Schacht 2<br />
Sohle<br />
870 m<br />
e über<br />
Länge des Streckensystems: ca. 7 km<br />
Schacht- und Sohlensystem <strong>in</strong> Gorleben<br />
der<br />
E<strong>in</strong> Salzstock ist nach heutigen den nuklearen Abfall unwiederbr<strong>in</strong>glich<br />
umschließt.<br />
Kölner Doms.<br />
ke<strong>in</strong> Erkenntnissen radioaktives für Material die End-<strong>in</strong>lagerung besonders gut geeignet, die Wärme des nuklearen Abfalls<br />
Grundwasser<br />
870-m-Sohle gelangen.<br />
gert werden • Salz weil besitzt das Ste<strong>in</strong>salz e<strong>in</strong>e große u.a. Plastizität. Spalten gut ableitet. und<br />
Hohlräume schließen sich von selbst wieder.<br />
• Salz verfügt über e<strong>in</strong>e gute Wärmeleitfähigkeit,<br />
damit kann die Wärme, die radioaktive<br />
Abfälle erzeugen, gut abgeleitet werden.<br />
Aus diesen Gründen halten Fachleute nach heutigem<br />
Stand der Erkundung Gorleben als Endlager<br />
für hochradioaktive Abfälle für geeignet. Es gibt<br />
auch Fachleute, die bezweifeln, dass Salzlagerstätten<br />
ganz allgeme<strong>in</strong> und Gorleben im Besonderen<br />
für die Endlagerung von radioaktiven Abfällen geeignet<br />
seien. Problematisch sei beispielsweise der<br />
mögliche, langsame Austritt von Schadstoffen aus<br />
dem Salzstock durch Grundwassere<strong>in</strong>brüche. Gegen<br />
Gorleben sprächen außerdem beispielsweise<br />
auch geologische Gründe wie e<strong>in</strong>e Bruchzone im<br />
Untergrund oder vermutete gasführende Schichten.<br />
Die Fachme<strong>in</strong>ungen dazu s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs<br />
höchst widersprüchlich.<br />
Erkundungsbergwerk Gorleben<br />
Die Suche geht weiter<br />
In die Erkundung von Gorleben wurden bisher<br />
1,6 Milliarden Euro <strong>in</strong>vestiert, die zu über 90 Prozent<br />
von den Energieversorgungsunternehmen getragen<br />
wurden. E<strong>in</strong>e abschließende Entscheidung,<br />
ob der Salzstock als mögliches Endlager geeignet<br />
ist oder nicht, liegt auch nach über 30 Jahren nicht<br />
vor. Hierfür würde es noch e<strong>in</strong>iger weiterer Jahre<br />
Erkundung und e<strong>in</strong>es Genehmigungsverfahrens<br />
bedürfen. Im November 2011 vere<strong>in</strong>barten das<br />
Bundesumweltm<strong>in</strong>isterium und die Bundesländer,<br />
dass bundesweit e<strong>in</strong>e neue, ergebnisoffene Suche<br />
nach e<strong>in</strong>em geeigneten Standort für e<strong>in</strong> Endlager<br />
durchgeführt werden soll. In die Suche sollen<br />
neben Salz auch weitere geologische Formationen,<br />
z. B. Ton, e<strong>in</strong>bezogen werden.<br />
Was machen die anderen?<br />
In anderen Ländern mit Kernkraftwerken werden<br />
auch alternative Geste<strong>in</strong>sformationen erkundet,<br />
da u. a. ke<strong>in</strong>e geeigneten Salzvorkommen<br />
vorhanden s<strong>in</strong>d. In Frankreich und <strong>in</strong> der Schweiz<br />
Karte mit den Standorten Asse, Morsleben, Konrad sowie des Erkundungsbergwerks<br />
Gorleben. Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz.<br />
s<strong>in</strong>d es Tongeste<strong>in</strong>e, <strong>in</strong> den USA ist dies vulkanischer Tuffste<strong>in</strong>, <strong>in</strong><br />
F<strong>in</strong>nland und Schweden Granit. In F<strong>in</strong>nland und <strong>in</strong> Schweden, wo<br />
sich Geme<strong>in</strong>den um den Endlagerstandort beworben hatten, wurden<br />
bereits Standorte für e<strong>in</strong> Endlager hochradioaktiver Abfälle ausgewählt.<br />
Forschen für die Entsorgung<br />
Wegen der zum Teil sehr langen Halbwertzeit e<strong>in</strong>iger Radionuklide<br />
müssen hochradioaktive Abfälle über sehr lange Zeiträume sicher<br />
von der Biosphäre abgeschirmt werden. Mithilfe der sogenannten<br />
Transmutation werden durch Neutronenbeschuss langlebige<br />
Isotope umgewandelt (transmutiert) und es entstehen letztendlich<br />
radioaktive oder stabile Spaltprodukte. Auch <strong>in</strong> Deutschland wird<br />
auf diesem Gebiet geforscht. Solche Verfahren s<strong>in</strong>d aber heute re<strong>in</strong>e<br />
Forschungsprojekte. Ob sie jemals kommerziell e<strong>in</strong>gesetzt werden<br />
können, ist offen, und sie können damit ke<strong>in</strong>e Grundlage für e<strong>in</strong>e<br />
verantwortungsvolle Entsorgungsplanung se<strong>in</strong>.<br />
19 Zeitbild Wissen