INHALT - bei Bombastus-Ges.de
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stellten so etwas wie die offizielle Meinung<br />
<strong>de</strong>r DDR zur Medizin dar und verwarfen<br />
alles, was nicht in sozialistische Hochschulmedizin<br />
passte. Von Toleranz zu an<strong>de</strong>ren<br />
Therapien und philosophischen Ansichten<br />
war nichts zu spüren. So wur<strong>de</strong> z.B. ein<br />
Anfang 1989 von einem Mitbegrün<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r späteren Deutschen <strong>Bombastus</strong>-<strong>Ges</strong>ellschaft<br />
zur Veröffentlichung im »medicamentum«<br />
an das Kombinat GERMED<br />
eingereichtes Manuskript über therapeutische<br />
Prinzipien <strong>de</strong>s Paracelsus wegen<br />
»ten<strong>de</strong>nziös« angelegter Ausführungen und<br />
»anzuzweifeln<strong>de</strong>r naturphilosophischer<br />
Betrachtungsweisen« zurückgewiesen und<br />
<strong>de</strong>r Autor mit einem generellen Veröffentlichungsverbot<br />
belegt.<br />
Die o.g.Veröffentlichungen von in <strong>de</strong>r<br />
DDR leben<strong>de</strong>n Autoren waren nicht in<br />
<strong>de</strong>r Lage, <strong>de</strong>n Paracelsus-Missbrauch <strong>de</strong>s<br />
Dritten Reiches zu rehabilitieren. Der<br />
Hohenheimer wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r offiziellen<br />
DDR totgeschwiegen – die wenigen<br />
Veröffentlichungen erreichten nur einen<br />
kleinen Kreis ohnehin informierter Leser –<br />
bzw. als paramedizinischer und nicht ins<br />
Weltbild <strong>de</strong>r DDR passen<strong>de</strong>r Außenseiter<br />
abqualifiziert (Prokop).<br />
Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> vom Herbst 1989 kam es<br />
zu Kontakten mit Prof. Dr.Wollgast (S. 34)<br />
mit <strong>de</strong>m Ziel, die Chancen für die Gründung<br />
einer <strong>de</strong>m Hohenheimer verpflichteten<br />
wissenschaftlichen <strong>Ges</strong>ellschaft zu erkun<strong>de</strong>n.<br />
Zu unserer großen Überraschung<br />
war es nach 1945 auf <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r damaligen<br />
Bun<strong>de</strong>srepublik nicht zu einer<br />
Wie<strong>de</strong>r- bzw. Neugründung <strong>de</strong>r 1933 untergegangenen<br />
Paracelsus-<strong>Ges</strong>ellschaft gekommen<br />
und auch 1990/91 war solches<br />
offensichtlich nicht vorgesehen. So kam es<br />
im Sommer 1991 zur Gründung <strong>de</strong>r <strong>Bombastus</strong>-<strong>Ges</strong>ellschaft.<br />
Den Gründungsmitglie<strong>de</strong>rn<br />
war klar, dass es im Hinblick auf<br />
die inzwischen jahrzehntelange erfolgreiche<br />
Ar<strong>bei</strong>t <strong>de</strong>r Schweizerischen wie Internationalen<br />
Paracelsus-<strong>Ges</strong>ellschaft sowie die<br />
Erfahrungen mit <strong>de</strong>m Missbrauch <strong>de</strong>s<br />
Hohenheimers im Dritten Reich und das<br />
Totschweigen in <strong>de</strong>r DDR kein direktes<br />
Fortsetzen <strong>de</strong>r Ar<strong>bei</strong>t <strong>de</strong>r 1929 gegrün<strong>de</strong>ten<br />
Paracelsus-<strong>Ges</strong>ellschaft geben konnte, son<strong>de</strong>rn<br />
ein völliger Neuanfang gewagt wer<strong>de</strong>n<br />
musste. Auch hatten die Gründungsmitglie<strong>de</strong>r<br />
zunächst keine gesamt<strong>de</strong>utschen<br />
Ambitionen, son<strong>de</strong>rn wollten in Dres<strong>de</strong>n<br />
gemeinsam mit <strong>de</strong>m Urania-Vortragszentrum<br />
durch Vorträge das sechs Jahrzehnte<br />
währen<strong>de</strong> Informations<strong>de</strong>fizit hinsichtlich<br />
Leben,Werk und Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Paracelsus<br />
abbauen. Dazu sollte auch das Periodikum<br />
»Manuskripte-Thesen-Informationen«<br />
<strong>bei</strong>tragen, <strong>de</strong>ssen erstes Heft im Mai 1992<br />
erschien. Vorrangiges Ziel <strong>de</strong>r <strong>Ges</strong>ellschaft<br />
war die Vorbereitung eines würdigen Ge<strong>de</strong>nkens<br />
an <strong>de</strong>n 500.Paracelsus-Geburtstag<br />
im Jahre 1993. Am 18.September 1993<br />
wur<strong>de</strong> im Landhaus, <strong>de</strong>m Stadtmuseum<br />
Dres<strong>de</strong>ns, eine Paracelsus-Ausstellung mit<br />
einer Ansprache <strong>de</strong>s Dezernenten für <strong>Ges</strong>undheit<br />
und Soziales <strong>de</strong>r Stadt Dres<strong>de</strong>n<br />
in Vertretung <strong>de</strong>s Oberbürgermeisters<br />
eröffnet. Anwesend waren eine Delegation<br />
aus Einsie<strong>de</strong>ln, <strong>de</strong>r Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Oberlausitzischen<br />
<strong>Ges</strong>ellschaft <strong>de</strong>r Wissenschaften,<br />
Prof. Dr. Lemper, sowie Dr. Frenzel vom<br />
Sächsischen Staatsministerium für <strong>Ges</strong>undheit,<br />
Soziales und Familie. Diese Ausstellung<br />
fand in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit eine große<br />
Resonanz. Die <strong>Bombastus</strong>-<strong>Ges</strong>ellschaft<br />
wur<strong>de</strong> zur Festsitzung <strong>de</strong>s Kumpfmühler<br />
Kollegiums anlässlich <strong>de</strong>s 500.Paracelsus-<br />
Geburtstages nach Regensburg eingela<strong>de</strong>n<br />
und beteiligte sich neben Prof. Dr. Schipperges<br />
an <strong>de</strong>n <strong>bei</strong><strong>de</strong>n Festvorträgen.<br />
Auf Einladung <strong>de</strong>s Festkomitees <strong>de</strong>r Stadt<br />
Einsie<strong>de</strong>ln weilte eine Delegation <strong>de</strong>r<br />
<strong>Bombastus</strong>-<strong>Ges</strong>ellschaft zum Festakt am<br />
6.11.1993 im Geburtsort <strong>de</strong>s Hohenheimers.<br />
Zum Abschluss <strong>de</strong>r Ausstellung<br />
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