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Erfahrungen und <strong>de</strong>m daraus resultieren<strong>de</strong>n<br />
Wertesystem, strebt also nach Bekanntem<br />
und nach Sicherheit. Es ist bestrebt<br />
alles zu vermei<strong>de</strong>n, was Schmerz hervorrufen<br />
könnte und schafft sich sogenannte<br />
Komfortzonen.Wie Sie wissen, neigen<br />
wir dazu, einen Muskel, <strong>de</strong>r schmerzt, zu<br />
schonen und möglichst nicht zu bewegen.<br />
Dies ist einer Heilung meist nicht för<strong>de</strong>rlich.<br />
Auch versuchen wir Situationen zu<br />
entgehen, in <strong>de</strong>nen emotionaler Schmerz<br />
eine Rolle spielen könnte. Unser inneres<br />
Wertesystem neigt dazu, alles zu umgehen,<br />
was irgendwie Schmerz erzeugen könnte.<br />
Eigentlich ist dies eine sinnvolle Einrichtung,<br />
die aber ins Gegenteil umschlägt,<br />
wenn sie anfängt, unsere Fähigkeiten zu<br />
limitieren. »Man kann doch nicht, weil...«<br />
o<strong>de</strong>r »Was sollen die Leute sagen...« o<strong>de</strong>r<br />
»Ich hab das doch nicht gelernt...« »Wer<br />
weiß, was da auf einen zukommt...« usw.<br />
sind Formulierungen, die wir verwen<strong>de</strong>n,<br />
weil wir das so in unserem Leben gelernt<br />
haben. Aber letztendlich beschränken wir<br />
damit uns selbst, die Unendlichkeit unseres<br />
Geistes und leugnen damit die Göttlichkeit<br />
in uns. Paracelsus formuliert <strong>de</strong>n Gedanken,<br />
dass je<strong>de</strong>r Mensch alle Wahrheit und<br />
alles Wissen latent in sich besitzt, was natürlich<br />
in einer konservativ struktuierten<br />
<strong>Ges</strong>ellschaft mit ihren Hierarchien höchste<br />
Unruhe hervorrufen muss. »Wo kämen wir<br />
<strong>de</strong>nn hin, wenn je<strong>de</strong>r...« Wir kennen diese<br />
Sätze zur Genüge. Es könnte jemand Millionen<br />
Menschen heilen und doch könnte<br />
er für die <strong>Ges</strong>ellschaft nie ein anerkannter<br />
Arzt wer<strong>de</strong>n, wenn er nicht ein Medizinstudium<br />
absolviert hat. Paracelsus sagt,<br />
dass ein Arzt <strong>bei</strong><strong>de</strong>s braucht, lassen Sie es<br />
uns »handwerkliches« Wissen nennen und<br />
geistiges Wissen, wo<strong>bei</strong> er allerdings ganz<br />
klare Prioritäten setzt. Es gibt nach seiner<br />
Meinung keinen guten Arzt, wenn er nicht<br />
das innere, geistige Wissen erkennt.<br />
Paracelsus hat etwas gegen die Diktatur<br />
von Hochschulscheinen und Abgangszeugnissen,<br />
spricht dafür lieber über das<br />
Licht <strong>de</strong>r Natur und <strong>de</strong>s Geistes. Sein<br />
Motto könnte eher sein »Wer heilt, hat<br />
recht.« Auf die Frage, wo lernt man diese<br />
inneren Fähigkeiten, hat Paracelsus selbst<br />
eine Antwort gegeben:<br />
»Nun kommen alle Hantierungen aus<br />
einem Brunnen, alle Handwerke aus einem<br />
Brunnen, alle Künste aus einem Brunnen,<br />
und alle stammen von einem Brunnen.<br />
Dieser verteilt seine Äste wie <strong>de</strong>r Baum<br />
seine Birnen, und keine Birne kann sich<br />
abson<strong>de</strong>rn von <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren, son<strong>de</strong>rn sie<br />
muß sagen, aus <strong>de</strong>m Baum, aus <strong>de</strong>m die<br />
an<strong>de</strong>ren sind, sei sie auch« (9)<br />
»...<strong>de</strong>nn nichts ist aus uns, wir sind<br />
nicht unser selbst, son<strong>de</strong>rn Gottes sind wir.<br />
Warum müssen wir durch ihn erproben,<br />
was in uns ist. Sein ist es, nicht unser, er<br />
hat uns <strong>de</strong>n Leib gemacht und das Leben<br />
gegeben und die Weisheit dazu. Aus ihm<br />
kommen nun alle Dinge« (10).<br />
Das äußere Wissen ohne eine innere<br />
geistige Haltung ist für Paracelsus nichts.<br />
Er hat Achtung vor dieser göttlichen Kraft,<br />
die das Universum und das Leben geschaffen<br />
hat, und verachtet die »kleinen Lichter«,<br />
jene Menschen, die sich wun<strong>de</strong>r was auf<br />
sich und ihr Können einbil<strong>de</strong>n. Viele Wissenschaftler<br />
heute unterschei<strong>de</strong>n sich in<br />
keiner Weise von <strong>de</strong>n Gelehrten zur Zeit<br />
<strong>de</strong>s Paracelsus. Auch sie glauben alles im<br />
Griff zu haben, auf alles eine Antwort zu<br />
wissen. Sie verlassen sich auf ihre Messwerte<br />
und Apparate, tun alles ab, was sich<br />
nicht durch serielle Experimente beweisen<br />
lässt. Das Individuelle verschwin<strong>de</strong>t damit,<br />
<strong>de</strong>nn die individuelle Wahrnehmung<br />
weicht einer Normwahrnehmung. In<strong>de</strong>m<br />
<strong>de</strong>r Mensch heute sich ganz auf die materielle<br />
Wirklichkeit stützt, wird er abhängig<br />
von dieser. Wie sagt Paracelsus: Nur <strong>de</strong>r<br />
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