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Vorab einige grundsätzliche Bemerkungen:<br />
1. Ich vertrete die These, dass Paracelsus<br />
und Böhme (*) als eigenständige Denker auf<br />
einen Weg <strong>de</strong>r Erkenntnis verwiesen, <strong>de</strong>r<br />
sich nicht mit <strong>de</strong>m »Weg« <strong>de</strong>r »Vielen« zu<br />
ihren Zeiten und in ihrem Lebensraum<br />
<strong>de</strong>ckt. <strong>Ges</strong>chichte und Zeit haben sich für<br />
Paracelsus und Böhme in ihrem bisherigen<br />
»Verlauf« ver-laufen – sie sind für <strong>bei</strong><strong>de</strong><br />
Denker zu korrigieren!<br />
Einen eigenen Weg suchen und beschreiten<br />
– dies ist eine Grundlage für wesentliches<br />
und damit beständiges Denken. Sowohl<br />
für Paracelsus als auch für Böhme<br />
war dieser Schritt wichtig. Die Deutlichkeit<br />
dieser Erfahrung ist für <strong>bei</strong><strong>de</strong> Denker v.a.<br />
aus ethischen <strong>Ges</strong>ichtspunkten gegeben.<br />
Paracelsus schreibt so 1533 in seiner kleinen<br />
Schrift: »Der Krieg als Sün<strong>de</strong>; insbeson<strong>de</strong>re<br />
<strong>de</strong>r weltanschauliche Krieg« (1):<br />
»Denn das Gebot muß <strong>bei</strong> <strong>de</strong>n Christen gehalten<br />
wer<strong>de</strong>n, das ist: seinem Rat muß gefolgt<br />
wer<strong>de</strong>n. Darum führt ihr sie mit euren Rechtssprüchen<br />
in die Fehle <strong>de</strong>r Gebote, als töten, steh-<br />
4<br />
Dr. Andreas Gauger<br />
DAS RINGEN UM GANZHEITLICHE ERKENNTNIS<br />
AM BEISPIEL VON PARACELSUS UND JACOB BÖHME<br />
»Ein Beitrag zu <strong>de</strong>n Merkmalen einer philosophia perennis«.<br />
Was haben uns Paracelsus (1493–1541) und Jacob Böhme (1575–1624) – zwei <strong>de</strong>r<br />
faszinierendsten <strong>Ges</strong>talten <strong>de</strong>r abendländischen Geistesgeschichte – heute noch zu<br />
sagen?<br />
Was mag es bringen, sich mit solchen Inhalten <strong>de</strong>r Vergangenheit zu beschäftigen?<br />
Es wird in <strong>de</strong>m Vortrag versucht, diesen Fragen etwas auf <strong>de</strong>n Grund zu gehen und da<strong>bei</strong><br />
v.a. die tiefe Menschlichkeit und die große spirituelle Sehnsucht in ihrem inneren Ringen<br />
und Lei<strong>de</strong>n zu erhellen.<br />
Die Nähe (<strong>de</strong>r zunächst schwierig zu erschließen<strong>de</strong>n Gedankenfülle) dieser Denker zu<br />
<strong>de</strong>n Grundfragen <strong>de</strong>s heutigen Daseins ist erstaunlich und nicht zufällig!<br />
Es ist evi<strong>de</strong>nt, dass das Thema hier nicht erschöpfend behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Vielmehr möchte ich grundsätzliche Gemeinsamkeiten in <strong>de</strong>r Anschauungswelt und in<br />
<strong>de</strong>r Wirkung dieser Anschauungen auf die Moral und Ethik dieser Denker aufzeigen.<br />
Daher wer<strong>de</strong> ich versuchen, folgen<strong>de</strong> Glie<strong>de</strong>rung mit Inhalt zu füllen:<br />
Vorbemerkungen allgemeiner Art<br />
1. Kurze Bemerkungen zu <strong>de</strong>n Lebensumstän<strong>de</strong>n (»Außen«) von Paracelsus und Böhme<br />
2. »Innerer Weg« dieser Denker<br />
3. Schlussfolgerungen und ihre Aktualität<br />
Vorbemerkungen<br />
len und frem<strong>de</strong>s Gut begehren; die drei ratet ihr<br />
durch euer Recht auf einmal zu brechen, und<br />
Gott muß in euren Räten zurücktreten.<br />
Also habt ihr <strong>de</strong>n Schlüssel zu <strong>de</strong>r Weisheit<br />
genommen, die Gottes ist und geht euren Weg;<br />
darum kommet ihr nicht zu Gott.«<br />
Und Böhme wird in seinem letzten<br />
Lebensjahr noch <strong>de</strong>utlicher, wenn er<br />
schreibt:<br />
»...Meister, ich kann nicht mehr ertragen, das<br />
mich irret; wie mag ich <strong>de</strong>n ...Weg... fin<strong>de</strong>n?<br />
Der Meister sprach: Wo <strong>de</strong>r Weg am härtesten<br />
ist, da gehe hin, und was die Welt wegwirft, <strong>de</strong>s<br />
nim dich an; und was sie thut, das thue du<br />
nicht: Wan<strong>de</strong>le <strong>de</strong>r Welt in allen Dingen zuwi<strong>de</strong>r,<br />
so kömmst du <strong>de</strong>n ...Weg zu ihr.<br />
35. ...die Welt liebet nur Trug und Eitelkeit,<br />
und wan<strong>de</strong>lt auf falschem Wege ... dann <strong>de</strong>r<br />
Weg zur Liebe Gottes ist <strong>de</strong>r Welt eine Thorheit,<br />
und aber <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn Gottes eine Weisheit ...«<br />
(Vom übersinnlichen Leben, 34-35)<br />
2. Bei<strong>de</strong> waren und sind singuläre Denker –<br />
d.h., trotz ihrer historischen Einordnung