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Zaubersprüche, die Superstitiones, die
Nigromantia, die Chiromantia. Denn diese
Dinge sind alle von Gott und sind seine
Künste. Können wir das nicht, so sind wir
in dieser Beziehung nicht erweckt und
schlafen noch« (11).
Die Namen dieser Künste werden vielen
Zuhörern sofort eine Gänsehaut geben.
Gutmeinende werden sie in die esoterische
Ecke abtun, andere werden sie als Spinnerei,
Humbug und primitiven Aberglauben
abtun. Wie kann es sein, dass ein eigentlich
zukunftsorientierter, moderner Mensch
wie Paracelsus von Magie, Zauber oder
Totenbeschwörung spricht, ja sie zur hohen
Kunst gar erhebt? Es bedarf einer Begriffsklärung,
denn auch die magischen Wissenschaften
haben eine Materialisierung erlebt,
was zu einer Verzerrung ihres wirklichen
Wesens geführt hat. Spricht man heute
von der Nigromantie, so denkt jeder sogleich
an abstruse Schwarze Messen und
seltsame Geisterbeschwörungen. Viele Anwendungen
der Volksmagie sind eine Verzerrung
der ursprünglichen Absicht und
in ihrer milden Form kurios, können sich
aber auch im völlig Abstrusen verlieren.
Man denke nur, welchen Grausamkeiten
Tiere unterworfen wurden im Namen einer
solchen Volks-Magie. Noch heute haben
wir in China einen großen Boom solcher
Art »magischer« Volksmedizin, die Tiger,
Nashörner und andere Tiere in ihrem Bestand
ganz existentiell bedroht. Solche
Praktiken stehen den westlichen Tierversuchen
in nichts nach. Aber von diesen
dekadenten Auswüchsen geht Paracelsus
nicht aus. Das versteht er nicht unter
Magie. Er versucht das Wesentliche hinter
ihr zu entdecken. Sie ist für ihn der Weg
zur Entdeckung der inneren, himmlischen
Welten. Betrachtet man seine Ausführungen
näher, versucht hinter seine Worte zu
schauen, so lehrt Paracelsus nichts als den
Weg zur ewigen Weisheit, natürlich in den
Worten seiner Zeit. Sein Weg der Ausbildung
fordert die Verbindung zwischen
faktischer Wissensvermittlung und gleichzeitiger
seelischer Bildung. Und in dieser
Hinsicht sind ihm sogenannte esoterische
Methoden das Richtige und er bezeichnet
diese Art der Schulung zu Recht als »Künste«.
Es sind Tätigkeiten, die den inneren Menschen
schulen, die Selbsterkenntnis und
Reifung mit sich bringen. Dass es gerade
sieben Künste sind, ist natürlich kein Zufall.
Es gab die 7 freien Künste im Mittelalter,
die noch die Studienzeit von Paracelsus
bestimmten, und es gab die 7 Schritte
der Transmutation in der Alchemie.
Überhaupt ist diese Zahl stets als Zahl der
Schöpfung, der zyklischen Erneuerung und
jeglicher Periodizität betrachtet worden.
Ich möchte im Folgenden die 7 Künste
des Paracelsus vorstellen, um Ihnen einen
Eindruck zu geben, was wirklich in diesen
Künsten steckt, dass sie nicht irgendeine
abgehobene unrealistische Idee sind, sondern
ganz pragmatisch sind. Man muss
stets vor Augen halten, dass Paracelsus sowohl
Philosoph, vor allem aber auch Pragmatiker
war. Und so möchte ich Ihnen die
pragmatische Seite der Künste vorstellen
und wie sie uns heute helfen können,
unser etwas einseitiges Ausbildungssystem
zu revolutionieren.
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