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1. Die Entwicklung einer »ternarisch«<br />

(»dialektisch«) strukturierten Denkart als<br />

Überwindung <strong>de</strong>r »Zweiwertigkeit«.<br />

(Sinn- und Wegsuche)<br />

2. Die Anwendung dieser Denkart in <strong>de</strong>n<br />

Analogbereichen »Makrokosmos« und<br />

»Mikrokosmos«. (Zielsuche)<br />

3. Die »pansophische« Zentrierung <strong>de</strong>r gewonnenen<br />

Erkenntnisse auf ein »Wesen«.<br />

(Sinn-, Weg- und Zielfindung)<br />

2. »Innerer Weg« von Paracelsus und Böhme<br />

a) Paracelsus<br />

Ausgehend von seinem Wahlspruch: »Es<br />

sei keiner eines an<strong>de</strong>rn Knecht, <strong>de</strong>r sein eigener<br />

Herr zu sein vermag!« (5) entwickelte Paracelsus<br />

eine eigene Lehre, die sich in seinen<br />

Frühwerken erst un<strong>de</strong>utlich, später <strong>de</strong>utlicher<br />

und am stringentesten in <strong>de</strong>r »Astronomia<br />

Magna o<strong>de</strong>r Philosophia sagax«<br />

(1538) zeigt.<br />

Die Grundtrinität <strong>de</strong>r Betrachtung bil<strong>de</strong>t<br />

das Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r 3 Bereiche <strong>de</strong>r <strong>de</strong>nkerischen<br />

Wirklichkeit: Gott – Natur – Mensch. Sie<br />

müssen einan<strong>de</strong>r entsprechen und sich ergänzen.<br />

Demgemäß entwickelt Paracelsus 3 Philosophien:<br />

a) eine allgemeine, aus astronomischer<br />

und menschlicher Betrachtung gewonnene<br />

»philosophia communis« (o<strong>de</strong>r:<br />

gemeine Philosophie); b) eine »philosophia<br />

a<strong>de</strong>pta« (bzw. »sagax«) und letztlich<br />

c) eine »philosophia a<strong>de</strong>pta coelestis«.<br />

Die <strong>bei</strong><strong>de</strong>n ersten erhellen mit <strong>de</strong>m<br />

»Licht <strong>de</strong>r Natur« die Dinge <strong>de</strong>r Welt und<br />

<strong>de</strong>s Geistes, wo<strong>bei</strong> die Welt <strong>de</strong>s Geistes<br />

auch eines beson<strong>de</strong>ren »Licht <strong>de</strong>s Geistes«<br />

bedarf, um restlos erhellt zu wer<strong>de</strong>n. Dies<br />

ist für Paracelsus dann die höchste Form<br />

<strong>de</strong>r Erkenntnis, wo sich das »Licht <strong>de</strong>r<br />

Natur« und das »Licht <strong>de</strong>s Geistes« verbin<strong>de</strong>n.<br />

Solcherart Erkenntnis lässt die<br />

grundsätzliche Einheit von Gott – Natur<br />

(Himmel und Er<strong>de</strong>) – Mensch <strong>de</strong>utlich<br />

wer<strong>de</strong>n. So schreibt er z.B.: »Nichts ist im<br />

Himmel noch auf Er<strong>de</strong>n, das nicht im Menschen<br />

sei... Denn Gott, <strong>de</strong>r im Himmel ist, <strong>de</strong>r ist<br />

im Menschen. Denn wo ist <strong>de</strong>r Himmel als <strong>de</strong>r<br />

Mensch? – Wir sind auch Götter, darum,<br />

das wir seine kin<strong>de</strong>r sind; aber <strong>de</strong>r Vater selbst<br />

nicht...« (6)<br />

Den Ausgang seiner Erkenntnisse bil<strong>de</strong>te<br />

die Betrachtung und Erforschung <strong>de</strong>r<br />

5 »Entien« (im »Volumen medicinae Paramirum«<br />

1520).<br />

Da<strong>bei</strong> beziehen sich die ersten 3 als:<br />

- Ens astrorum (Ens astrale)<br />

- Ens veneni (Venenum = Gift)<br />

- Ens naturale (als »Mitte« <strong>de</strong>r Entien)<br />

auf <strong>de</strong>n Leib; sowie das<br />

- Ens spirituale und das<br />

- Ens Dei auf <strong>de</strong>n Geist.<br />

Interessanterweise kommt Paracelsus über<br />

diese Entien-Lehre zu einer 3 Prinzipien-<br />

Lehre, welche in <strong>de</strong>n drei (4) Traktaten <strong>de</strong>s<br />

»Opus Paramirum« (1531) entwickelt wird<br />

(han<strong>de</strong>ln über philosophia, astronomia, alchemia<br />

und die proprietas – Redlichkeit,<br />

Ethik)), die ich hier nur erwähne.<br />

Der Grundgedanke besteht darin, dass<br />

sich die 4 Elemente (Wasser, Feuer, Er<strong>de</strong>,<br />

Luft) dynamisch in 3 »Kräften <strong>de</strong>r Natur«<br />

zeigen und auflösen, welche Paracelsus –<br />

in Anlehnung an alchemistische Vorstellungen<br />

– mit<br />

- Mercurius (Quecksilber – Prinzip <strong>de</strong>r<br />

Flüchtigkeit)<br />

- Sulphur (Schwefel – Prinzip <strong>de</strong>r Brennbarkeit)<br />

und<br />

- Sal (Salz – Prinzip <strong>de</strong>r Rückständigkeit)<br />

bezeichnet.<br />

Da sich diese 3 Prinzipien in <strong>de</strong>r Welt und<br />

im Menschen, in <strong>de</strong>r Naturerkenntnis<br />

(Philosophie) und <strong>de</strong>r Astronomie (Astrologie)<br />

zeigen und fin<strong>de</strong>n lassen, ist es prinzipiell<br />

auch möglich, in <strong>de</strong>r Betrachtung<br />

<strong>de</strong>s EINEN eine Erkenntnis vom<br />

GANZEN zu haben. Mensch und Natur<br />

müssen ähnlich strukturiert sein – ebenso<br />

wie GOTT. Denn:<br />

»...diese drei machen <strong>de</strong>n ganzen menschen<br />

und sind <strong>de</strong>r mensch selbs und er ist sie; aus<br />

<strong>de</strong>nen und in <strong>de</strong>nen hat er al sein guts und böses<br />

betreffend <strong>de</strong>n physicum corpus... Darauf ist<br />

nun not, das die drei ding durch <strong>de</strong>n arzt wol<br />

sollen erkennet wer<strong>de</strong>n...« (IX,40)<br />

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