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KeRneneRgie in DeutschlanD

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Radioaktive Abfälle<br />

Blick <strong>in</strong> den Reaktorkern<br />

In Deutschland werden zwei Arten<br />

radioaktiver Abfälle unterschieden:<br />

Für die Behandlung der Abfallstoffe, den<br />

Transport und die Zwischenlagerung s<strong>in</strong>d<br />

<strong>in</strong> Deutschland die Abfallverursacher, das<br />

heißt bei Abfällen aus Kernkraftwerken<br />

die Energieversorgungsunternehmen, verantwortlich.<br />

Für die Endlagerung liegt die<br />

Verantwortung gemäß Atomgesetz bei der<br />

Bundesrepublik Deutschland.<br />

• wärmeentwickelnde Abfälle<br />

(hochradioaktiv)<br />

• Abfälle mit vernachlässigbarer<br />

Wärmeentwicklung<br />

(schwach- und mittelradioaktiv)<br />

Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung<br />

s<strong>in</strong>d beispielsweise Schutzkleidung, Filter,<br />

Re<strong>in</strong>igungsmittel oder auch kontam<strong>in</strong>ierte Werkzeuge<br />

aus dem Betrieb der Anlagen sowie Rohre,<br />

Kabel oder auch ausgediente Anlagenteile wie z. B.<br />

Pumpen oder Rohrleitungen, die vor allem beim<br />

Rückbau anfallen. Zu den wärmeentwickelnden<br />

radioaktiven Abfällen zählen die abgebrannten<br />

Brennelemente der Kernkraftwerke sowie die radioaktiven<br />

Abfälle, die aus der Wiederaufarbeitung<br />

deutscher Brennelemente <strong>in</strong> Frankreich und England<br />

stammen. In Deutschland ist vorgesehen, alle<br />

radioaktiven Abfälle für immer <strong>in</strong> tiefe geologische<br />

Formationen (bis ca. 1.300 m Tiefe) e<strong>in</strong>zulagern,<br />

um sie dauerhaft von der Biosphäre abzuschließen.<br />

Was passiert mit den Abfällen?<br />

Bevor Abfälle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Endlager e<strong>in</strong>gelagert<br />

werden können, müssen sie behandelt und<br />

endlagergerecht verpackt werden. Hierbei steht<br />

<strong>in</strong>sbesondere die Volumenreduzierung im Vordergrund.<br />

Die Behandlung der Abfälle hängt <strong>in</strong><br />

starkem Maße von ihrer Radioaktivität und von der<br />

Form ab, <strong>in</strong> der sie vorliegen. Schwach und mittelradioaktive<br />

Stoffe, die <strong>in</strong> fester Form vorliegen,<br />

werden zunächst gepresst, damit sie möglichst<br />

wenig Platz benötigen, und anschließend <strong>in</strong> Stahlfässern<br />

verpackt. Bei Flüssigkeiten trennt man<br />

die radioaktiven Stoffe durch Verdampfen, Fällen<br />

oder Filtern von der nicht aktiven Flüssigkeit ab<br />

und verfestigt die Rückstände <strong>in</strong> Bitumen oder Zement.<br />

Sie werden ebenfalls <strong>in</strong> Stahlfässern e<strong>in</strong>geschlossen.<br />

Jährlich werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Druckwasser-Kernkraftwerk<br />

ungefähr 40 Brennelemente mit e<strong>in</strong>em<br />

Gesamtgewicht von ca. 20 Tonnen ausgetauscht.<br />

Die abgebrannten Brennelemente lagern zunächst<br />

e<strong>in</strong>ige Jahre im Abkl<strong>in</strong>gbecken des Kraftwerks, bis<br />

ihre Radioaktivität und Wärmeproduktion so weit<br />

abgeklungen s<strong>in</strong>d, dass sie <strong>in</strong> Zwischenlagerbehälter<br />

verpackt werden können.<br />

Bis 2005 kam e<strong>in</strong> Teil der abgebrannten<br />

Brennelemente aus Deutschland zur Wiederaufarbeitung,<br />

die gesetzlich vorgesehen war, <strong>in</strong><br />

spezielle Anlagen nach Frankreich und Großbritannien.<br />

In e<strong>in</strong>em komplizierten Verfahren<br />

wurden Plutonium und Uran abgetrennt, um<br />

sie zu neuen Brennelementen zu verarbeiten.<br />

Die übrigen, nicht wieder verwertbaren Spaltprodukte<br />

aus den abgebrannten Brennelementen<br />

werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Borsilikatglasschmelze e<strong>in</strong>geschlossen<br />

und <strong>in</strong> Behälter aus Edelstahl gefüllt.<br />

Deutschland ist zur Rücknahme der bei der Wiederaufarbeitung<br />

entstandenen radioaktiven Abfälle<br />

verpflichtet. Die Abfälle wurden zu e<strong>in</strong>em großen<br />

Teil bereits nach Deutschland zurückgebracht beziehungsweise<br />

werden <strong>in</strong> den nächsten Jahren<br />

noch nach Deutschland zurückgeführt. Transpor-<br />

Zeitbild Wissen<br />

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